Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Antalya (TUR)
Torbjörn Blomdahl - Standesgemäßer Sieg der neuen Nr. 1
© KOZOOM
Der strahlende Sieger eines großen Turniers - Torbjörn Blomdahl (SWE)
ANTALYA-Die neue Nr. 1 der Weltrangliste war Torbjörn Blomdahl bereits am Samstag nach seinem Zweitrundensieg und so nutzte er den Schwung der wiederholten Thronbesteigung gleich zum Sieg beim ersten Weltcup des Jahres. Im Finale bezwang er den Franzosen Jeremy Bury, der den deutschen Fans durch seinen Sieg gegen Martin Horn so viele Schwerzen bereitete. Das Finale verlief zunächst nervös. Nach 15 Aufnahmen stand es 21 : 17 für Bury. Die Pause nutzte der "alte" Schwede wohl am Besten, denn er zündete den Turbo und 7 Aufnahmen später war der Spuk vorbei und Blomdahl der Sieger.
Mit Spannung wurde bereits am Sonntag Vormittag das Halbfinale erwartet. Die beiden späteren Finalisten mußten gegen die beiden Durchschnitts-Könige des Turniers Dick Jaspers und Eddy Merckx antreten. Und sowohl Bury, als auch Blomdahl gewannen ihre Partien recht sicher. Jaspers konnte seinen bis dahin tadellosen Auftritten keinen weiteren folgen lassen. Er mühte sich vehement, aber vermochte den Franzosen nicht zu stoppen, der aus jeder Stellung irgendwie einen Punkt zauberte. Lediglich ein klingelndes Handy brachte Bury kurz aus der Fassung, ehe er zum Schlußspurt ansetzte und in 12 Aufnahmen das Match gewann.
Blomdahl, der bis dahin eher durchwachsene Partien gezeigt hatte (Auftaktpartie 13 Aufn, dann 28 und 30 Aufn.), hatte Merckx in jeder Hinsicht im Griff. Nach 17 Aufnahmen gewann er sein Halbfinale und zog ins Finale ein.
Wenn man mit Blomdahl im Finale steht, dann scheint wohl jeder Punkt doppelt so schwer zu sein. Sein Name und seine beeindruckende Titelsammlung sitzen einem im Nacken oder auf dem Queue. Jedenfalls war von der Sicherheit der vorangegangenen Partien bei Bury nichts mehr übrig. So mußte der Franzose mit ansehen, wie Blomdahl geradezu standesgemäß als neue Nr. 1 auch den Weltcup gewann.
In der Endrangliste finden sich 7 Spieler, die einen GD von über 2,00 erreichen konnten. Primus unter ihnen ist Dick Jaspers, der auf dem Weg zu einem neuen Weltrekord durch Bury gestoppt wurde. 2,465 sprechen allerdings eine deutliche Sprache und sind ein Indiz auf die ansteigende Form in Richtung Viersen, Lousanne und das Agipi Finale.
Eddy Merckx wurde wie Jaspers im Halbfinale gestoppt, aber er setzte der Fülle der überragenden Partien die Krone auf, als der den türkischen Spieler Coclu in 7 Aufnahmen bezwang. International ist dies auf die Distanz von 40 Punkte Weltrekord, der zweite von Merckx, nach 50 Pkt. in 6 A. in der Bundesliga. Am Ende reichte es bei dem kleinen Belgier zu einem Durchschnitt von 2,276, was mehr als beachtlich ist.
Aus deutscher Sicht war Martin Horn wieder der einzige Spieler, der die Endrunde erreichte und dort immerhin auch 2 GD spielte und am Ende mit Platz 10 eine akzeptable Leistung zeigte. Erstmals nach vielen Jahren mußte er in die Qualifikation, was ihm keine Probleme bereitete und ihn eher zusätzlich für die Endrunde vorbereitete. Christian Rudoph und Ronny Lindemann scheiterten in der Qualifikation. Ronny Lindemann ist auf einem sehr guten Weg. Er hat in der Runde vor seinem Ausscheiden sehr guten Sport gezeigt und darauf kann er aufbauen. Was ihm fehlt, dürfte die Erfahrung sein, die jahrelange Weltcupteilnahmen nun einmal mit sich bringen.
Aber auch Orhan Erogul, Norbert Ohagen und Hansi Schirmbrand sollen nicht vergessen werden. Alle gewannen jeweils ihre Auftaktrunden, scheiterten dann aber an der folgenden.
Der Weltcup in Antalya war in jeder Hinsicht rekordverdächtig. Die meisten Teilnehmer, die beste jemals erzielte Partie (5,714 GD), 7 Spieler über 2 GD (u.a. Martin Horn). Es gäbe sicherlich noch einige Statistiken, die man hinzufügen könnte und bei denen ebenfalls Antalya 2013 ganz vorn wäre. Wie ist das zu erklären.
Vor und während des Weltcups wurde oft über schwieriges Material gesprochen und dann diese Explosion von Spitzenpartien. Man könnte meinen, die Elite hätte sich abgesprochen nach dem Motto; Jeder, der eine Partie unter 2 Durchschnitt gewinnt, gibt eine Saalrunde. Blomdahl dürfte es egal sein, er war am Ende der strahlende Sieger.
Sowohl der neue Qualifikationsmodus, als auch das neue Spielsystem auf 40 Punkte mit 40 Sek., muß man als Volltreffer bezeichnen. Offensives Spiel und dennoch Spannung und genügend taktische Momente, dass ist es was die Zuschauer wollen. Antalya hat nun mächtig vorgelegt und die Billardwelt ist gespannt, wie sich die Leistungen bei den nächsten Turnieren entwickeln. In jedem Fall ist der Billardsport auf einem guten Weg.
Danke Antalya !!!
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