NIJKERK / GURI - Die Küche des Vaters von Therese Klompenhouwer spielte in diesem Sommer die Hauptrolle für die niederländische Weltmeisterin. Jeden Morgen vor der Arbeit, nahm sie ihr Queue zur Hand, um zu trainieren, bevor ein langer Tag voller Arbeit begann. "Ich habe soviel trainiert, wie ich konnte, acht bis zehn Stunden in der Woche.", sagt die Dreibandspielerin, kurz bevor sie Holland in Richtung Guri (Südkorea) verlässt, um in dieser Woche, vom 25. bis 27.August ihren Titel zu verteidigen. 

Die härteste Konkurrenz bei der kommenden WM von den asiatischen Damen rund um die 40jährige dreifache Weltmeisterin Orie Hida aus Japan erwartet. Namiko Hayashi, Yuko Nishimoto, die Koreanerinnen Shin Young Lee und Mee Rae Lee, sowie Gülsen Degener und die Niederländerin Karina Jetten sind ebenfalls Spielerinnen mit Potential auf einen Podestplatz. 

Orie Hida, die Spielerin mit den meisten WM-Titeln, gewann das Weltchampionat zum ersten Mal 2004 in der Türkei. Im gleichen Jahr tauchte Therese Klompenhouwer als neuer hoffnungsvoller Nachwuchsstar auf und wurde mit 0,484 GD Achte. Das aktuelle Vorstandsmitglied der CEB Diane Wild wurde Zehnte. Zwei weitere WM-Titel gewann Hida jeweils mit Durchschnitten knapp unter 1,000. Mit großer Regelmäßigkeit durchbrach Klompenhouwer in den letzten Jahren diese Schallmauer. Die Holländerin gewann fast alle Turniere, allein bei den Europameisterschaften ist sie seit zehn Jahren ungeschlagen, gewann im letzten Jahr endlich auch die Weltmeisterschaft, dazu das Frauenturnier im New Yorker Carom Cafe und die Femina Open in Belgien.

Unbestritten hat es im niederländischen Dreiband für Damen einen neuen Schub gegeben. Therese erreichte als erste Frau das Hauptturnier in einem Weltcup. Vor zwei Jahren stand sie in der ersten Runde in Guri Torbjörn Blomdahl gegenüber, gegen den sie allerdings verlor. "Ich mag es sehr in Korea zu spielen." Sagte sie kurz vor der Abreise nach Korea, wo 16 Damen in vier Gruppen um den Titel kämpfen. "Ich kenne das Land sehr gut, habe bereits fünf oder sechs mal dort gespielt und es ist auch das Land meines Hauptsponsors Kimchi."

"Ich kann nicht genau sagen, wie stark die Asiatinnen sein werden, aber ich bin sicher, dass Orie Hida gut vorbereitet ist und sich für die letzten beiden Weltmeisterschaften rächen will. Die Koreanerinnen leben in einem Land mit so vielen Talenten, da sind alle gefährlich. Und letztlich muß man auch die europäischen Frauen Gülsen Degener und Karina Jetten beachten."

Ein wenig bemerkenswert ist, dass der türkischen Verband nur eine Spielerin nach Korea schickt. Gülsen Degener: "Im nächsten Jahr ist die Weltmeisterschaft in Belgien und da werden wahrscheinlich zwei oder drei Frauen aus meinem Land dabei sein." Ein weiterer prominenter Ausfall kommt aus Japan. Natsumi Higashiuchi, die Weltmeisterin vor drei Jahren in Japan wird nicht in Korea dabei sein.

Nach dem Weltcup in Porto, bei dem Therese Klompenhouwer in der ersten Runde an Ahmet Alp scheiterte, legte die sympathische Holländerin eine Pause ein. Sie begann bei ihrem Vater im Restaurant in Nijkerk zu arbeiten. "In den Sommermonaten ist hier immer viel los. Wir haben eine große Terrasse und viele Menschen kommen zum Essen. Ich bereite in der Küche alles vor, mache das Mittagessen und das Abendessen. Jeden Tag stehe ich sehr früh auf und trainier, bevor meine Arbeit dann um 11:00 Uhr beginnt. In der Regel arbeite ich vier Tage in der Woche jeweils bis 21:00 Uhr."

Die Frauen Weltmeisterschaft und der anschließende Weltcup sind eine perfekte Vorbereitung auf eine lange Saison. Therese Klompenhouwer ist die führende Spielerin in diesem Jahr in ihrem Team in Belgien. "Das heißt auch, dass ich auf alle Top-Stars treffe. Caudron, Blomdahl, Leppens, Forthomme und Horn."

Den Druck in Guri die absolute Favoritin zu sein, fühlt sie schon. "Aber ich habe immer Spannung in einem Turnier und das brauche ich auch. Heute beginnt meine Reise in Richtung Korea. Ich mache noch einen Zwischenstopp in China. Wir kommen pünktlich an, sodass auch der Jet-Lag keine Rolle spielen sollte. Am wichtigsten ist es dann, gut zu schlafen, gut zu essen und dann sollte es klappen, dass ich zu den Bestplatzierten gehöre. Es ist ein besseres Gefühl für mich, dass ich als amtierende Weltmeisterin nach Korea fahre. Acht Jahre lang habe ich stets vergeblich versucht, diesen Titel zu gewinnen. Dieser Druck ist nun endlich weg. Aber natürlich würde ich gern meinen Titel verteidigen."

Klompenhouwer spielt zusammen mit Orie Hida in einer Gruppe. Zwei Spielerinnen jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale. Die Regeln der UMB wurden etwas geändert, sodass nach der Vorrunde eine Rangliste gebildet wird, bei der der Erste auf den Achten usw. trifft. 

In der Gruppenphase wird auf eine Distanz bis 25 Punkte gespielt. In der KO-Phase geht es bis 30 Punkte mit Nachstoß und Verlängerung bei Unentschieden.

Das Plakat zur Doppelveranstaltung in Guri: Erst die Damen WM und dann der Weltcup

Die Gruppeneinteilung:

Gruppe A:

Therese Klompenhouwer (Netherlands)
Marianne Mortensen (Denmark)
Orie Hida (Japan)
Irena Hambalkova (Czech Republic)

Gruppe B:

Gülsen Degener (Turkey)
Karina Jetten (Netherlands)
Namiko Hayashi (Japan)
Ester Park (USA)

Gruppe C:

Danielle le Bruyn (Belgium)
Shin Young Lee (Korea)
Mee Rae Lee (Korea)
Monique Wilkowski (Netherlands)

Gruppe D:

Yuko Nishimoto (Japan)
Helga Mitterböck (Austria)
Gerrie Geelen (Netherlands)
A Min Kim (Korea)

Die Weltmeisterschaft beginnt am Donnerstag, 25.August um 11:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr MEZ). Das Finale ist am Samstag, 27.August um 16:00 Uhr Ortszeit (23:00 Uhr).

Alle Partien werden LIVE von Kozoom übertragen.