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Billard Karambol - Dreiband - Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften - Viersen (GER)

Team WM Viersen 2017 - Gastgeber mit zwei Premieren

Gepostet von am 5. März 2017

Team WM Viersen 2017 - Gastgeber mit zwei Premieren

© Billardmagazin Touch
Das ist die Arena, in der ab Donnerstag die 31. Team WM stattfindet - Die Festhalle in Viersen

VIERSEN - Am 09. März um 11:00 Uhr beginnt die 31. Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften. Das Team-Championat findet damit bereits zum 28. Mal ununterbrochen in Viersen statt. Es ist unbestritten eines der Mega-Blockbuster im internationalen Sport und braucht keinen Vergleich mit anderen Events in der Welt zu scheuen. Vor zwei Jahren war die Zukunft der Weltmeisterschaft in Viersen noch düster. Nach 26 Ausgaben sah es nach dem Ende aus und die Worte des verstorbenen CEB-Präsidenten Wolfgang Rittmann klangen nicht besonders motivierend. Die Rettung kam mit dem Engagement der Sparda-Bank, die den Fehlbetrag ausglich und für drei Jahre eine beträchtliche Summe zusicherte. Damit war die 27. WM im vergangenen Jahr gerettet und damit kann in der kommenden Woche die 28. Ausgabe stattfinden. Und auch 2018 ist die WM zu Gast in Viersen. Ob es dann ein 30-jähriges Jubiläum geben wird ist zwar noch offen, aber die Zeichen dafür dürften nicht schlecht stehen.

Vieles wird in der kommenden Woche wie immer sein. Es werden wieder 24 Teams starten, die zunächst eine Vorrunde in 8 Gruppen spielen. Alle großen Nationen sind dabei und lediglich die Niederlande, als Titelverteidiger, und Ausrichter Deutschland dürfen ein B-Team stellen. Damit sind 22 Nationen aus 4 Kontinenten am Start. Die Veranstalter können auch wieder auf eine volle Festhalle bauen. Die Fans aus Deutschland, aber auch aus Belgien und den Niederlanden, sind bekannt dafür, die Festhalle in Viersen in einen wahren Hexenkessel zu verwandeln, der eine Atmosphäre schafft, die auf der ganzen Welt einzigartig ist.

Bis zum kommenden Donnerstag dürfte auch der Ärger über das neue Spielsystem verflogen sein und sich in Vorfreude umschlagen. Die allermeisten Billardfans dürften bis erkannt haben, dass sich ein hier und geäußerter Zuschauerboykott in erster Linie gegen ihre Mannschaft richtet und nicht gegen ein Spielsystem.

Das eine Team-WM aus zwei Einzelpartien bestehen muß, war für einen Außenstehenden wohl eher ungewöhnlich. Mindestens genau so sehr, wie das Scotch-Double für den eingefleischten Viersen-Jünger.

KOZOOM-CEO Xavier Carrer: „Ich weis, dass viele Fans das Scotch Double System nicht mögen. Als vor zwei Jahren Scotch Double als Entscheidungssatz eingeführt wurde, war die Reaktion vor der WM genauso. Danach waren alle begeistert. Man sollte nicht urteilen, bevor man es nicht erlebt hat! Wir sollten abwarten, was in dieser Woche passiert. Ich denke, es wird sehr spannend zu sehen, wie die Teams das managen und wie sie ihre Taktik auswählen. Es ist tatsächlich eine kleine Revolution, aber niemand sollte annehmen, dass der Karambolsport keine Innovationen braucht.“

Werfen wir also einen Blick auf das neue System und beginnen mit einer historischen Einordnung dieser Regeländerung.

Das Scotch Double ist die größte Änderung im Billardsport aller Zeiten. Für die Team-WM in Viersen ist es eine wahre Revolution. 

SCOTCH DOUBLE - Die Regeln

Das Scotch Double ist eine Variante eines Team-Wettbewerbs, welcher vor zwei Jahren im Dreiband Einzug hielt und dort in Viersen als Verlängerung im KO-System zur Anwendung kam. Nun wird in diesem Jahr erstmals in der Geschichte des Billardsports dieses System über ein gesamtes Turnier gespielt.

Ähnlich wie bei den Doppel im Tennis, Tischtennis, Badminton stehen bei der Billardvariante auch beide Spieler eines Teams auf dem Platz oder am Tisch. Beide Spieler bilden damit eine Einheit und stoßen immer abwechselnd.

Gelingt der Punkt, ist der Partner dran. Lässt der dann aus, folgt das gegnerische Team in gleicher Form. So geht es weiter, bis die Partiedistanz von 40 Punkten erreicht ist. Pro Match gibt es drei Time Outs, die jeweils (wie im Einzel) die Zeit um weitere 40 Sekunden verlängern. Die Spieler des Teams, welches am Stoß ist, dürfen beide am Tisch stehen, haben so theoretisch die Möglichkeit, sich zu beraten. Dies wird in Viersen wohl selten zu sehen sein, da es die Stoßzeit nur bedingt zulässt. Wer jedoch eine spielbare Lösung übersieht, hat zumindest die Chance, dass ihn sein Partner darauf aufmerksam macht. 

Die bisher üblichen Durchschnitte der Einzelpartien oder eines einzelnen Spielers wird es also nicht mehr geben. Dafür gibt es reine Team-Ergebnisse. Ein Einzelner Weltklassespieler kann das Match nicht mehr gewinnen, da er genauso oft stößt, wie sein Partner. Im absoluten Ausnahmefall könnte es trotzdem sein, dass einer alle Punkte macht und sein Partner gar keinen. Dann wurde das Match aber über 40 Aufnahmen gehen, was eher unwahrscheinlich ist.

Die Anzahl der Favoriten dürfte in diesem Jahr durch das neue Spielsystem so groß wie nie sein. Bekanntermaßen ist das Niveau im internationalen Dreibandsport enorm hoch und die Dominanz einer Nation oder eines einzelnen Spielers kaum noch vorstellbar. Die letzte Titelverteidigung bei Einzel-Weltmeisterschaften liegt viele Jahr zurück. In Viersen sah es anders aus, da gab es nach der Ära Schweden, mit sieben Siegen, wenig später die Ära Belgien mit drei Siegen nacheinander.

Aktueller Weltmeister ist die Niederlande, die mit Dick Jaspers und Jean van Erp im vergangenen Jahr den Titel holten. 

Ausrichter Deutschland wurde zuletzt 2002 Weltmeister und schied in den letzten beiden Jahren jeweils im Viertelfinale aus. Übrigens jeweils im Scotch Double, dass in Form eines 15 Punkte Satzes als Verlängerung diente.

Mit diesen schmerzlichen Erinnerungen im Kopf wurde das neue System zur Kenntnis genommen, aber die Skepsis überwog. Mittlerweile hat jeder Spieler die Chancen erkannt, die dieses System bei der Titelvergabe hat, aber auch die Chancen für die weitere öffentliche Wahrnehmung des Billardsports, der mehr denn je spektakuläre Momente braucht.

Deutschland tritt im Premium-Team (A) mit dem Weltklassemann und deutschen Superstar Martin Horn, sowie dem aktuellen Deutschen Meister Ronny Lindemann an. Ob es ein Traum-Duo ist, wird sich zeigen. Worauf es ankommen wird schildert Martin Horn im KOZOOM-Interview.

KOZOOM - Die Team-WM in Viersen ist für die deutschen Billardfans und für die Spieler ein ganz besonderes Ereignis. Ist es auch für Dich, nach 25 Teilnahmen immer noch etwas Besonderes, an dieser WM teilzunehmen?

MARTIN HORN - Viersen ist wie Wimbledon oder das DFB-Pokalfinale in Berlin immer etwas Besonderes. Die gesamte Weltelite ist am Start und neben vielen Einzelturnieren und den Ligaspielen ist es jedesmal eine Ehre, für sein Land um Medaillen zu kämpfen. Ich bin nach so vielen Teilnahmen ja fast schon ein Veteran, trotzdem kribbelt es immer wieder; Die Atmosphäre in Viersen ist wirklich einzigartig!
Aber sag mal, Markus, wie sieht es bei Dir aus? Du bist ja das erste mal dabei. Wie groß ist die Vorfreude? Was bedeutet diese Nominierung für Dich?

MARKUS SCHÖNHOFF/KOZOOM - Für mich ist es, genau wie bei Dir, eine große Ehre für Deutschland starten zu dürfen. Es ist das Größte, was ich im Sport bisher erreichen konnte. Den Startplatz bekommt man nicht geschenkt. Ich bin stolz darauf und werde alles geben, um die Nominierung zu rechtfertigen. 
Aber nun zurück zu Dir. In diesem Jahr sind die Regeln gravierend geändert worden. Gespielt wird nun ausschließlich im Scotch Double System. Wie erklärst Du Dir diese Änderungen und was sagst Du den Fans, die sich teilweise sehr kritisch äußern?

MARTIN HORN - Ich war sehr überrascht, als die UMB das neue System bekannt gab. Mit den Spielern wurde vorher anscheinend nicht darüber gesprochen. Dennoch finde ich, man sollte dem Spielsystem eine Chance geben und erst danach urteilen. Vielleicht schlägt es ja wider Erwarten ein und alle haben Spass daran. Wir spielen 361 Tage im Jahr „Eins gegen Eins“, warum dann nicht mal für 4 Tage „Eins mit Eins“. Ich jedenfalls bin neugierig darauf.

KOZOOM - Deine Form scheint auch zu Beginn des Jahres zu stimmen. Du spielt in allen Ligen auf 2 Durchschnitt-Niveau und nach Deinem Sensations-Auftritt in Hurghada wirst Du vielleicht mehr als jed zuvor respektiert. Was für einen Martin Horn werden die Fans in Viersen erleben und wie sind die Ziele zusammen mit Ronny Lindemann?

MARTIN HORN - Die richtige Taktik und die Harmonie untereinander werden der Schlüssel sein. Wir müssen uns vor allem mental gut auf das neue System einstellen. Klar kann jeder von uns immer nur einen Punkt machen, dennoch glaube ich, dass es möglich ist, in einen Flow zu kommen. Ich habe großes Vertrauen in Ronny und glaube, dass wir was reißen können. Ganz klares Ziel ist es diesmal wieder auf dem Treppchen zu stehen. Mit den Fans im Rücken haben wir einen Heimvorteil, um den uns andere beneiden. Also, warum nicht mal wieder ganz oben stehen…?

RONNY LINDEMANN: "Es ist eine Ehre für mich, Deutschland im A-Team gemeinsam mit Martin zu vertreten. Die WM ist eine einmalige Chance, meinem langjährigen Traum näher zu kommen, oder diesen sogar zu verwirklichen. Das neue System sehe ich nun positiv. Aus meiner Sicht besteht eine riesige Chance auf den Titel. "

Martin Horn führt das Deutsche A-Team an. Es ist seine 25. WM in Viersen

Zum vierten Mal dabei, diesmal im A-Team - der Deutsche Meister Ronny Lindemann

Das B-Team von Deutschland spielt mit Dustin Jäschke und.......

Markus Schönhoff

Und auch in diesem Jahr darf wieder ein B-Team aus Deutschland an den Start gehen. Die Reserve des Ausrichters besteht in diesem Jahr aus Dustin Jäschke und Markus Schönhoff. Während es für Dustin Jäschke nach 2016 die zweite Berufung ins B-Team ist, tritt der Magdeburger Markus Schönhoff als Debütant in Viersen an.

DUSTIN JÄSCHKE - Für mich ist die WM sehr wichtig, weil wir im eigenen Land vor unserem Publikum spielen. Mit dem Scotch Double wird es viel mehr Spannung geben. Jeder kann jeden schlagen. Unser Ziel im B-Team ist es, die Vorrunde zu überstehen, alles andere ist dann Zugabe, weil wir wirklich eine schwere Gruppe haben.

Von den Weltklassespielern werden lediglich zwei Spieler nicht dabei sein. Jeremy Bury und Dani Sanchez haben ihre Teilnahme bereits frühzeitig abgesagt. Andere Spieler wiederum sehen die Teilnahme eher von der praktischen Seite. Scotch Double hin oder her! Es geht immerhin um die Vergabe eines WM-Titels, der genauso viel wert ist, wie bisher.

Frederic Caudron: „Über das neue System machen wir uns keine Gedanken. Wir müssen, wie alle anderen, abwarten und improvisieren. Unsere Motivation ist sehr hoch und wir werden alles tun, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen.“

Dick Jaspers: „Ich bin sehr gespannt auf Viersen. Letztes Jahr hat es mir gut gefallen und ich sehe das Scotch Double positiv.“

Die LIVE-Berichterstattung aller Partien liegt in den Händen von KOZOOM. Xavier Carrer: „Alle Partien werden selbstverständlich gezeigt, aber unser Focus liegt zusätzlich auf einem Tisch, von dem wir eine Multi-Kamera-Produktion ausstrahlen. Zum ersten Mal wird der komplette Finaltag auf MBC, dem größten Sportkanal in Korea gezeigt. Das ist eine schöne Herausforderung für uns.“

Die Webseite der WM in Viersen

Die Titelverteidiger aus den Niederlanden: Jean van Erp und Dick Jaspers


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Kommentare

Rüggi
Rüggi
Neine Meinung
Durch „Scotch Double“, und die damit verbundenen eklatanten Distanzverkürzungen, degradiert sich, Billard als Sport, in ein Folklorefest mit Belustigungsfaktor. Es entstehen Jahrmarktsveranstaltungen mit Lotteriecharakter. Im Sport, auch im Mannschaftssport, sollten immer die besten Sportler auf dem Treppchen stehen und nicht die, die das meiste Glück haben, oder die von ständigen Reglementsänderungen bevorteilt werden. Ich mag Folklore und auch Glücksspiele, aber nicht im Leistungssport.

Message 1/9 - Veröffentlichen in 6. März 2017 11:01

Wasp20.08
Wasp20.08
Viersen 2017
Ein Glück, dass Dr. Werner Beyer das nicht mehr erleben muss. Er war derjenige, der das Dreiband-Billard aus dem dunklen Kneipenhinterzimmermilieu herausgeholt hat und zu dem gemacht hat was es heute ist, nämlich salonfähig.
Dreiband ist nun mal ein Sport bei dem Konzentration erforderlich ist, genauso wie zum Beispiel beim Schach. Eine Jahrmarktstimmung ist hier deutlich fehl am Platze. Keiner braucht den Eindruck im Fußballstadion in der Südkurve zu stehen.
Das Schöne beim Dreibandbillard sind nun mal große Serien, gute Durchschnitte, Verteidigungsspiel etc. All dies werden wir in Viersen wohl nicht erleben können.
Ich persönlich werde in diesem Jahr nicht nach Viersen fahren, obwohl ich nur knappe 40 Kilometer von dort entfernt lebe.

Message 2/9 - Veröffentlichen in 6. März 2017 14:45

PLACKI
PLACKI
Schade, Schade..........
Meine Meinung wurde durch meine Vorgänger 1 zu 1 wiedergegeben.
Seit vielen Jahren war Viersen für mich ein fester Termin im Kalender.
Die Urlaubstage und die nicht unerheblichen Kosten habe ich gern gegeben.
Jetzt ist auf einmal Alles anders. Mit "Scotch Double" als Entscheidung in der
k.O. - Phase konnte ich noch leben aber die gesamte WM so zu spielen, Sorry
das steht gegen Alles was Dreiband ausmacht.
Obwohl ich durch meine "Buddies" sogar kostenlosen Eintritt hätte, werde ich
der WM fernbleiben.

Das die "Cracks" das neue System positiv sehen ist auch nur die halbe Wahrheit.
Mit den Spielern hat niemand gesprochen und sie wurden vor die vollendete
Tatsache gestellt. Da sie Profis sind müssen die gute Miene zum bösen Spiel machen.
Hinter vorgehaltener Hand hören sich die Statements völlig anders an.
Nach meiner Kenntnis soll auch die EM in Brandenburg auch im "Scotch Double"
ausgetragen werden. Möglicherweise ist dies noch zu verhindern - wenn das Schule macht
spielen wir demnächst in der Bundesliga mit 8 Spielern an einem Tisch.

Message 3/9 - Veröffentlichen in 8. März 2017 09:19 - Edited at 10. Dezember 2019 12:19

Okicarambo
Okicarambo
Bin anderer Meinung
Ich sehe das Turnier im Scotch Double-Modus nicht so problematisch. Wer sich gestern die Parteien angesehen hat, der wird festgestellt haben, dass das Ganze durchaus seinen Reiz hat. War es denn beispielsweise vorher wirklich so reizvoll, dass die eine Partie abgebrochen wurde, weil wegen des Ergebnisses am anderen Tisch die Begegnung nicht mehr gewonnen werden konnte?

Durch den Scotch Double-Modus bekommt die WM einen echten Team-Charakter. Auch die Möglichkeit, sich bei schwierigen Bällen gegebenenfalls abstimmen zu können, hat seinen Reiz.

Sind wir doch mal ehrlich. Unser Sport ist eben auch sehr anfällig für eine gehörige Portion an Selbstgefälligkeit nach dem Motto: "Was kümmert mich schon das Teamergebnis, Hauptsache ich habe eine gute Figur gemacht und einen tollen GD gespielt." So stehen auch die Spieler aus der 2. Reihe mal im Mittelpunkt, zumal die im Zweifel immer noch Weltklasse spielen.

Scotch Double ist sicher nichts, was sich im Dreiband dauerhaft durchsetzen wird. Aber es kann gerade für eine Team-WM auch eine Belebung sein. Und durchsetzen werden sich auch in diesem Modus am Ende ganz sicher die besten Teams.

Message 4/9 - Veröffentlichen in 10. März 2017 11:25

tommy1971
tommy1971
tommy
Liebe Billardfreunde,

die WM in Viersen war für mich immer ein Highlight des Jahres.

Aber das Spielsystem Scotch- Double hat nichts mit dem DB Billard zu tun das wir kennen.

Viele Freunde und Bekannte Billardspieler sehen dies genau so(Billardhochburg Ruhrgebiet)!!

Bleibt beim alten System Mann gegen Mann!!!

Gut Stoss

Message 5/9 - Veröffentlichen in 15. März 2017 09:59

Wasp20.08
Wasp20.08
Scotch Double
Es ist schon sehr erstaunlich, dass man Spieler und Zuschauer einfach so vor vollendete Tatsachen stellt.
Ich frage mich, warum startet Kozoom keine Abstimmung, so könnte man leicht ermittelt wer ist für oder
gegen das Scotch Double.
Ich werde mir das jedenfalls nicht Live ansehen

Message 6/9 - Veröffentlichen in 16. März 2017 09:27

Rüggi
Rüggi
Nachtrag
Wie kann man sein „Scotch Double“ Fachpublikum nur so hinters Licht führen?
So wie es aktuell aussieht, hat es sich nach der EM in Brandenburg „ausgedoubelt“. Schade, dann ist wohl Schluss mit Mannschaftsdreiband auf höchstem sportlichen Niveau.
Doch schon für das kommende Jahr verhängt der Weltverband wieder maßgeschneiderte Regeländerungen und Turnierverbesserungen um dem Teamsport den Rest zu geben. Es wird dann mit 16 Mannschaften, aufgeteilt in 4 Gruppen mit 4 Mannschaften zu je 4 Spielern gespielt.
Kann mir einmal jemand 16 Nationen (einschließlich der berechtigten B-Mannschaften) nennen, die 4 bzw. 8 Formatspieler in ihrem Kader haben. Mir fallen höchstens 3 bis 4 Länder ein die vielleicht 2-3 Spieler haben, die leistungsmäßig einer Dreibandweltmeisterschaft gerecht werden. Nur Belgien, Korea und mit Abstrichen die Türkei und Spanien haben das, für den neuen Modus, benötigte Spielerpotenzial. Koreas Nachwuchsförderung trägt jetzt die verdienten Früchte. Auch die Türkei und Spanien müssen hier lobend erwähnt werden. Doch was macht der Rest Europas und der Rest der Welt?
Da die belgischen Asse alle stramm auf die „50“ zugehen und bald ihren Zenit überschritten haben, ist dort ebenso wie in Schweden, Holland, Italien, Dänemark und Deutschland der „Ofen aus“! Der Überalterung im westlichen Billardsport (und nicht nur dort) kann man nicht mit ständigen Regeländerungen entgegentreten und schon gar nicht durch eine Vergrößerung der Nationalmannschaften mit noch schwächeren Spielern.
Oder rettet dann eine erweiterte Ausländerregel den westeuropäischen Billardsport?
Der Zauberspruch heißt:“Nachwuchs schaffen“!
Aber wie und warum eigentlich?
Ich hatte vor Jahren eine Unterhaltung mit einigen guten deutschen Billardspielern. Es ging um Fragen zur Jugend- und Nachwuchsförderung. Eine der Hammeraussagen war:“Bei dem bisschen Preisgeld schaffe ich mir keine Konkurrenz im eigenen Nest.“
Nach mir die Sündflut, oder was?
Es ist 5 vor 12!

Sicher ist die Aufstockung auf 64 Teilnehmer gut für die Viersener Infrastruktur, aber womöglich sportlich das Ende.

Immer nach dem Motto: VSDD“ Viersen sucht die Dreibandstars“!

Message 7/9 - Veröffentlichen in 17. März 2017 17:40

Okicarambo
Okicarambo
Scotch Double
Schaut mal bei Youtube rein, da werdet ihr einige Scotch Double Turnierspiele in Korea finden mit sehr prominenter Beteiligung (u.a. Sun Won Choi). Wieso nicht einmal den eigenen Horizont erweitern und von denen lernen, die sich für das Dreibandspiel offensichtlich begeistern können wie keine andere Nation? Wir bezeichnen das als "Kirmeßveranstaltung", nur weil wir schon immer "Mann gegen Mann" gespielt haben. Der entscheidende Punkt ist der, den Rüggi nennt: Fehlende Nachwuchsförderung.
Wer glaubt, dass Scotch Double oder nicht über das Schicksal unseres Sports entscheidet hat etwas nicht verstanden.....
Wer wurde nochmal TEAM-Weltmeister... Ach so ja... Korea......

Message 8/9 - Veröffentlichen in 20. März 2017 10:38

psbil
psbil
wo kämen wir denn da hin ...
Die Unkenden haben schon Recht: Wenn wir bei Karambol Nachwuchsprobleme hätten, dann könnte man ja mal über Experimente und Veränderungen nachdenken, aber so … Mit diesem neumodischen Kram kann man eh keinen jungen Menschen für Karambol begeistern. Die Jungen von heute bevorzugen das Ruhige, Beschauliche und vor allem das Beständige. …

Deshalb: bloß keine Veränderungen, die den Karambol-Sport variantenreicher und abwechslungsreicher machen könnten, bloß keine Reaktionen auf den Zuschauerplätzen zulassen, die über die Lautstärke von 1 Phone hinausgehen. Und wieso soll in einem Teamwettkampf urplötzlich ein Team am Tisch stehen? Seit wann können sich Profisportler konzentrieren, wenn geklatscht wird? Tennis oder Pool ist da anders, da muß sich der Spieler nicht konzentrieren, d'rum kann es dort zwischen den Ballwechseln auch mal laut sein. Karambol ist da gaaaanz anders.

Es wäre reine Schwarzmalerei, wenn jemand sagen würde "Folgen wir den ewigen Nörglern und warten wir lieber, bis es mit Karambol ganz ruhig und leise zu Ende geht, weil die "alten Herren" ausgespielt haben werden und die Jungen lieber dorthin gehen, wo die Traditionszöpfe nicht so lang sind, wo man Neuem gegenüber aufgeschlossener ist und wo der Zuschauer auch mal aus sich herausgehen darf … und in die übriggebliebenen, unbenutzt herumstehenden Karamboltische bohren wir dann Löcher, damit sie noch in einer anderen ähnlichen Sportart Verwendung finden können."

... und der Letzte macht das Licht aus, hinter das wir in Viersen geführt worden sind ...

Message 9/9 - Veröffentlichen in 21. März 2017 14:38 - Edited at 21. März 2017 14:42

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