BRANDENBURG - Es war ein grandioser Finaltag in Brandenburg mit spannenden Partien und großen Siegern. Um 18.00 Uhr fand durch Farouk Barki die letzte Mediallenvergabe statt, eingeläutet durch einen wunderbaren Videoclip der Spiele von Brandenburg. Geehrt wurden die Sieger im Clubwettbewerb Dreiband auf dem kleinen Billard, die Sieger im Cadre 71/2 und die besten Nationen im Dreiband auf dem großen Billard. Es war ein holländischer Tag, der am Ende auch den Sieg im Madaillenspiegel für die KNBB brachte.

Raymund Swertz ist der König der Serienspielarten. nach dem Sieg im Cadre 47/2 schaffte er auch im Cadre 71/2 den Sieg und war damit gleichzeitig einziger Doppelsieger in Einzelwettbwerben bei dieser EM. Im Finale schlug der Niederländer den Tschechen Marek Faus in der Verlängerung mit 20:0. Nach 5 Aufnahmen stand es Unentschieden, sodass diese Verlängerung notwendig wurde. Gemeinsame Dritte wurden Henri Tilleman (NL), Silbermedailliengewinner im 47/2 und Nikolaos Gerassimopoulos (GR).

In den Morgenstunden des Finaltages gab es das Viertelfinale und hier gab es drei Unentschiedene Partien, die allesamt erst in der Verlängerung ihres Sieger ermitteln mußten. Faus schlug dabei seinen Landsmann Pavel Böhm in 5 Aufnahmen, Tilleman schlug den letzten Franzosen Devogelaere in 8 Aufnahmen und Gerassimoppoulos den dritten Niederländer Dave Christiani. Lediglich Thomas Nockemann mußte sich nach 3 Aufnahmen mit 200:17 dem späteren Sieger Raymund Swertz geschlagen geben.

Raymund Swertz ist mit diesem Doppelsieg ein ganz besonderer Coup gelungen. Mit ihm hat sich ein junger Spieler mit lockerer und unbekümmerter Spielweise durchgesetzt. 

Niederlande A in der Besetzung Dick Jaspers und Raymond Burgman gewann den Wettbewerb der National Teams im Dreiband auf dem großem Tisch. Im Finale stand Belgien B auf dem Spielplan. Belgien B in der Besetzung der Doppelweltmeister von Viersen Eddy Merckx und Frederic Caudron. Es war ein extrem hochklassiges Finale mit Durchschnitten über 2 und einem verdiensten Sieger Niederlande. Dick Jaspers gewann das Match gegen Merckx mit 40:29 in 17 Aufnahmen und Caudron setzte sich gegen Burgman mit 40:32 in nur 15 Aufnahmen durch. 3 mehr erzielte Punkte brachten am Ende den Sieg für die Niederlande.

Das Duo Jaspers/Burgman hatte bereits in den Gruppenspielen gezeigt, dass sie den Titel unbedingt wollen. Sie absolvierten ihre beiden Matches mit einem unglaublichen Mannschaftsdurchschnitt von 2,448 und natürlich 2 sicheren Siegen. Belgiens großer Auftritt folgte zunächst im Halbfinale. Gegen Griechenland spielten Merckx/Caudron 2,333 GD. Frederic Caudron beendete sein Match in 16 Aufnahmen gegen Polychronopoulos. 

Für Deutschland war die EM bereits im Viertelfinale zu Ende. Kleiner Trost; man verlor gegen den späteren Sieger Niederlande A. Für Dick Jaspers bedeutet der Gewinn dieser Goldmedaille den versöhnlichen Abschluß einer EM, die für ihn durch das Viertelfinalaus im Einzelwettbewerb eher enttäuschend begann. Es ist gleichzeitig auch der erste Sieg in diesem Jahr für den erfolgshungrigen Weltklassemann. Einspielen durfte er sich ja bereits im Einzelwettbewerb auf dem kleinen Tisch, wo es für ihn zu Bronze reichte. Dabei spielte er einen unfassbaren GD von 3,300 

Für Frederic Caudron ist die Silbermedaille mit der Mannschaft die dritte Medaille im dritten Wettbewerb und der Gewinn eines kompletten Medaillensatzes, nach Bronze im Einzelwettbewerb und dem EM-Titel im Einband. Frederic Caudron ist mit drei Medaillen auch der erfolgreichste Sportler der EM. 

Der Club Wettbwerb im Dreiband auf dem kleinen Tisch endete mit einem französischen Sieg. Die Mannschaft aus Andernos in ihrer europäischen Besetzung Peter de Backer und Fillipos Kasidokostas gewann den Titel vor der türkischen Mannschaft Mecidiyeköy Spor Kulubu. Gemeinsame Dritte wurden die Niederländer Post Luchtkanalen und die zweite türkische Vertretung Bahcelievier Belediye Spor Kulubu.

Andernos spielte einen schon überragenden Mannschaftsdurchschnitt von 2,602.

Der CEB-Präsident beendete nach der letzten Medaillenvergabe die Europameisterschaft von Brandenburg mit verdienten Dankesworten an alle Beteiligten und der Einladung zur nächsten Auflage im Jahr 2015.