Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Ho Chi Minh (VIE)
Quyet Chien Tran gewinnt Vietnamesisches Finale in 15 Aufnahmen
Kozoom Studio
Der Moment des Sieges für Quyet Chien Tran, der im Endspiel seinen Landsmann Ngo mit 40:39 besiegte.
HO-CHI-MINH CITY - Das Podium mit den drei vietnamesischen Stars im Weltcup hat die Herzen der Fans rund um die Welt erobert. Der Höhepunkt: Quyet Chien Tran (33) wurde an diesem Sonntagnachmittag der erste vietnamesische Weltcup-Sieger in der Billardgeschichte. Er und seine beiden Landsleute Ngo und Nguyen haben dem Weltcup eine ganz neue Dimension verliehen. Die Emotionen und die Freude der Spieler, als auch der Enthusiasmus der Zuschauer im Nguyen Stadion haben Vietnam den Status einer Dreiband-Hochburg verliehen. Das Finale, vor 1.500 Zuschauern gespielt, war ein Prachtstück, dass Tran mit 40:39 in 15 Aufnahmen gewann. Der Sieger lebt in Ho-Chi-Minh, ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von sechs und zwei Jahren.
Quyet Chien Tran hat am letzten Tag ein kleines Wunder vollbracht. Er schlug zuerst Frederic Caudron im Halbfinale mit 40:39 und hatte im Finale ein unglaubliches Finish mit 40:39 in 15 Aufnahmen. Ngo fehlten nur wenige Zentimeter zum Sieg. Ngo war der Superstar in der ersten halben Stunde des Endspiels. Er begann mit 5, 9, 4 und 11 Punkten in den ersten vier Aufnahmen. Nach der Pause stand es unglaubliche 29:15 in 4 Aufnahmen für Ngo. Doch dann kam Tran unwiderstehlich zurück und schaffte nach einer Fehlerserie seines Gegners nach 12 Aufnahmen den Ausgleich. Der Höhepunkt des Spieles: Ngo gelingt am Ende eine 6er Serie, der Aus-Ball verfehlt haarscharf sein Ziel. Es steht 39:38, als Tran an den Tisch kommt. Mit zwei Vorbändern, wovon der letzte Superschwer war, gewinnt er das Match und den Weltcup. Unfassbarer Jubel beim Sieger und auch tolle Szenen des Verlierers, der ebenso gefeiert wurde. Beide vietnamesischen Spieler trugen zu diesem denkwürdigen Weltcup bei.
Der Weltcup-Zirkus hat jetzt den unwiderruflichen Durchbruch der Vietnamesen gesehen. Sie ließen die gefürchteten Koreaner hinter sich, die die Herrschaft im Weltbillard von den Europäern übernehmen wollten. In Ho-Chi-Minh war Frederic Caudron der letzte etablierte Spieler, der mit der vietnamesischen Elite mithalten konnte. Er verlor im Halbfinale und vergab dadurch die Chance auf den nächsten Weltcupsieg.
Dreimal stand ein Vietnamese bereits im Endspiel eines Weltcups. Quyet Chien Tran war 2007 in Seoul der erste, wobei er dort von Dani Sanchez besiegt wurde. Tran spielte auch das Finale 2016 in Guri und verlor dort gegen Jeremy Bury. Nguyen Quoc Nguyen stand letztes Jahr im Finale von Porto und unterlag Haeng-Jik Kim. Der zweite Finalist von heute, Dinh Nai Ngo hat nur einen dritten Platz beim Weltcup in Guri 2013 vorzuweisen.
Der erste Weltcupsieg von Quyet Chien Tran, der mit einem eigenen Molinari-modell spielt, wurde im eigenen Land von Tausenden Spielern und Fans gefeiert. Dies könnte der erste einer Reihe von Erfolgen für eine neue Generation sein. Tran klettert auf den zehnten Platz der Weltrangliste und Nguyen Quoc Nguyen hat Nikos Polychronopoulos dank seines Halbfinales aus den begehrten Top14 verdrängt. Ngo klettert als Zweiter in die Top20.
Der letzte Nicht-Vietnamese schied im Halbfinale aus. Frederic Caudron war, wie Merckx, Jaspers, Blomdahl und Sanchez nicht in der absoluten Bestform, aber er gewann immerhin drei Matches. Dong-Koong Kang, Sung-Won Choi und Robinson Morales unterlagen dem Weltmeister. Tran stoppte den besten Spieler der Tour in einem super-spannenden Match mit 40:39.
Das Halbfinale war bis zum Ende offen. Tran hatte zunächst den besseren Start und führte nach 5 Aufnahmen mit 14:8. Caudron konnte aber dran bleiben und glich nach 15 Aufnahmen aus. Tran hatte mit mehreren Kontern zu kämpfen und man hatte das Gefühl, dass er kurz vor dem Aufgeben stand. Er fand dann aber doch noch seinen Rhythmus und nach 24 Aufnahmen stand es wieder 36:36. Caudron machte nun 3 Punkte, der letzte Ball verfehlte aber Ball 3. Tran nutzte die Chance und beendete das Match unter dem tosenden Applaus der Zuschauer.
Dinh Nai Ngo kam aus relativer Billard-Anonymität und stieg nach dem komfortablen Sieg im Halbfinale gegen Nguyen Quoc Nguyen zum Favoriten für den Gesamtsieg auf. Der Asienmeister von 2017 war ein Schatten der letzten beiden Tage. Nach 10 Aufnahmen stand es 11:8 für Ngo und dann war es vorbei mit dem Widerstand von Nguyen. 17:9 in 11 und 34:13 in 17 Aufnahmen waren die weiteren Zwischenstände. Nach 19 Aufnahmen war das Halbfinale vorbei und Ngo mit 40:18 der Sieger.
Das Turnier im Nguyen Du Stadium verlor einen Favoriten bereits in der Qualifikation. Jae-Ho Cho aus Korea schaffte das Endrundenticket nicht. Dinh Nai Ngo war der Beste in dieser Runde, vor Anh Vu Duong. Drei Koreaner hatten einen Tag zuvor mit fabel-GD’s beeindruckt. Kwang Yeol Park und Young Hoon Lee mit je 2,727, Jin Pyo Hong mit 2,400 GD.
Torbjörn Blomdahl, zurück nach vier kleineren Operationen, startete in das Hauptturnier mit einem unterhaltsamen Match. Er besiegte den Dänen Tonny Carlsen nach nur 16 Aufnahmen mit 40:39. Hyung Kon Kim eliminierte Dick Japsers, Dani Sanchez wurde von Birol Uymaz besiegt. Ngo spielte in der ersten Runde mit 18 die höchste Serie des Turniers.
Myung Woo Cho spielte Unentschieden gegen Landsmann Jung Han Heo und gewann die Verlängerung mit 2:1. Im weiteren Verlauf gewann Dinh Nai Ngo 40:27 in 23 Aufnahmen gegen Torbjörn Blomdahl. Marco Zanetti wurde von Nguyen Quoc Nguyen gestoppt. Im besten Match des Turniers gewann der spätere Dritte mit 40:26 in 13 Aufnahmen. Robinson Morales schaffte es mit seiner Wildcard bis unter die letzten 8, wo er gegen Caudron verlor.
In der Endabrechnung nach dem Turnier ist der belgische Weltmeister natürlich weiter die Nummer eins der Welt. Nach dem Sieg in Antalya und dem dritten Platz von heute behält er auch die Führung im Gesamtweltcup.
Der fabelhafte Endstand von Ho-Chi-Minh
1 Quyet Chien Tran 2.000
2 Dinh Nai Ngo 2.072
3 Nguyen Quoc Nguyen 1.876
3 Frédéric Caudron 1.709
5 Myung-Woo Cho 1.854
6 Eddy Merckx 1.745
7 Birol Uymaz 1.657
8 Robinson Morales 1.306
9 Eddy Leppens 2.000
10 Hyung Kon Kim 1.891
11 Marco Zanetti 1.783
12 Jung-Han Heo 1.777
13 Torbjörn Blomdahl 1.717
14 Sung-Won Choi 1.461
15 Anh Vu Duong 1.372
16 Tayfun Tasdemir 1.301
17 Tonny Carlsen 2.437
18 Dick Jaspers 1.842
19 Jae-Guen Kim 1.833
20 Sameh Sidhom 1.666.
Die Top20 der Weltrangliste. Ein Arrangement aus 10 Europäern, 9 Asiaten und einem Afrikaner.
1 Frédéric Caudron, 450 punten
2 Eddy Merckx 369
3 Marco Zanetti 335
4 HaengJik Kim 322
5 Dani Sánchez 291
6 Torbjörn Blomdahl 266
7 Murat Naci Coklu 260
8 Jae-Ho Cho 254
9 Dick Jaspers 246
10 Quyet Chien Tran 227
11 Sameh Sidhom 220
12 Jung-Han Heo 216
13 Sung-Won Choi 214
14 Nguyen Quoc Nguyen 196
15 Nikos Polychronopoulos 184
16 Myung-Woo Cho 161
17 Eddy Leppens 158
18 Jérémy Bury 157
19 Minh Cam Ma 155
20 Dinh Nai Ngo 154.
Quyet Chien Tran mit dem Pokal und dem verdienten Siegerscheck
Platz 2 beim Heim-Weltcup, aber Platz 20 und damit das 3CC Ticket für Dinh Nai Ngo
Frederic Caudorn wurde einmal mehr bester Europäer und unterlag im Halbfinale mit nur einem Punkt
Siegerfoto mit allen Offiziellen und Helfern
Kommentare
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Deshalb an dieser Stelle schafft bitte den Nachstoß ab . Ganz einfach beide Spieler stoßen in der 1. Aufnahme an und der Spieler der die Anstoßwahl gewinnt ist immer eine Aufnahme im Vorteil.
Message 1/1 - Veröffentlichen in 29. Mai 2018 10:37