Die neue Weltmeisterin im Dreiband kommt aus Japan. Das ist keine große Üerraschung, denn alle Dreiband Weltmeisterinnen kamen bisher aus Japan. Diesmal heißt sie aber nicht Orie Hida, sondern Natsumi Higashiuchi. Im Finale bezwang sie ihre Landsfrau Yuko Nushimoto mit 25 : 15 in 19 Aufnahmen und spielte damit gleichzeitig auch die beste Partie der gesamten WM mit einem Durchschnitt von 1,315.

Gemeinsame Dritte wurden Ayaka Fukumoto und Namiko Hayashi, beide ebenfalls aus Japan.

Die wirklich großen Favoriten sind teilweise brutal gescheitert. Orie Hida schied bereits in der Vorrunde aus. Sie verlor ihr erstes und ihr drittes Gruppenspiel, letzteres gegen Karina Jetten, die zweite Niederländerin, die neben Therese Klompenhouwer die kleine europäische Fraktion im Viertelfinale bildete, die sich 6 Asiatinnen gegenüberstand.

Dort kam dann das Aus für Jetten und Klompenhouwer. Speziell Therese Klompenhouwer, die mit viel (vielleicht zuviel) Vorschussloorbeer ausgestattet nach Japan kam, um Weltmeisterin zu werden, spielte jede ihrer vier Matches unter Niveau. Sie wird sicherlich genau analysieren, woran es gelegen hat, dass sie nicht die erwarteten Leistungen abrufen konnte. 80% ihres Leistungsvermögens hätten gereicht, um das bittere Aus zu vermeiden, aber 0,7 Durchschnitt sind halt auch im Frauenbillard zu wenig. Dennoch ist Klompenhouwer wahrscheinlich die stärkste Spielerin in der kleinen weiblichen Billardgemeinde und wird sicher eine neue Chance bekommen. Bis dahin kann sie immerhin durch Überraschungen in der Männerwelt glänzen, was ihr ja auch oft gelingt.

In Japan standen in der Vorschlußrunde am Ende 4 Japanerinnen, was in der gesamten Billardwelt wohl einmalig ist. Dies ist sicherlich das Verdienst des früheren Weltmeisters und Organisator der WM Ruiji Umeda, der die WM nicht nur professionell organisierte, sondern auch nicht vergas, seine eigene Mannschaft perfekt vorzubereiten.

Die Frauen vom Land der aufgehenden Sonne überzeugten durch teilweise gutes Stellungsspiel und feine Technik. Alle Matches (4), die mit einem Durchschnitt von über eins gespielt wurden, gingen zudem nach Japan.