IZMIR - Der junge koreanische Billardstar Myung-Woo Cho (20) ist zum zweiten Mal in seiner Karriere Junioren-Weltmeister im Dreiband. Die elfte Weltmeisterschaft in der Geschichte, ausgetragen im türkischen Izmir, endete mit einem rein koreanischen Finale. Myung-Woo Cho schlug seinen 20-jährigen Landsmann Daehyeon Jang mit 35:18 in 18 Aufnahmen. Der neue Champion und Nachfolger des Spaniers Carlos Anguita, kann im nächsten Jahr seinen Titel in Valencia noch einmal verteidigen. Carlos Anguita und der Italiener Alessio d’Agata landeten gemeinsam auf dem Dritten Platz. Der Gesamtdurchschnitt des Weltmeisters war mit 2,022 der beste, der bei den Junioren jemals erzielt wurde.

Die Juniorenweltmeisterschaft wurde 2008 zum ersten Mal ausgetragen. In diesen elf Jahren konnten koreanische Spieler sieben Mal gewinnen: viermal Haeng-Jik Kim, zweimal Myung Woo Cho und einmal Tae Kwan Kim, Haeng-Jik’s jüngerer Bruder. Die Vorherrschaft junger Koreaner wird jedes Jahr beeindruckender. Myung Woo Cho verlor kein einziges Spiel und sein Durchschnitt von 2,022 waren der absolute Höhepunkt der Weltmeisterschaft.

Im Finale war der Start des neuen Champions alles andere als ideal. 10:1 stand es nach wenigen Aufnahmen für Jang, aber mit kleineren Serien übernahm Cho nach und nach die Initiative. Zur Pause nach 9 Aufnahmen führte er bereits mit 18:9 und konnte dann auf dem Weg zu seiner Goldmedaille nicht mehr gestoppt werden.

Myung-Woo Cho’s Kommentar nach der Siegerehrung: „Es ist fantastisch und ich bin so glücklich, zum zweiten Mal die Goldmedaille gewonnen zu haben. Letztes Jahr habe ich den Sieg verpasst, aber danach habe ich sehr hart trainiert, um diese Goldmedaille zu holen. Hier in Izmir habe ich nun dieses Ziel erreicht.“ Seine Meinung zum koreanischen Nachwuchs. „Ich dneke nicht, dass wir mehr Talent im Billard haben. Wir haben nur mehr Nachwuchs, viele Clubs, in denen die jungen Spieler üben können und wir haben gute Trainer für unseren Sport. Deshalb haben wir mehr Chancen, große Turniere zu gewinnen, vielleicht mehr als die Spieler aus anderen Ländern.“

„Die Höhepunkte in diesem Turnier waren für mich meine Partien in 5 und 7 Aufnahmen aus der Gruppenphase.“ Und noch einen Gruß an seine Fans: „Ich bin sehr glücklich mit der großen Unterstützung. Ich werde auch in Zukunft mein Bestes geben, um mehr Turniere zu gewinnen. Ich hoffe, dass mich weiterhin meine Fans unterstützen und möchte mich nochmal dafür bedanken.“

Das Turnier in der türkischen Küstenstadt wurde, wie bei der Damenmeisterschaft, nicht von vielen Zuschauern besucht. Therese Klompenhouwer nach ihrem Sieg bei den Frauen: „Der Austragungsort war weit vom Zentrum entfernt, also waren leider nicht viele Billardfans dabei.“Das war der Kommentar nach ihrem Sieg. Zum Finale bei den Junioren kamen 98 Zuschauer.

Die Junioren-Weltmeisterschaft endete in der Zusammenfassung mit drei Weltrekorden. Carlos Anguita spielte im ersten Gruppenspiel eine 16er Serie und verbesserte damit die 15 von Haeng-Jik Kim von der WM 2012. Myung-Woo Cho spielte im dritten Gruppenspiel 25 Punkte in 5 Aufnahmen und damit 5 Durchschnitt. Der Koreaner verbesserte damit seine eigene Bestmarke um eine Aufnahme. Der GD von 2,022 von Myung-Woo Cho war der beste, der je bei einer Junioren-Weltmeisterschaft gespielt wurde.

Carlos Anguita als Titelverteidiger war gut, aber nicht in Bestform und konnte seinen Titel nicht verteidigen. Die Kolumbianer überraschten mit zwei Spielern in den Viertelfinals, die Franzosen enttäuschten. Gwendal Marechal verpasste die KO-Phase, Maxime Panaja war unter den letzten acht, verlor aber in einem mäßigen Spiel gegen Jang. Die beiden türkischen Teilnehmer schafften es nicht in die KO-Runde und für die Niederlande spielte Joey de Kok ein starkes Match. Nach seinem schlechten Gruppenspiel zu Beginn reichte das für das Viertelfinale. Der Belgier Stef van Hees startete mit zwei Siegen in das Turnier und verpasste doch die KO-Runde nach einem Blackout (0,235) im letzten Durchgang.

Der jüngste der vier Finalisten, Alessio d’Agata, war die große Überraschung des Turniers. Er selbst fühlte sich wie ein Glückspilz. „Ich habe diesen Erfolg nicht erwartet.“ begann sein Kommentar. „Erst vor zwei Wochen habe ich die Nachricht erhalten, dass ich hier starten kann. Und jetzt konnte ich diese Medaille gewinnen. Ich bin so glücklich.“

Die Emotionen und der Druck bei seiner ersten großen Meisterschaft waren sehr groß. „Ich konnte das ganz gut bewältigen, obwohl im Halbfinale der Druck gewaltig war. Jetzt habe ich noch eine Woche Zeit, um für die Weltmeisterschaft in Kairo zu trainieren."