SCHILTIGHEIM - Marco Zanetti hat sich seinen großen Traum erfüllt und das Agipi Masters gewonnen. Im Finale besiegte er vor den Augen der Zuschauer im vollbesetzten Agipi Auditorium seinen Teamkameraden Frederic Caudron mit 50:40 in 30 Aufnahmen. Der Jubel war grenzenlos beim Italiener und seinem Teamchef Claude Fath, für den mit dem Finale Zanetti - Caudron bereits ein Traum in Erfüllung ging. 

Möglicherweise hatte Claude Fath das Agipi Masters einmal erfunden, um es zu einer ähnlichen Demonstration der Stärke des Agipi Teams werden zu lassen, wie den Europacup, den Agipi bereits 6mal gewinnen konnte. Doch es mußte 6 Anläufe dauern, bis ein Spieler des Teams dieses Turnier gewinnen konnte.

Marco Zanetti, ein erstaunlich frischer 50-jähriger, der nach seinem Lausanne Sieg nur 3 ganze Tage zur Regeneration brauchte und bereits am Donnerstag sein Viertelfinale spielte. Nach dem Auftaktsieg gegen Tasdemir folgte ein Tag Ruhepause, bis es dann am Samstag um 18.00 Uhr zum Showdown mit Dick Jaspers kam. Und hier sah es bitter aus für den Italiener. Es dauerte ganze 14 Aufnahmen, bis er seinen Turbo zünden konnte. Den Rückstand von 26 Punkten holte er in zwei Aufnahmen (16 und 9er Serie) auf, doch dann war das Feeling wieder weg. 

Sei Statement:"Du kannst in einem Moment im Spiel sein und im nächsten Moment bist du wieder weg."

Offensichtlich ging es aber Jaspers ähnlich, denn auch er konnte nicht weiter punkten und so siegte am Ende Zanetti, wenngleich auch etwas glücklich.

Der Finaltag brachte 4 Partien, die über das Endklassement entschieden. Für Martin Horn gab es im Spiel um Platz 7 ein versöhnliches Ende mit einem Sieg gegen Cenet und einer schönen Serie von 10 Punkten, einer von nur 4(!!!) Serien in dieser Kategorie. Nach eigener Einschätzung war Martin Horn nicht in der Topverfassung, die ein solches Turnier erfordert.

Weiter gings mit dem Spiel um Platz 5 und dem Sieg von Tayfun Tasdemir gegen Dany Sanchez. Beide sicherten sich den Höchstserien-Bonus mit 14 und 11 Punkten in Serie. 

Und auch Dick Jaspers, der wahrlich schwer gebeutelte Halbfinalist, konnte das Turnier mit einem Sieg beenden. Im Spiel um Platz drei gewann er gegen Cho, dem am Ende auch etwas die Luft ausging.

Das Finale war für beide Spieler Schwerstarbeit. Der Druck ist gewaltig. Niemals gibt es Ruhepausen. Die Wartezeit bis zum Start ist enorm lang und es gilt die Balance zu halten zwischen Entspannung und Anspannung. Vielleicht hat an diesem Tag die Erfahrung gesiegt, vielleicht war es der Rückenwind eines spektakulären Halbfinals-Sieges. Für Zanetti sprach vieles, aber die Punkte werden nicht am Reisbrett gemacht.

Ein wunderbares Turnier fand damit sein Ende. Die Billardwelt hat Höchstleistungen am Fließband gesehen, spektakuläre Partien, Sieger und einsame Verlierer, professionelle Übertragung in die ganze Welt und am Ende Marco Zanetti und Claude Fath, die sich glücklich in den Armen lagen.

Und da nächste Highlight wartet bereits. Die Europameisterschaft in Brandenburg vom 12. - 14.04.2013