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Billard Karambol - Dreiband - Europameisterschaft U25 - Los Alcázares (ESP)

Ivan Mayor (20) gewinnt Dreiband EM U25; Blondeel Fünfter

Gepostet von am 20. Dezember 2021

Ivan Mayor (20) gewinnt Dreiband EM U25; Blondeel Fünfter

Kozoom
Das Podium der EM U25: Kogelbauer; van Hees; Myor und Kilic (v.l.)

LOS ALCATARES - Die erste Europameisterschaft für Spieler unter 25 Jahre endete gestern Nachmittag mit einem spanischen Sieger. Der 20-jährige Ivan Mayor, der in dieser Kategorie noch weitere 5 Jahre spielen kann, besiegte Mahammed Mustafa Kilic aus der Türkei mit 40:24 in 34 Aufnahmen. Mayor galt als Geheimfavorit und ist ein Eigengewächs der berühmten spanischen Schule. Viele Fans feuerten ihn während des Endspiels an und sahen anschließend einen strahlenden Sieger auf dem Podest. Neben dem Silbermedaillengewinner Kilic standen noch der Österreicher Nikolaus Kogelbauer (19) und der Belgier Stef van Hees (24) mit der Bronzemedaille auf dem Podest. Ivan Mayor, der aus Alicante stammt, ist Nachfolger so vieler wunderbarer spanischen Talente wie Dani Sanchez, Juan David Zapata, David Martinez, Javier Palazon, Ruben Legazpi und Carlos Anguita. Der Durchbruch des neuen Europameisters war schon seit längerer Zeit vorhergesagt worden. Sechsmal war er bereits spanischer Jugendmeister und war bei der EM U17 Dritter hinter Maxime Panaia und Alessio D´Agata.

Der Sieg in der heimischen, spanischen Schule war der erste große Erfolg für den jungen Spieler, der mit einer überragenden Technik, großem Kampfgeist, mentaler Belastbarkeit und abwechslungsreichen Lösungen glänzte. Der Kommentator der EM, Superstar Torbjörn Blomdahl, teilte seine Begeisterung für den Spanier mit den Zuschauern. Wegen seiner Spezialität für Zick-Zack Bälle sagte Blomdahl über Mayor: „Der neue Eddy Merckx ist geboren.“ Und über den Vizemeister Kilic aus der Türkei sagte Blomdahl: „Dieser Typ hat genau den gleichen, schönen Stoß wie Coklu.“

Ivan Mayor wird im Dreiband seinen eigenen Weg gehen, da sind sich die Fachleute einig. Vor eigenem Publikum hielt er dem enormen Druck stand. Andere Favoriten wie Gwendal Marechal, Maxime Panaia, Tom Löwe, Alessio D`Agata und Nikolaus Kogelbauer strauchelten dagegen teils früzeitig. Ivan Mayor besiegte im Verlauf der EM zunächst Lukas Mortensen und Daniel Pena und in der entscheidenden Phase am Finaltag den Österreicher Nikolaus Kogelbauer und schließlich Muhammed Kilic. Der Spanier, der in der Woche im spanischen Trainingszentrum lebt und nur am Wochenende zu Hause bei der Familie in Alicante wohnt, plant im kommenden Jahr die Teilnahme an drei Weltcups, in Ankara und Porto und eventuell Las Vegas. In dieser Woche spielt er an gleicher Stelle um die spanische U21 Meisterschaft.

Über seinen EM-Erfolg sagte der Spanier: „Ich habe mich in jedem Spiel stark gefühlt, weil ich hier praktisch zu Hause bin. Vor jedem Spiel war ich nervös, aber als die Partien begannen, war ich entspannt, als würde ich hier Trainingspartien gegen Zapata, Martinez oder Anguita spielen. Sicher gab es den Druck von meinen Fans, aber das hat mich auch noch stärker gemacht. Ich lebe jetzt seit fünf Jahren hier und als ich das erste Mal hierher kam, wurde Carlos Anguita gerade Weltmeister und ich saß an der Anzeigetafel. Jetzt bin ich selbst Europameister und ich hoffe auf eine großartige internationale Karriere.“

Vizemeister Kilic zog gegen Nathan Duriez, Simon Blondeel, Stef van Hees ins Finale ein und unterlag erst dort gegen Mayor. Der Kampf um Gold war lange ausgeglichen. Bevor Mayor mit zwei 5er Serien angriff, stand es 11:11 und später 21:21. Dann allerdings zog der Spanier auf 31:22 und 36:23 davon. Wenig später gewann er dann mit 40:24 in 34 Aufnahmen. Der türkische Trainer Mustafa Cebi war mit seinem Spieler dennoch sehr zufrieden: „Muhammed hat eine tolle Leistung abgeliefert. Er hat viel weniger Erfahrung als unsere anderen beiden Spieler , aber er hat es auf das Podest geschafft. Damit kann man sehr zufrieden sein.“

Ivan Mayor und Gwendal Marechal erzielten mit jeweils 10er Serien die höchsten Serien im Turnier. Marechal spielte mit 1,380 den höchsten GD, schied aber im Achtelfinale aus und landete am Ende auf dem 10.Platz.

Aus Deutscher Sicht positiv ist das Abschneiden von Simon Blondeel vom BCC Witten zu bewerten. Blondeel wurde Sechster mit 0,927 GD und unterlag erst im Viertelfinale gegen den späteren Vizemeister Kilic mit 37:40 in 43 Aufnahmen. In der Gruppe gewann Blondeel alle Partien, darunter auch das Match gegen den späteren Europameister Mayor, den er in 30 Aufnahmen mit 30:28 besiegte. Damit blieb der Deutsche der einzige Spieler, der den Spanier schlagen konnte.

Marcel Back aus Erlangen und Ali Ibraimov aus Duisburg verpassten knapp die KO-Runde. Zwei Siege reichten für Back nicht zu Platz 2 in der Gruppe, da sein GD am Ende knapp schlechter war. Ibraimov spielte mit 1,578 eine hervorragende zweite Partie, scheiterte aber am Ende an Kogelbauer, den er im letzten Gruppenspiel nicht bezwingen konnte. Der Belgier Rosier spielte eine sehr gute dritte Partie und holte sich dank des besseren GD den zweiten Platz in der Gruppe.

Tom Löwe galt vor der EM als einer der Favoriten und musste sich am Ende mit Rang 12 und 0,966 GD zufrieden geben. Für ihn war es eine enttäuschende Meisterschaft. Löwe scheiterte im Achtelfinale am Italiener Alessio D´Agata mit 36:40 in 47 Aufnahmen.

Endklassement (Top12)
1 Ivan Mayor (SPANIEN)    12-1.092-10
2 Myhammed Kiliç (TÜRKEI)    12-0.863-6
3 Stef van Hees (BELGIEN)    10-1.015-8
3 Nikolaus Kogelbauer (ÖSTERREICH)    10-0.935-7
5 Maxime Panaia (FRANKREICH)    6-0.933-8
6 Simon Blondeel (DEUTSCHLAND)    8-0.927-6
7 Alessio D'Agata (ITALIEN)    8-0.878-6
8 Daniel Peña (SPANIEN)    6-0.889-4
9 Seymen Özbas (TÜRKEI)    6-1.106-8
10 Gwendal Maréchal (FRANKREICH)    4-1.380-10
11 Enzo Riquart (FRANKREICH)    4-0.841-6
12 Tom Löwe (DEUTSCHLAND)    4-0.966-7

Ivan Mayor lebt seit 5 Jahren im Ausbildungszentrum und schaffte nun mit dem EM-Titel seinen Durchbruch

Ein weiterer Erfolg für den türkischen Verband. Muhammed Kilic holte Silber bei der EM U25

Eine große Zukunft hat auch der Österreicher Nikolaus Kogelbauer vor sich. Er wurde Dritter in Spanien

Lange mussten die Belgier auf eine Medaille im Nachwuchs warten. Nun wurde Stef van Hees mit 24 Jahren Dritter.

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Kommentare

lemmi
lemmi
Kommentator
T.Blomdal macht das sehr gut. Fachlich sowieso und auch sonst angenehm zurückhaltend. Weniger ist mehr.

Message 1/1 - Veröffentlichen in 20. Dezember 2021 12:12

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