NEW YORK - Bereits vor New York war Frederic Caudron bereits der beste Spieler der Welt und vielleicht auch die führende Spieler-Persönlichkeit dieser Generation. Nun gewann der 50-jährige Belgier am Samstag Abend das prestigeträchtigste Turnier in New York, mit dem höchsten Preisgeld aller Zeiten. Am Ende einer Woche gab es beim McCreery 3 Cushion Champion of Champions den Ruhm, die Ehre und die Dollars für den Weltmeister und Weltranglistenersten Frederic Caudron. Caudron besiegte im Finale seines ebenfalls berühmten Landsmann, Eddy Merckx mit 50:35 in 23 Aufnahmen. Als Sieger durfte sich Caudron über 155.000 Dollar freuen, der Verlierer des Endspiels Merckx bekam 100.000 Dollar. Dick Jaspers erhielt als Dritter 70.000 und Semih Sayginer auf dem vierten Platz 60.000 Dollar.

Entscheidend für den Triumph waren drei hohe Serien von Caudron in der Mitte und am Ende des Matches. Eddy Merckx führte nach 10 nervösen Aufnahmen mit 17:12, als er einen machbaren Vorbänder ausliess. Caudron griff daraufhin sofort mit 9 Punkten an. Mit zwei kleineren Serien von 6 und 3 gelang später Merckx dann nochmals eine minimale 27:26 Führung. Die Entscheidung fiel dann mit einer 7er Serie zum 38:34 und anschließend weiteren 9 Punkten zum 47:35. Zwei Aufnahmen später war das Endspiel zugunsten von Frederic Caudron mit 50:35 beendet.

Der Champion of Champions erhielt einen Pokal gefüllt mit roten Rosen, überreicht vom UMB-Präsidenten Farouk Barki und dem Turnierleiter Charles Brown. In seinem Kommentar sagte der Sieger später: „Ich habe wegen dem hohen Preisgeld wenig Stress gespürt. Während des Matches denkt man nicht darüber nach und konzentriert sich nur auf sein Spiel. Nach der Pause habe ich mich besser gefühlt, als zu Beginn des Endspiels und kam langsam in meinen Rhythmus. Die beiden Serien gegen Ende waren ausschlaggebend für den Sieg.“ Eddy Merckx war indes ein Verlierer mit breiten Lächeln: „Ich bin ein sehr glücklicher Mensch“, sagte der Zweitplatzierte, der vor New York zwei große Turniere gewinnen konnte.

Das New Yorker Turnier mit seinen spektakulären Innovationen endete mit einer eher nüchternen Zeremonie. Keine Bühne, kein Glitzer oder Glamour für den Sieger. Frederic Caudron hob die riesige Trophäe mit dem Fächer aus roten Rosen vor die Kamera. Farouk Barki sagte in einer kurzen Rede im Namen des Mitorganisators UMB: „Ich bin vielleicht nicht der beste UMB-Präsident aller Zeiten, aber ich bin stolz darauf, Präsident zu einem Zeitpunkt zu sein, wo dieses historische McCreery Event organisiert wurde.“ Dann begaben sich alle Beteiligten zum Galadinner, um das erfolgreiche Turnier stilvoll abzuschließen.

Im Endklassemnt erzielte Frederic Caudron mit 1,980 den besten GD aller Teilnehmer vor Dick Jaspers 1,868 und Sung-Won Choi mit 1,759. Am Ende der Gruppenspiele war Jaspers noch der Führende im Klassement vor Semih Sayginer, Frederic Caudron und Eddy Merckx. Der Koreaner Haeng-Jik Kim und der Italiener Marco Zanetti verpassten das Halbfinale knapp. Zanetti spielte ein außergewöhnliches Turnier. Zunächst verlor er die ersten vier Partien und gewann anschließend alle sieben verbleibenden Matches.

Die Halbfinals:

Eddy Merckx - Dick Jaspers 50:28 in 22/21

Der Einbruch von Dick Jaspers, nach einem Tag mit überlegenen Siegen gegen Caudron und Merckx, konnte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen. Der erste Showdown des letzten Tages wurde zu einem Triumphzug des Belgiers Eddy Merckx und zu einer Folter für Jaspers. Merckx war von Beginn an eifrig dabei, sich für die Niederlage des Vortages zu rächen. Nach 15:8 in 12 Aufnahmen kam sein Angriff zum 23:11 in 14 und später nach einer 12er Serie zum 35:11. Am Ende gewann Merckx mit 50:28.

Dick Jaspers kommentierte seine Niederlage so: „Wir waren am Anfang beide nicht so gut. Es war aber nur eine Frage der Zeit, bis dem ersten Spieler eine Serie gelingt. Das war dann Merckx, ich konnte es nicht. Ich habe zu viele Fehler gemacht und hatte nicht genügend Selbstvertrauen.“ Eddy Merckx, der nach dem Sieg seine Faust in die Luft reckte, reagierte kurz: „Ich wollte mich für die Niederlage vom Vortag revanchieren und das ist mir gelungen. Die 12er Serie war entscheidend.“

Frederic Caudron - Semih Sayginer 50:24 in 19/18

Frederic Caudron war in jeder Hinsicht überlegen. Semih Sayginer konnte nicht mithalten. Bereits nach 5 Aufnahmen und Serien von 6, 10 und 4 Punkten führte Caudron mit 26:16. Nach der Pause folgten noch einmal 6 und 4 Punkte zum 36:22 nach 10 Aufnahmen. In den folgenden 8 Aufnahmen gelangen dem Türken nur noch zwei Punkte, während Caudron ins Ziel stürmte.

Der Belgier war nach einem weniger guten Freitag wieder exzellent, sowohl in Offensiver als auch in der Verteidigung.

Semih Sayginer hat mit seiner wunderbaren Leistung in New Yor gezeigt, dass er wieder zur absoluten Weltspitze gehört. 

Das Endklassement beim McCreery
1. Frédéric Caudron 18-1.980-18
2. Eddy Merckx 16-1.721-19
3. Dick Jaspers 16-1.868-16
4. Semih Sayginer 16-1.717-13
5. Marco Zanetti 14-1.526-12
6. HaengJik Kim 12-1.671-13
7. Sung-Won Choi 10-1.759-12
8. Dani Sánchez 10-1.732-12
9. Pedro Piedrabuena 10-1.546-11
10. Torbjörn Blomdahl 8-1.504-14
11. Hugo Patiño 6-1.376-15
12. Raymond Ceulemans 2-1.076-7.

Die Preisgelder inklusive der Sonderpreise (GD, BED, HS)
1. Frédéric Caudron, 155.000 dollar
2. Eddy Merckx, 100.000
3. Dick Jaspers 70.000
4. Semih Sayginer 60.000
5. Marco Zanetti, 45.000
6. HaengJik Kim, 45.000
7. Sung-Won Choi, 35.000
8. Dani Sánchez, 30.000
9. Pedro Piedrabuena, 26.000
10. Torbjörn Blomdahl, 23.000
11. Hugo Patiño, 19.000
12. Raymond Ceulemans, 15.000.