BIRMINGHAM - Dick Jaspers hat am Sonntag im US-amerikanischen Birmingham die Goldmedaille bei den 11.World Games gewonnen. Der niederländische Weltmeister besiegte im Finale den Kolumbianer Jose Juan Garcia mit 40:18 in 13 Aufnahmen. Die Tribüne in der Arena des Sheraton Ballsaals war gefüllt von orangefarbenen Athleten anderer Sportarten, die ihren Landsmann zujubelten. Für Jaspers ist es nach Taiwan 2009 die zweite Goldmedaille bei den World Games. Das Podest wurde komplettiert durch Garcia und den Belgier Eddy Merckx.

Selten war Jaspers, der die Weltspitze bereits seit mehr als zwei Jahren beherrscht, in einem internationalen Turnier so überlegen wie in der letzten Woche. Insgesamt wurden 16 der besten Billardspieler der Welt für das Dreiband-Turnier eingeladen, von denen Dick Jaspers mit Abstand der Beste war. Der Niederländer besiegte zum Auftakt Pedro Piedrabuena (USA), Torbjörn Blomdahl (Schweden), Eddy Merckx (Belgien) im Halbfinale und schließlich Jose Juan Garcia, den jungen Kolumbianer, der nach seinem schweren Motorradunfall 2013 nun wieder in der Weltspitze angekommen ist. Die übrigen Konkurrenten wie Dani Sanchez, Marco Zanetti, Quyet Chien Tran, Tayfun Tasdemir und auch der deutsche Teilnehmer Martin Horn schieden in den ersten Runden aus.

Dick Jaspers kommentierte seine Goldmedaille voller Stolz: „Ich habe jetzt vier Endspiele bei den World Games gespielt. Einmal habe ich gegen Blomdahl gewonnen, jetzt gegen Garcia und zweimal habe ich im Finale gegen Sanchez verloren. Dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Die World Games zu gewinnen klingt sehr gut und ist sehr wichtig für mich. Ich freue mich darüber. Ich habe ein wunderbares Finale gespielt, in dem der Kolumbianer stark startete, sodass ich sofort gewarnt war. Aber ich habe schnell die Initiative übernommen und war wie in den Partien zuvor nie ernsthaft in Gefahr.“

Anschließend dankte Jaspers dem KNBB, seinem Verband, für die Unterstützung. „Mit dem Sieg konnte ich auch etwas zurückgeben.“ Außerdem sei er vom Interesse der holländischen Athleten überrascht gewesen. „Ich hatte großartige Unterstützung von den Holländern, das war sehr nett. Auch der Chief d’equipe, der niederländische Sportarzt war da. Alle haben zugeschaut. Ich war bei den Billardwettbewerben der einzige Holländer. Im Snooker und Pool war kein Holländer qualifiziert.“

Wie in seinen drei vorangegangenen Matches bei den World Games war Jaspers auch im Finale überlegen. Der Kolumbianer startete mit einer 7er Serie, doch danach entwickelt sich das Match mehr und mehr zu einer Galavorstellung des Weltmeisters. Nach 6 Aufnahmen hatte sich Jaspers mit 29:12 bereits eine beachtliche Führung erspielt. Der Kolumbianer konnte sich nicht mehr wehren, als Jaspers mit einer weiteren 7er Serie schon in Richtung Zieleinlauf stürmte. Drei Matchbälle verpasste der Weltranglistenerste, bevor er in 13 Aufnahmen mit 40:18 gewann.

Die Überlegenheit von Jaspers wird deutlich, wenn man einen Blick auch seine Partien wirft: Gegen Piedrabuena gewann er mit 40:11 in 16, gegen Blomdahl 40:20 in 21, gegen Merckx 40:16 in 14 und schließlich 40:18 in 13 gegen Garcia. Damit kommt der Ausnahmespieler auf 160 in 65, was 2,500 GD bedeutet, ein absoluter Rekord für die World Games. 

Auf seinem Weg ins Finale besiegte Jose Juan Garcia Tayfun Tasdemir, Quyet Chien Tran und Landsmann Pedro Gonzalez im Halbfinale. Eddy Merckx besiegte im Spiel um Platz 3 Gonzalez und holte die Bronzemedaille.

Die drei Medaillengewinner von Birmingham: Jose Juan Garcia, Dick Jaspers und Eddy Merckx (v.l.)