ROM - Der Europäische Billardverband (CEB) hat am vergangenen Samstag auf seinem Kongress in Rom einen neuen Präsidenten und einen neuen Generalsekretär gewählt. Die 56-jährige Schweizerin Diane Wild (geb. 20.April 1961) ist mit großer Mehrheit als neue Präsidentin des größten kontinentalen Verbandes im Karambol-Billard für die kommenden vier Jahre gewählt worden. Direkt im Anschluß an ihre Wahl kündigte sie große Pläne für die Zukunft des europäischen Billards an.

Diane Wild war bereits vorher Mitglied des Vorstandes der CEB und ist darüber hinaus bekannt als Organisatorin und Veranstalter des Lausanne Billard Masters. Pierre Reynaert aus Frankreich wurde zum neuen Generalsekretär gewählt und damit zugleich Nachfolger von Helmut Biermann aus Deutschland.

Diane Wild hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, dass sie Nachfolger des Holländers Bennie Degens werden möchte und gewann die Wahl mit 58 zu 17 Stimmen. Pierre Reynaert gewann die Wahl zum neuen Generalsekretär mit 41 Stimmen gegen 34 Stimmen. Auch der Belgier Benny van Goethem, aktueller Interims Präsident in Belgien, wurde in den Vorstand gewählt.

Diane Wild verkündigte im Anschluß eine neue und zukunftsorientierte Politik für die kommenden vier Jahre. Sie plädiert darin für mehr Innovationen, Transparenz und Zusammenarbeit mit den nationalen Verbänden. Weiterhin steht sie für den Ausbau der Europameisterschaften, eine Weiterentwicklung der Disziplin Artistik. Darüber hinaus möchte sie das 5-Kegelbillard und das Damen Billard mehr fördern. Hauptsächlich wird sie sich allerdings für die Entwicklung und die Förderung der Jugend als wichtige Säule des Billardsports in Europa einsetzen.

„Zunächst möchte ich die führende Rolle der CEB in den Vordergrund stellen. Wir werden alles tun, um den Billardsport weiter zu entwicklen und die nationalen Verbände zu unterstützen, so wie es auch in unseren Statuten steht.“

„Eine gute Zusammenarbeit der CEB mit den Verbänden, Transparenz im Vorstand sind in meinen Augen ganz wichtige Punkte. Wir brauchen eine demokratische Erneuerung und möchten  Vertrauen für eine Zusammenarbeit mit den Verbänden schaffen. Der Vorstand muß über alle Verträge informiert sein, damit zukünftige Entscheidungen richtig getroffen werden können.

Für eine gute Führungsarbeit ist es notwendig, die Kommunikation zwischen der CEB und den Verbänden zu stärken. Um dies zu erreichen, müssen wir regelmäßig das Gespräch mit allen Beteiligten suchen. Wir müssen Erfolge, als auch Probleme teilen und nach besten Lösungen gemeinsam suchen. Letztlich haben wir alle das gleiche Ziel: Eine bestmögliche Entwicklung unseres Sports.“

"Die wichtigste Herausforderung ist die Jugend. Wir müssen Nachwuchs gewinnen und ihn auch in unserem Sport halten. Dazu werden wir Lösungen finden, um gemeinsam mit den Verbänden neue Wettbewerbe zu organisieren und auch ein Ranking für Junioren zu installieren. Wir müssen unsere Politik in drei Richtungen entwicklen.“

1. Außendarstellung: Darstellung unseres Sports in den Medien und den sozialen Netzwerken

2. Entwicklung: Zusammenstellung aller verschiedenen Trainingssysteme für den Nachwuchs. Vorschläge sollen aus den Verbänden kommen und es wird direkte Unterstützung aus der CEB geben.

3. Neue Wettbewerbe: Die Nachwuchs-Wettbewerbe müssen ausgebaut werden. Insbesondere in den Jahren zwischen Brandenburg sollen weitere Europameisterschaften stattfinden. Es sollte im Dreiband der U19 weitere Turniere geben, im Team und im Einzel. Das Gleiche gilt für 5-Kegel.

„Die Europameisterschaften in Brandenburg an der Havel waren wieder ein großer Erfolg und natürlich werden wir dieses Ereignis auch 2019 organisieren, so wie es die Generalversammlung 2015 beschlossen hat. Wir müssen mit allen Beteiligten sprechen, um die Europameisterschaften weiter zu entwickeln. Diese Analyse muß in allen Bereichen dieser Veranstaltung vorgenommen werden.

Letztlich ist diese Großveranstaltung nicht genug. Es ist wichtig, dass wir weitere Wettbewerbe in unseren Kalender hinzufügen. Europameisterschaften sollten in allen Disziplinen in jedem Jahr stattfinden. In den Jahren zwischen Brandenburg kann man die Einzel- und Team-EM im Dreiband zusammenlegen. (5Tage an vier Billards). Die Klassischen Disziplinen ebenfalls (6 Tage an 4 Billards)."

Artistik
Eine Veränderung in dieser Disziplin kann aus der CEB nur in Verbindung mit den Spielern und den Verbänden kommen. Wir müssen alle Erfahrungen und Ergebnisse der letzten Jahre zusammentragen. Wir brauchen weitere Wettbewerbe, um diese spektakuläre Disziplin interessanter für die Medien zu machen.

5-Kegel
Wir fordern die Verbände auf, Vorschläge für eine weitere Förderung dieser Spielart zu machen.

Damenbillard
Das Damenbillard sollte in allen Disziplinen gefördert werden. Die CEB wird dabei unterstützen, um neue Wettbewerbe zu organisieren.

Schiedsrichter
Wir brauchen eine Diskussion über die Ausbildung der Schiedsrichter der CEB. Auch in diesem Bereich müssen wir uns weiterentwickeln.

"Wenn wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen wollen, dann müssen wir auch sichtbar sein. Das bedeutet, dass wir mehr die digitalen Medien nutzen müssen. (neue Website, Auftritt in den sozialen Medien)"

„Ich möchte professionell arbeiten und in ständigem Kontakt mit den Experten bleiben. Die CEB muß eine starke, angesehene und vertrauenswürdige Institution werden.“

Von links nach rechts: Did Schintgen, Jean Pierre Guiraud, Diane Wild, Benny van Goethem, Carlos Borrell, Rainer Selgrath, Gabrio Volante and Pierre Reynaert.