Billard Karambol - Dreiband - Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften - Viersen (GER)
Deutschland A auf Kurs; Deutschland B ist raus!
Kozoom/Korea
Teamspirit, der sich auszahlt. Deutschland A gewann mit Horn und Lindemann souverän gegen die Schweiz
VIERSEN - Tag 1 einer neuen Team-WM Zeitrechnung verlief mit Höhen und Tiefen. Es gab die erwarteten überraschenden Leistungen und es gab Teams, die sich schwer taten mit dem neuen System.
Eindeutige Gewinner des ersten Tages war das Team der tschechischen Republik und das Team aus Kolumbien. In der Besetzung Radek Novak und Martin Bohac besiegten die Tschechen das Duo aus Luxemburg mit 40:16 in 25 Aufnahmen. Ein Sieg war wohl eingeplant, aber einer mit 1,6 GD kam schon überraschend daher. Bohac und Novak harmonierten perfekt, hatten sich super auf den Tisch eingestellt und spielten sich die Stellungen ausgezeichnet zu.
Das beste Team des Tages war Kolumbien. Die Südamerikaner besiegten Portugal mit 40:15 in 22 Aufnahmen und stehen in der MGD Rangliste nach anderthalb Tagen ganz oben (1,818). Robinson Morales und Henry Diaz treffen am Samstag um 11:00 Uhr auf den Titelverteidiger Niederlande A. Die beiden sind auch da nicht chancenlos, obwohl Jaspers und van Erp in ihrem ersten Match gegen Portugal in 24 Aufnahmen eine solide Leistung ablieferten.
Ein Zwischenfazit zur Taktik im Scotch Double lautet. Der Starke hilft dem Schwachen. Zu sehen bei Italien. Marco Zanetti schaffte mit seinem Partner Fabrizio Cortese einen der wenigen Viersen-Siege. Gegen Peru kamen die Italiener zu einem hauchdünnen 40:39 Erfolg in 40 Aufnahmen. Es war schon etwas komisch anzusehen, wie Zanetti praktisch jeden Ball seines Partners kommentierte oder die zu spielende Variante erklärte.
Deutschland B mit Dustin Jäschke und Neuling Markus Schönhoff ist nach zwei Niederlagen ausgeschieden. Im Auftaktmatch zeigte das deutsche Reserveteam zunächst einen beherzten Einstieg ins Match und konnte gegen Schweden lange Zeit mithalten. Die erhoffte größere Serie blieb allerdings aus und so ließ es sich nicht verhindern, dass das Duo Torbjörn Blomdahl und Michael Nilsson Aufnahme um Aufnahme davon zogen. Kurz nach der Pause und einigen Fehlaufnahmen stand es dann 37:23 gegen Deutschland B. Noch einmal bäumten sich Jäschke/Schönhoff auf und ihnen gelang immerhin eine 7er Serie. Es reichte jedoch nicht mehr und nach 31 Aufnahmen gewannen die Schweden mit 40:30.
Jäschke und Schönhoff harmonierten gut, mussten sich aber Schweden und Spanien beugen
Im heutigen entscheidenden Match lief es dann nicht besser. Gegen Spanien war die Niederlage mit 40:23 in 31 Aufnahmen sogar deutlicher. Entscheidender Moment war die 12er Serie, die Spanien nach einem Stoßfehler von Schönhoff wunderschön vortrug.
Für Deutschland B bleibt damit nur der letzte Platz in Gruppe F mit 0,854 MGD. Kleiner Trost am Rande. Letzter werden sie im Endklassement damit nicht.
Zu den starken Teams gehört ohne Zweifel auch die Mannschaft aus Griechenland. In der Besetzung Polychronopoulos und Kokkoris gewannen die Griechen ihr Match gegen die klar unterlegenen Schweizer mit 40:25 in 31 Aufnahmen. Griechenland begann gut und ihnen gelang in der 2. Aufnahme sogar eine 9er Serie, aber dann ließen sie nach, ohne allerdings den Sieg zu gefährden.
Die Griechen sind, wie zu erwarten morgen der Gegner von Deutschland A. Dann geht es um den Gruppensieg, denn Horn/Lindemann gewannen heute ihr erstes Match gegen die Schweiz in 30 Aufnahmen. Damit spielten sie auch die bessere Partie als Griechenland, was bedeutet, dass ein Unentschiedne bereits für das Viertelfinale reicht.
Martin Horn und Ronny Lindemann zeigten eine tolle Team-Präsenz. Gegenseitiges Abklatschen und gelegentliche Zwiegespräche brachten endlich auch die gewünschte Stimmung in die Festhalle.
Eine 9er Serie vor der Pause brachte die Entscheidung zugunsten der Deutschen.
Martin Horn annimierte die Zuschauer, das Team anzufeuern. Mit Erfolg!
Was ist nun das Rezept für das Scotch Double. Was wird das Weltmeisterteam am Ende besser gemacht haben, als alle 23 übrigen. Nun, zunächst ist die Antwort simpel. Sie haben dann wenigstens im Finale die 40 erforderlichen Punkte gemacht. Der Billardspieler ist ja in der Regel ein sensibles Wesen und war am Billard bisher immer ein Einzelgänger. Nun muß er sich an einen unmittelbar neben ihm sitzenden oder stehenden Partner gewöhnen. Und wer das am besten beherrscht und natürlich über das entsprechende Können am Billard verfügt, der wird am Sonntag Weltmeister werden.
Tschechien mit Radek Novak (r.) und Martin Bohac (l.) spielten ein gutes Match in 25 Aufnahmen
Marco Zanetti kümmerte sich liebevoll um seinen Mannschaftskollegen Cortese
Bestes Team des ersten Tages mit 1,818 MGD; Morales und Diaz aus Kolumbien
Kommentare
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Gute Nacht Dreiband-Sport!
Message 1/2 - Veröffentlichen in 10. März 2017 21:31
- So ist diese WM eine echte TEAM WM. Zusammen gewinnen, zusammen verlieren.
- Nur Teams, die miteinander agieren, können erfolgreich sein. Genau das macht eine TEAM WM aus
- Interessant auch zu sehen, wie sich die Teams untereinander absprechen
- Kein Abbruch mehr von Spielen, weil das Ergebnis vom Tisch nebenan nicht mehr einholbar ist.
- Das Stellungsspiel hat noch einmal eine andere Bedeutung, weil man dem Teampartner die Stellung hinterlässt
- Die Spieler machen auch nicht gerade den Eindruck, dass ihnen das Ganze keinen Spaß machen würde
Schrott? Langweilig?
Ich denke nicht.
Es ist sicher noch schwerer, mit diesem System auf gute GDs zu kommen, weil man in der Serie unterbrochen wird. Aber Dreiband ist eben doch auch mehr als die Jagd nach GDs von 3 aufwärts. Das können die Top-Stars zur Genüge auf den Grand-Prixs zelebrieren.
Message 2/2 - Veröffentlichen in 11. März 2017 14:29