Orhan Erogul(54), der Frankfurter mit türkischen Wurzeln, hat es geschafft. Zweimal mußte er gestern spielen und zweimal verlies er den Tisch als Sieger. Gegen Ekrem Beyaz gewann er nach 25 Aufnahmen und spielte über 2 Dritter der Partie über 2 Durchschnitt. Der kleiner Einbruch gefährdete seinen Sieg nicht. Die zweite Partie gegen den Griechen Konstantinos Bartsokas endete knapper. Nach 28 Aufnahmen gewann Erogul mit 30:27 Punkten. Damit wurde er souverän Gruppenerster und steht nun am dritten Tag des Weltcups in der nächsten Qualifikationsrunde. In Gruppe P trifft er auf Kunststoßweltmeister Jean Reverchon und den einheimischen Murat Tüzül, der auch in Deutschland bestens bekannt ist.

Orhan Erogul erlebt in dieser Saison einen zweiten Frühling. Er spielt beim BC Frankfurt in der 2. Bundesliga eine klasse Saison. Nach 13 Spielen hat er einen Durchschnitt von 1,034 und konnte in dieser Saison bereits den Superstar der 2. Bundesliga Murat Naci Coclu (Ravensburger BC) in 23 Aufnahmen besiegen. Darüberhinaus ist er ein unermüdlicher Streiter für die Spieler, kämpfte vehement und erfolgreich gegen die Einführung der 40-Sek. Regel mitten in der Saison und unterstützt mit seiner Firma das German Dreiband Masters, dass im Mai das erste Mal stattfindet. Derzeit belegt er noch einen Reserveplatz, aber in der Form , die er in den letzte Wochen zeigte, sollte eine Teilnahme durchaus noch machbar sein.

Aus deutscher Sicht verlief der gestrige Tag am Ende dann doch enttäuschend. Der ambitioniert ins Rennen gegangene Cengiz Karaca erwischte eine ganz schlechte erste Partie (0,591), die er auch mit euner starken zweiten Partie nicht mehr korrigieren konnte und genauso ausschied, wie Norbert Ohagen, der seine Träume gleich im ersten Match und der Niederlage gegen Wim van den Berg zerstörte. Das Aus kam auch für Johann Schirmbrand, der in seinem zweiten Match das Opfer der besten Partie des bisherigen Verlaufs war. In schlichten 11 Aufnahmen gewann Birol Uymaz und das, nachdem er im ersten Match 37 Aufnahmen brauchte. Wieder schafften es 14 türkische Spieler, ihre Gruppe zu gewinnen. Primus unter den Gastgebern Hamit Akkaya, der 1,666 spielte. Gerade 7 Spieler unter den Gruppenersten, beendeten den ersten Tag mit einem Durchschnitt unter 1. Eine enorme Leistungssteigerung, die man am zweiten Tag eigentlich nur vom koreanischen Weltcup gewöhnt ist. 

Heute nun die dritte und vorletzte Qualifikationsrunde, bevor es dann am Donnerstag auf Partien bis 40 Punkte geht. Und so langsam müssen die etablierten Spieler sich beweisen. In Gruppe A z.B. Ruben Legazbi, Javier Palazon in Gruppe B, Jaen Paul de Bruijn in Gruppe G, Michael Nilsson (Schwedischer Meister) in Gruppe K und Dave Christiani in Gruppe V.

Für die deutschen Fans geht das Daumen drücken bereits 10.00 Uhr los. Ronny Lindemann trifft in Gruppe H auf den Türken Azbey Kuslu. 12.00 Uhr dann der nächste Auftritt von Orhan Erogul gegen Murat Tüzül an Tisch 4. Der dritte Deutsche des heutigen Tages ist Christian Rudolph, der 14.00 Uhr zum ersten Mal spielt.