Billard Karambol - Dreiband - Holländisches Pokalfinale - Zundert (NED)
Dallinga-Frans Bevers schnappt sich den Cup
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Dallinga/Frans Bevers schnappt sich den Cup in einem spannenden Finale gegen De Heeren/Millers Biljarts
ZUNDERT - Finale furioso in Zundert. Das Traumfinale wurde mit einem traumhaften Sieg des Titelverteidigers Dallinga-Frans Bevers gekrönt. Das Team rund um die beiden belgischen Superstars Frederic Caudron und Eddy Leppens gewann den niederländischen Pokal im Endspiel gegen De Heeren/Millers Biljarts durch einen Abbruch nach uneinholbarem Satzvorsprung. Ausschlaggebend für den vorzeitigen Sieg war wieder einmal ein Frederic Caudron, der Dick Jaspers mit 3:0 Sätzen besiegte und somit Dallinga eine komfortable Situation bescherte. Nach kaum mehr als einer Stunde war eine weitere Niederlage des bis dahin so dominierenden Jaspers besiegelt. Alle Sätze gewann Caudron in 6 Aufnahmen. Jaspers blieb jeweils bei 10, 11 und 3 Punkten stehen. Besonders pikant war Satz 2, in dem Jaspers 11:7 nach 5 Aufnahmen führte. Caudron kam an den Tisch und beendete den Satz mit 8. Der letzte Widerstand vom großen Niederländer war gebrochen.
Die übrigen Finalpartien waren wesentlich umkämpfter. Frans van Kuyk war der nächste, der fertig war. In 5 Sätzen gewann er gegen Jean Paul de Bruijn. Es war gleichfalls eine hochkarätige Partie der beiden. Der erste Satz dauerte noch 10 Aufnahmen, ehe sich beide zu Hochform pushten. Alle übrigen Sätze dauerten je 5 Aufnahmen lang. Den entscheidenden davon gewann van Kuyk 15:6.
Zur gleichen Zeit spitzte sich die Partie der beiden belgischen Stars Leppens und Merckx zu. Auch hier ging es in den 5. Durchgang, nachdem Leppens einen 0:2 Satzrückstand bereits aufgeholt hatte. Den Finalsatz gewann er dann in 8 Aufnahmen 15:9 und war damit der Matchwinner des Finales, denn dann konnte Millers Biljarts nicht mehr gewinnen. Die vierte Partie konnte man getrost als Remis gezeichnen. Glenn Hofman und Dick van Uum waren ebenfalls im 5. Satz, als beim Stand von 2:2 Dallinga als neuer Pokalsieger feststand.
Nachzutragen bleibt ebenfalls noch das Halbfinale, bei dem es einige sehenswerte Partien gab. So zum Beispiel der 4-Satz Sieg von Jaspers gegen Coklu, bei dem Jaspers 2,882 GD spielte und Coklu mit 2,313 verlor.
Jaspers und Caudron waren die dominierenden Spieler dieser Tage von Zundert. Caudron, der im gesamten Verlauf keinen einzigen Satz verlor und am Ende auf 2,184 GD kam, bei einem BED von 3,000. Jaspers hingegen kämpfte wie gewohnt um jeden Millimeter und das mit Erfolg. Am Ende reichte es bei einer, allerdings bitteren, Niederlage zu einem GD von 2,280. Eine wahrliche Meisterleistung. Im kommenden Jahr bleibt ihm zumindest in den Ligen von Belgien und Holland ein Treffen mit Caudron erspart, denn beide werden Mannschaftskollegen. Das Wechselkarussell dreht sich seit Wochen ziemlich heftig und spuckte zuletzt das neue Dream-Team mit Caudron, Jaspers, Merckx und de Bruijn aus.
Insofern dürfte der Teamchef von Dallinga, Jan Kikken, froh sein, dass sein Team quasi zum Abschied nochmals einen Titel holte.
Wer den Pokalwettbewerb von Zundert LIVE verfolgen konnte, wird in festgestellt haben, wie groß die Spannungsmomente im Satzsystem sind. Natürlich ist der Zeitplan nicht immer einzuhalten, aber das war im Turnierschema bereits berücksichtigt. Es ist paradox. Die Spitzenelite forderte lange Zeit die Abkehr vom Satzsystem und hat jetzt Partien bekommen, die nur für die absoluten Insider noch interessant sind. Wem ist schon geholfen, wenn nach 10 Aufnahmen eine 40-Punkte Partie vorbei ist. Da kann es sein, dass es im Satzsystem erstmal richtig los geht. Caudron hat einige Sätze mit einer mittelgroßen Serie von 7, 8 oder 9 Punkten beendet. Und das nach Rückstand. Aber dann ist der Satz (wenn nicht gerade der letzte) auch vorbei und es geht von vorn los. Das ist die Spannung, die man sich wünscht. Und zu den Zeitplänen sei gesagt. Die sind nur etwas für LIVE TV Übertragungen, bei denen Programmplätze berücksichtigt werden müssen. Doch, wie häufig die in der Realität stattfinden, weis jeder selber. Zundert 2014 war ein eindrucksvolles Pledoyer für das Satzsystem, jedoch darf bezweifelt werden, dass es eine Wiederbelebung des selben geben wird.
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erst einmal lese ich gerne deine beiträge aber was das satzsystem anbelangt möchte ich
dir widersprechen.
seit jahren wurden turniere nach diesem modus gespielt und ich bezweifele das
irgendjemand der nicht schon billard spielt oder gespielt hat da zugeschaut hat.
(ein paar ausnahmen wird es, wie immer, geben).
im spiel auf längere distanzen wie z.b. weltcup oder agipi erinnere ich mich an sehr viele
spielentscheidende serien jenseits der 15 punkte marke und das ist auch sehr spannend.
meiner meinung nach ist die fehlende tv präsenz der hauptgrund für das mangelnde öffentliche
interesse und die nachwuchsprobleme und nicht der spielmodus.
mit sportlichem gruss
Message 1/2 - Veröffentlichen in 10. April 2014 09:35
Du hast recht mit Deiner Analyse. Auch das Spiel auf Distanz hat viele Spannungsmomente. Und es ist richtig, dass das Fernsehen nicht überträgt, weil der Spielmodus spannend ist, sondern weil es ein breites Zuschauerinteresse gibt (Bedarf). Also muß man zunächst das Zuschauerinteresse verstärken.
Wie bekommt man das hin? Diese Frage, meine ich, ist die spannendste in unserem schönen Sport.
Darüber sollte es eine Diskussion unter allen Beteiligten, Sportlern, Funktionären, Sponsoren und Medien geben.
Der Fachmann, so wie Du und ich, sieht das immer nur durch seine "Billardbrille". Das reicht nicht.
Viele Grüße
Markus Schönhoff
Message 2/2 - Veröffentlichen in 11. April 2014 06:38