Billard Karambol - Fünfkampf - Grand Dutch - Haarlo (NED)
Zwei neue Stars am niederländischen Billardhimmel
Henry Thijssen
Der erst 19-jährige Sam van Etten gewann in einem großen Finale gegen Dave Christiani das Grand Dutch
HAARLO - Die niederländischen Funktionäre, das anwesende Publikum und nicht zuletzt die beiden grandiosen Sieger erlebten eine Woche mit spannenden Partien, hochklassigem Billardsport und zwei Siegern, die trotz ihrer Jugend nervenstark und absolut professionell ihre Triumphe einführen.
Der erst 19-jährige Sam van Etten (in Deutschland für den DBC Bochum am Start) gewann am Samstagnachmittag den Titel beim Grand Dutch, dem Fünfkampf der besten Allrounder. Am selben Tag gewann der 18-jährige Jop de Jong den Meistertitel im Kunststoß, in Anwesenheit aller Artistik-Meister aus Holland.
Sam van Etten aus Horna begann bereits mit 7 Jahren im Billardcafe seiner Eltern und feierte nun seinen größten nationalen Erfolg, bei dem er solch routinierte Meister wie Dave Christiani, Raymund Swertz und Jos Bongers schlug und das Grand Dutch gewann.
Nicht weniger spektakulär auch der Sieg von Jop de Jong, der auf seinem Weg zum Titel unter anderem Sander Jonen, Martin van Rhee und Erik Vijverberg bezwang. Der niederländische Billardsport ist stolz auf seine zwei neuen Sterne am Billardhimmel nach Jahren einer professionellen Nachwuchsförderung.
Sowohl der Kampf um die Mehrkampfkrone, als auch der um den Artistik-Titel war spannend bis zur letzten Karambolage und bis zum letzten Satz. Am Finaltag drängten sich die Zuschauer im überfüllten Billardclub von Haarlo, um die Finals zu verfolgen. Sam van Etten, der alle Partien in der Freien Partie in einer Aufnahme gewann und auch extrem stark in den Cadre-Disziplinen war, ging gegen Dave Christiani mit 4:0 in Führung. Die Freie Partie gewann er in einer Aufnahme 300:2 und im Cadre 47/2 200:41 nach 3 Aufnahmen. Dave Christiani musste nun am Samstag alle übrigen Partien gewinnen, um sich noch den Titel zu holen.
Zunächst gewann Christiani seine Spezialdisziplin Dreiband mit 30:13 in 21 Aufnahmen. Dann ging es zur vorletzten Partie im Cadre 71/2. Van Etten begann superstark mit 127 Punkten (Distianz 150). Nach drei Fehlaufnahmen von van Etten, kam Christiani bis auf 127:94 zurück. Van Etten beendete dann das Match und Christiani musste 54 Punkte im Nachstoß schaffen. Und er schaffte diese letzte Rettung. Selten bekam er die Bälle in die Idealposition und doch blieb er immer am Tisch.
Van Etten führte nun mit 5:3 und die Einband-Partie musste die Entscheidung bringen. Christiani war der große Favorit in dieser Disziplin und spielte unter anderem ein Match in einer Aufnahme im Turnierverlauf. Aber jetzt, im Finale, scheiterte er am jungen van Etten. Nach einem erneut perfekten Start führte er nach 7 Aufnahmen bereits mit 95:49. In der achten Aufnahme schaffte er die restlichen 6 Punkte und sicherte sich somit den Titel. Der Nachstoß von Christiani war unbedeutend. Die Freude beim jungen Sam van Etten war groß. Nach zwei Siegen in Folge hatte er den großen Favoriten Dave Christiani bezwungen. Vor zwei Jahren wurde er bereits Junioren-Europameister und ist nun auf dem besten Weg, einer der besten Allrounder in Europa und der Welt zu werden.
Der erst 19-jährige Sam van Etten gewann in einem großen Finale gegen Dave Christiani das Grand Dutch
Der neue Champion hatte nicht allzu viele Anhänger, die seinen Erfolg miterlebten. "Meinte Eltern haben ein Café und haben eine große Partie heute. Deshalb konnten sie nicht kommen. Zum Glück war mein Großvater da und hat die Meisterschaft hier verfolgt."
Raymund Swertz wurde Dritter, nachdem er gegen Michel van Silfhout mit 6:4 gewinnen konnte. Swertz gewann die Freie in einer Aufnahme, 71/2 in acht und Dreiband in 21 Aufnahmen. Van Silfhout war im 47/2 in vier und im Einband in drei Aufnahmen nicht zu schlagen.
Jos Bongers besiegte im Spiel um den fünften Platz Demi Pattiruhu mit 9:1 und Micha van Bochem wurde Siebter nach dem 8:2 Sieg über Dennis Timmers.
Im Masters um den Titel im Kunststoß gewannen zunächst Jop de Jong und Martin van Rhee ihre Gruppen. Trotz seines schlechten Auftaktes und einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus schaffte Sander Jonen noch den Sprung ins Halbfinale, wo er dann in einem großen Match gegen Jop de Jong mit 3:0 verlor (82,79%/70;20%).
Martin van Rhee gewann das zweite Halbfinale gegen Rene Dericks mit 3:2 und 71,60 %. Damit kam es zum Abschluß zum Endspiel zwischen Jop de Jong und Martin van Rhee. Der junge de Jong kam perfekt aus den Startblöcken und ging mit 2:0 in Führung (60:49, 57:50).
Tapfer kämpfte sich anschließend van Rhee zurück und gewann die beiden nächsten Durchgänge mit 46:33 und 75:69. Im entscheidenden Satz war de Jong dann nicht aufzuhalten, gewann den Satz mit 48:41 und sicherte sich dadurch den ersten nationalen Titel in seiner noch jungen Karriere.
Der 18-jährige Jop de Jong gewann das Artistik-Masters u.a. mit Jonen, van Rhee und Vijverberg
Er konnte sein Glück kaum fassen: "Ich hatte so einen guten Start ins Finale, führte mit 2:0 und habe dann fünf Matchbälle verpasst. Dann wurde es noch ein 2:2 und ich habe glücklicherweise den Finalsatz gewonnen. Ich danke allen für die wunderbare Unterstützung, vor allem Dibo Biljarts und Erik Vijverberg.
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