Adnan Yüksel heißt der Sieger des letzten Weltcups 2011 in Hurghada. Der türkische Mannschafts-Weltmeister von 2009 gewann im ägyptischen Badeort sein erstes Weltcup-Turnier. Im Finale bezwang Yüksel den Franzosen Jeremy Bury knapp mit 3:2 Sätzen. Adnan Yüksel war der Mann der entscheidenden Punkte. Allein dreimal im Verlaufe des Hauptturnieres gewann er einen Satz 15:14, zweimal davon im fünften und entscheidenden. Der erste Leidtragende dabei war Torbjörn Blomdahl. Der Schwede, für den es immerhin um den Gesamt-Weltcup-Sieg ging hatte im Achtelfinale Matchball im 5. Satz! Blomdahl ließ aus und Yüksel beendete die Partie zu seinen Gunsten. Im Viertelfinale erwischte es dann den besten Deutschen in Hurghada. Auch Martin Horn hatte Matchball im 5. Satz und konnte ihn nicht verwandeln...wieder hieß der Sieger Adnan Yüksel! Im Halbfinale gegen den Belgier Eddy Leppens gelang ihm dieses Kunststück dann im vorentscheidenden 3. Satz! Am Ende gewann Yüksel "deutlich" mit 3:1 und beendete damit die Finalträume des Belgiers. Im Finale führte Bury eher etwas glücklich mit 2:1 Sätzen, als der spätere Sieger ganz groß aufspielte und die beiden letzten Sätze deutlich gewann und damit seinen ersten großen Einzelerfolg feierte!

Den Gesamt-Weltcup 2011 holte sich derweil der Schwede Torbjörn Blomdahl. Dabei profitierte er nach seiner eigenen Achtelfinal-Niederlage gegen Adnan Yüksel von der gleichzeitigen 2:3 Pleite von Frederic Caudron gegen seinen besten Freund Eddy Leppens! Das war sein insgesamt 10. (!!!) Gesamt-Weltcup-Sieg und sicher der Bedeutendste! "Das ist ein tolles Gefühl, sich gegen so starke Konkurrenten durchgesetzt zu haben. Die Leistungsdichte ist heute viel größer und die GD's deutlich höher als bei meinem ersten Sieg 1988!", so Blomdahl im Interview mit Frits Bakker. Und weiter: "Es ist der wundervollste Titel meiner Karriere!". Es sei ihm von Herzen gegönnt!

Für die deutschen Teilnehmer war es ein eher durchwachsenes Turnier. Immerhin erreichten nach einer kleinen Durststrecke zwei Deutsche das Hauptturnier. Neben Martin Horn, der mit seinem Viertelfinaleinzug einmal mehr der beste Deutsche war, schaffte es Christian Rudolph unter die besten 32 Teilnehmer. Nach einer 1:2 Niederlage gegen den späteren Jaspers-Bezwinger Can Capak (TR) und einem 2:0 Sieg über Nikos Polychronopoulos (GR) war er zunächst "nur" bester Gruppenzweiter der letzten Qualifikation. Als Lucky-Looser schaffte er es durch die kurzfristige Absage von Luis Aveiga doch noch glücklich ins Hauptfeld, in dem er dann nach einem 3:0 Auftaktsieg gegen den ägytischen Lokalmatador Riad Nady im Achtelfinale gegen Kim Kyung-Roul beim 0:3 ohne jede Chance war. Alle anderen Deutschen, darunter das Wittener Trio Ronny Lindemann, Edgar Bettzieche und Thomas Blüm, scheiterten allesamt in der Qualifikation.

Insgesamt war der letzte Weltcup des Jahres ein ganz Besonderer und Spezieller. Keiner der ersten Sechs der aktuellen Weltrangliste (Jaspers, Caudron, Blomdahl, Sanchez. Kasidokostas, Merckx) erreichte das Viertelfinale. Das gabs vermutlich noch nie! Und zweimal wurde die höchstmögliche Turnierserie von 15 Points gespielt (Kim Kyung-Roul, Adnan Yüksel). Auch das gabs eher selten. Zudem freuten sich die Zuschauer über altbekannte Gesichter im Weltcup-Zirkus, die erstmals seit langer Zeit wieder an einem Turnier teilnahmen. Frans van Kuyk scheiterte leider bereits in der Qualifikation und Peter de Backer, erreichte immerhin das Viertelfinale, kehrten in Hurghada auf die internationale Bühne zurück. Hoffentlich nicht ein einmaliges Erlebnis.

Die Dreibandwelt freut scih nun auf die Weltcup-Serie 2012 mit zwei strahlenden Siegern...

ADNAN YÜKSEL zum 1. Mal und
TORBJÖRN BLOMDAHL zum 10. Mal!

Zahlreiche Bilder und Videos der Partien und der Interviews findet ihr unter der Rubrik "Videos". Es lohnt sich!