Billard Karambol - Dreiband - World Games - Wroclaw (POL)
Zanetti und Sanchez kämpfen um World-Games Krone
Paul Brekelmans
Marco Zanetti und Dick Jaspers lieferten sich einen tollen Kampf mit Sieg für den Italiener
WROCLAW - Daniel Sanchez und Marco Zanetti stehen sich im morgigen Finale um den World Games Titel gegenüber. Um Platz drei spielen zuvor die im Halbfinale unterlegenen Sameh Sidhom und Dick Jaspers.
Mit dem Spanier und dem Italiener stehen sich für die World Games zwei alte Bekannte gegenüber. Sanchez gewann zweimal (2001 und 2005), Zanetti ist der Titelverteidiger der 2013er Ausgabe in Cali. Die Paarung hätte nicht besser sein können, denn sie repräsentiert die Dreibandwelt eindrucksvoll. Neben den World Games Titeln stehen sich nämlich auch der aktuelle Weltmeister und der aktuelle Europameister gegenüber und gleichzeitig der Weltranglistenerste gegen den Weltranglistendritten.
Daniel Sanchez besiegte im Halbfinale den Ägypter Sameh Sidhom mit 40:16 in 25 Aufnahmen. Während der Spanier routiniert den Sieg einfuhr, merkte man bei Sidhom, dass die Luft raus war. Er konnte nie entscheidende Akzente setzen und wird nun um Platz drei kämpfen, mithin ein superschöner Erfolg für den Zahnarzt aus Kairo.
Gegner wird dort dann Dick Jaspers sein, der gegen Marco Zanetti den Kürzeren zog. Der Niederländer hatte einen ganz schweren Start und musste hart kämpfen, um den Anschluß zu finden. Zanetti entschwand schnell mit mehr als 10 Punkten. Nach 12 Aufnahmen stand es 27:12 für den Italiener. Da eröffnete sich eine Chance für Jaspers, die er sogleich für eine 10er Serie nutzte. Kurze Zeit später führte er sogar mit 31:29, ehe die Schlußphase wiederum dem Italiener gehörte. Nach 23 Aufnahmen gewann der amtierende Europameister und Titelverteidiger der World Games mit 40:36.
Auf dem Weg zum Finale gebührte es wohl dem Weltmeister, den etwas leichteren Weg zu haben. Sanchez bezwang in der ersten Runde den polnischen Ausrichterplatz Tonojan mit 40:9 in 14 Aufnahmen. Dann folgte der etwas mühsame Sieg gegen den Amerikaner Hugo Patino mit 40:32 in 29 Aufnahmen. Sanchez nahm erfolgreich Rache, für das Ausscheiden seines Landsmannes Palazon, der einer Superpartie von Patino (17 Aufnahmen) zum Opfer fiel. Und auch Sidhom zählt trotz Weltranglisten Top10 nicht zu den allerersten Namen, die Sanchez gefährlich werden können. Wohl waren es 25 Aufnahmen, die der Spanier brauchte, aber der Sieg mit 40:16 war umso eindrucksvoller.
Marco Zanetti, der etwas ergraute, aber bissige italienische Wolf, erlebt ein Jahr, dass schon etwas an 2013 erinnert. Auch vor vier Jahren kam er als Europameister nach Cali und schnappte sich dort den World Games Titel im Finale gegen Eddy Merckx. Jetzt ist er nur noch einen Sieg von einer Wiederholung entfernt. Zanetti schlug zumAuftakt in 20 Aufnahmen den Griechen Kokkoris mit 40:25. Dann folgte der Sieg über den Amerikaner Piedrabuena mit 40:23 in 18 Aufnahmen und heute der Halbfinal-Triumph über Jaspers in 23 Aufnahmen. Nach drei Partien hält der Italiener nun bei 1,967 GD, deutlich mehr als die 1,764 GD von Sanchez.
Im beiden Halbfinals standen sich mit Sanchez (2001,2005), Jaspers (2009) und Zanetti (2013) auch alle bisherigen World-Games Sieger gegenüber. Der Titel bleibt damit in den Händen der bisherigen Sieger. Man kann trefflich streiten, wie bedeutsam dieses Turnier ist. Ein 16er Feld sagt in der Tat wenig über die umfangreiche Weltklasse aus. Die World Games haben allerdings, wie auch Olympia, andere Regeln. Auch in anderen Sportarten sind nicht immer die besten der Welt anwesend, vielleicht auch ein Grund, weshalb es keine Weltranglistenpunkte gibt. Wohl zu Recht. Schon jetzt kann man aber der anwesenden kleinen Dreibandgemeinde bescheinigen, dass sie auch ganz großartige Weise unseren Sport repräsentiert haben. Die Zuschauer haben teils spektakuläre Leistungen gesehen. Das Highlight war wohl das Match im Viertelfinale zwischen Eddy Leppens und Dick Jaspers.
Der Niederländer katapultierte aus dem Startblock und führte nach vier Aufnahmen mit 28:1, inklusive einer 14er Serie. Am Ende war das Match nach 12 Aufnahmen zu Ende. Jaspers gewann mit 40:24. Leppens selbst spielte nach großartigem Kampf noch 2 Durchschnitt.
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