SCHILTIGHEIM - Marco Zanetti und Jae Ho Cho sind nach Siegen gegen ihre türkischen Gegner Tayfun Tasdemir und Lütfi Cenet die ersten beiden Halbfinalisten beim diesjährigen Agipi Masters. Der gestrige Start in den finalen Showdown brachte keine hochklassigen Partien auf dem Niveau der Gruppenspiele, sondern Spannung zwischen Cho und Cenet und einen souveränen Zanetti, der seinen Gegner jederzeit beherrschte.

Der Italiener, von vielen als Favorit auf den Gesamtsieg gehandelt, knüpfte nahtlos an seine Lausanne-Form an und hatte nur am Anfang der Partie Probleme, seinen Rhythmus zu finden. Nach kleineren Serien holte er sich einen Vorsprung in 11 Aufnahmen zum Zwischenstand von 21:13, den er bis zum Ende in der 26. Aufnahme stetig ausbaute und seinem Gegner Tasdemir keine Chance ließ.

In der 18.00 Uhr Partie zwischen Cho und Cenet gab es Spannung pur. Bis zur Hälfte wechselte die Führung hin und her. Cho konnte sich dann in drei Aufnahmen mit kleinen Serien einen Vorsprung erspielen. Cenet versuchte verbissen die Partie noch zu drehen, doch am Ende fehlten ihm 6 Punkte zum Sieg. Cho verwandelte seinen ersten Matchball in der 35. Aufnahme zum 50:44.

Die Türkei, einzige Nation, die mit zwei Spielern am Start war, hat nun bereits beide Sportler im Kampf um die Krone verloren. Tasdemir und Cenet gehen nun in die Verliererrunde, wo sie noch Chnacen auf den 5. Platz haben.

Der Traum vom Gewinn des Agipi Masters geht indes für Zanetti und Cho in die nächste Runde. Die Ausbeute der koreanischen Spieler ist bemerkenswert. 2011 gewann Choi, 2012 wurde Kim Zweiter und Choi Vierter (Horn 3.Platz) und in diesem Jahr ist mit Cho der dritte Koreaner in drei Jahren unter den letzten vier Spielern.

Heute dürften alle deutschen Fans einen wichtigen Termin haben, denn um 21.00 Uhr gibt es den Auftritt von Martin Horn, der seine Ambitionen selbstbewußt im Kozoom Interview aussprach. Alle Prognosen sind unnütz, es ist die Tagesform, ja vielleicht die Form von 2 Stunden, die am Ende entscheidet. Man kann sicher sein, dass beide top vorbereitet in dieses Match gehen. Im Auditorium von Schiltigheim bedarf es sowieso keiner zusätzlichen Motivation. Frederic Caudron, der unterlegene Finalist von Lausanne, will natürlich endlich auch die Agipi Trophäe gewinnen. Für Martin Horn ist es eine große Partie, in der er weiß, dass er sich nie sicher sein kann. Egal, wie hoch sein Vorsprung ist, der deutsche Vorzeige-Profi muß stets auf der Hut sein. Es wird ein Match auf allerhöchstem Niveau.

Als Einstimmung auf die Partie des Deutschen erleben die Fans das Match zwischen Daniel Sanchez und dem Agipi Doppelsieger und Topverdiener Dick Jaspers. Jaspers hat das Agipi Masters in den ersten drei Jahren zu seinem Turnier gemacht. Er stand dreimal im Finale und gewann zweimal davon. Im letzten Jahr verlor er gegen Martin Horn im Viertelfinale in 20 Aufnahmen. Seit einiger Zeit hat er seine Minikrise überwunden und ist, sieht man von Lausanne ab, wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt.

Daniel Sanchez der kleine Spanier mit dem großen Temperament hat seine Gruppe Anfang des Jahres mit 2,46 GD absolviert. Das sagt alles, aber auch wieder nichts, wie man gestern bei Tasdemir sehen konnte. Verteilt man Symphatiewerte, dann dürfte Dany ganz vorn liegen.