MEDELLIN - Wenn er durch den Raum geht, oder am Billard steht, dann merkt man, wie unermesslich hoch die Popularität von Eddy Leppens beim Feira de las Flores Turnier in Medellin ist. Der Belgier, der im vergangenem Jahr im Halbfinale gegen Semih Sayginer knapp um einen Punkt besiegt wurde (Sayginer gewann im Finale gegen Tayfun Tasdemir), posiert für Fotos, schüttelt Hände, spricht mit den Spielern, Organisatoren und dem Puplikum und spielt Billard auf sehr hohem Niveau.

Er ist ohne Zweifel einer der Anwärter auf den Turniersieg, aber er weiß auch, wie groß die Konkurrenz der kolumbianischen Star-Spieler mit Luis Aveiga und Rodolfo Covarrubias ist. "Das sind alles starke Spieler, die 1,500 bis 2,000 Durchschnitt spielen können."

Eddy Leppens ist der einzige Europäer, der in diesem Jahr an dem Turnier teilnimmt. "Ich wurde im letzten Jahr von Vandenver Reina eingeladen. Dann habe ich ihm Kozoom vorgestellt, weil er als Reporter für Südamerika arbeiten wollte. Er ist mir immer noch dankbar, dass er ein Teil des Teams von Kozoom ist. Und dann sprach er mit mir über das Turnier. Wenn es eine Chance gibt, dann werde ich Dich einladen."

Und auch deshalb klingt es jetzt den ganzen Tag in dem Turniersaal. "Hola, Maestro." Eddy Leppens hat die Herzen der Kolumbianer erobert. Nicht nur mit seinem herzlichen Lachen, sondern vor allem mit seiner Weltklasse. Der belgische Vizemeister dieses Jahres, der immer noch um einen Platz unter den besten 12 der Weltrangliste kämpft, zeigt seine Klasse so oft es nur geht bei allen Turnieren rund um die Welt.

Zuletzt überzeugte er in New York mit einem Durchschnitt von 2,200 in der Vorrunde. Doch im Hauptturnier scheiterte an der Legende Raymond Ceulemans, der ihn aus dem Turnier warf.

Das passiert Leppens immer wieder. Er beginnt ein Turnier mit  sensationellen Leistungen, oft mit dem besten Durchschnitt und scheitert dann im entscheidenden Moment.

"Ich arbeite hart und weiß, dass ich es einmal schaffen werde, ganz in die Weltspitze zu kommen." sagte er zu Beginn des zweiten Tages in Medellin, wo dass Hauptturnier von 64 auf 32 Spieler reduziert wurde, nachdem zwei der 16 Gruppen sich für die KO-Runde qualifizieren konnten.

Eddy Leppens strahlt: "Ich mag die kolumbianische Atmosphäre sehr. Die Leute sind unglaublich warmherzig, es ist eine große Familie. Die Zimmer sind nicht unbedingt perfekt, eben typisch südamerikanisch, aber die Leute hier tunalles, um einem den Aufenthalt und das Turnier so perfekt wie möglich zu organisieren. Ich habe große Bewunderung für die Menschen, auch weil ich selbst Turnierveranstalter bin und weiß, was man für ein gutes Turnier benötigt.

Der 13-jährige Junge, Jeffersn Rojas, der gestern spielte, ist so ei Beispiel für die wunderbare Atmosphäre in Medellin. "Er ist ein wunderbarer Junge, der sicher noch eine Menge lernen muß. Die Menschen lieben ihn und sind begeistert, wenn er spielt."

Eddy Leppens selbst hat nach zwei Siegen in der Gruppe die KO-Phase erreicht und auch dort das erste Match gewonnen. Damit steht er nun im Achtelfinale, dass morgen gespielt wird.