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Billard Karambol - Karambolage - Europameisterschaft - Brandenburg an der Havel (GER)

Weltmeister Dick Jaspers jetzt auch Europameister

Gepostet von am 4. Mai 2019

Weltmeister Dick Jaspers jetzt auch Europameister

Ton Smilde
Dick Jaspers holt nach dem WM-Titel nun auch Gold bei der Europameisterschaft.

BRANDENBURG - Dick Jaspers gewinnt den Dreibandtitel bei den Europameisterschaften 2019. Im Finale bezwingt er den Titelverteidiger Marco Zanetti mit 40:31 in 16 Aufnahmen. Unter den begeisterten anwesenden Fans aus den Niederlanden, aber auch aus Deutschland, insbesondere seinem deutschen Club BC Magdeburg spielte er ein Endspiel, indem er einmal mehr sein Können, aber auch seine brutale Nervenstärke unter Beweis stellte. 

Mit dem Sieg in Brandenburg ist Jaspers in drei Kategorien der Beste. Er ist der aktuelle Weltmeister, führt mit großem Vorsprung in der Weltrangliste und ist nun auch Europameister. Er ist DAS Aushängeschild des Billardsports, vereint alle Tugenden auf sich und ist trotz seiner Erfolge immer noch hungrig nach weiteren Titeln.

Marco Zanetti erwies sich als der gefürchtete Gegner, der es als einer der ganz wenigen schaffte, in zwei darauffolgenden Meisterschaften das Finale zu erreichen. Im modernen Dreibandgeschäft ist dies die ganz große Ausnahme. 2017 wurde er Europameister und zeigte sich in dieser Woche wieder in ganz großer Form. Im Finale selbst hatte Dick Jaspers den besseren Start, führte zur Pause nach 7 Aufnahmen mit 20:7 und zwei Aufnahmen später mit 20:9. Wie Zanetti dann zurück kam, kann nur ein großer Champion leisten. Eine 16er Serie brachte den Italiener nicht nur zurück ins Spiel, sondern auch einen plötzlichen 5 Punkte Vorsprung. Einige Aufnahmen weiter und das Match hielt bei 30:30 in 15 Aufnahmen. Dann kam der erneute Angriff von Jaspers zum 38:30 und eine Aufnahme später das Partieende. Zanetti löste noch den Nachstoß und das war es dann. 40:31 in 16 Aufnahmen. Was für eine Demonstration von beiden Spielern.

Das Jaspers in Ausnahmeform ist, bewies er bereits am Vormittag im Halbfinale gegen den Spanier Ruben Legazpi. Dort startete er mit 9, 2 und 13 Punkten. Pausenstand 24:1 in 3 Aufnahmen. Dann zwei Fehlaufnahmen und nach 8 Aufnahmen war die Partie zu Ende. Der Niederländer spielte mit 5 Durchschnitt die beste Partie dieser Meisterschaft und sorgte für ein Highlight bei diesem Event, vergleichbar mit den Superpartien im Einband. 

Marco Zanetti war gegen Murat Naci Coklu auf einem ähnlichen Weg, spielte über weite Strecken mehr als 3 Durchschnitt und gewann am Ende in 15 Aufnahmen mit 40:28. Coklu und Legazpi landeten damit auf dem gemeinsamen dritten Platz, was insbesondere für den Spanier ein herausragender Erfolg ist. 

Dick Jaspers spielte im Turnier über 5 Partien 2,352 GD, das beste Match mit 5 Durchschnitt. Die Höchste Serie gelang Semih Sayginer mit 19 Punkten. Jaspers wird nun noch an der Seite von Burgmann bei der Team-EM im Einsatz sein, bevor es dann am Montag nach Korea geht. Dort findet dann in der kommenden Woche das nächste Survival Masters statt.

Das Podium im Dreiband: Marco Zanetti, Dick Jaspers, Murat Naci Coklu, Ruben Legazpi (v.l.)

DREIBAND JUNIOREN U21 - Maxime Panaia (18) beim U21-Debut gleich zu Gold!

Der aus Colmar stammende 18-jährige Franzose Maxime Panaia gewinnt die Europameisterschaft im Dreiband bei den Junioren U21. Er ist ohne Zweifel der „goldene Junge“ der jungen Generation im Dreiband. Es ist nun schon sein fünfter Titel, den er gewann und der erste im Juniorenalter, in das er nun aufstieg. Das Finale gewann er gegen ein weiteres ganz großes Talent, den erst 17-jährigen Österreicher Nikolaus Kogelbauer. Und der Franzose wurde wie nie zuvor gefordert. In einem wahren Hitchcock-Finish trennten sich die beiden Kontrahenten nach sehr guten 23 Aufnahmen Unentschieden 30:30. Die nun folgende Verlängerung endete mit 1:1, sodass die zweite Extra-Aufnahme über den Titel entscheiden musste. Und da war Panaia zur Stelle und gewann mit 3:1.

Der junge und schon so erfolgreiche Franzose hat erst im letzten Jahr seine Ausbildung zum Konditor für eine Billardkarriere abgebrochen und gilt als eines der größten Talente der Welt. Fünf EM-Titel, vier im Einzel und einer im Team verdeutlichen seine Fähigkeiten und vor allem seine mentale Stärke. Panaia, der von Louis Edelin trainiert wird, gewann zudem auch sechs französische Titel, seit er mit elf Jahren in die Fußstapfen seines Vaters Antoine trat. „Mein Vater spielt seit 45 Jahren Billard und einmal bin ich mit ihm in seinen Billardclub gegangen und spiele seit diesem Zeitpunkt. Ich habe meinen Eltern viel zu verdanken.“ In diesem Jahr startet Panaia auch bei den Weltcups in Blankenberge und in Porto, um mehr internationale Erfahrung zu sammeln.

Im Endspiel führte Panaia mit 25:21, als dem Österreicher eine 8er Serie gelang und Kogelbauer nur den Matchball verfehlte. Dann zog der Franzose auf 29:29 gleich und eine Aufnahme später beendete er das Match, konnte aber nicht verhindern, dass Kogelbauer das Remis schaffte. Die Verlängerung ging dann über zwei Runden mit dem Titel für Maxime Panaia.

Der Österreicher spielte ein starkes Turnier und schlug im Viertelfinale unseren deutschen Vertreter Marcel Back, der am Ende auf einem guten fünften Platz landete. Kogelbauer besiegte Back in 29 Aufnahmen mit 30:27 und später im Halbfinale den Italiener Emanuele Criscino mit 30:23 in 30 Aufnahmen. Die Italiener glänzten mit beiden dritten Plätzen durch D’Agata und Criscino.

Dreiband Junioren: Nicolaus Kogelbauer, Maxime Panaia, Alessio D'Agata, Emanuele Criscino (v.l.)

FREIE PARTIE JUNIOREN U21 - Franzose Pierre Martory holt den Titel; Blondeel Bronze

Pierre Martory gewinnt die Freie Partie der Junioren. Im nervösen Endspiel besiegte er den Niederländer Leon Dudink mit 300:56 in 11 Aufnahmen. Platz drei ging an Sebastien Verel, ebenfalls aus Frankreich und Simon Blondeel. Für den Deutschen gelang damit die erwartete Medaille, wenngleich er insgeheim mit einer Finalteilnahme geliebäugelt hatte. Im Halbfinale traf er auf Dudink und nicht auf Martory, doch er verlor mit 68:300 in 5 Aufnahmen. Und doch ist Edelmetall bei einer EM etwas besonderes und daher auch die Glückwünsche zu dieser Bronzemedaille. 

Für Martory war es die letzte Chance im Juniorenalter noch einen Titel zu holen. „Ich bin sehr glücklich mit diesem Europameistertitel, denn es ist nicht nur mein erster, sondern auch mein letzter unter den Junioren.“ Im Turnier selbst war der mit Abstand der beste Spieler, spielte mit 64 GD die beste Gesamtleistung und erledigte zwei Gruppenspiele (bis 250) und das Halbfinale (bis 300) in je 2 Aufnahmen.

Freie Partie Junioren: Leon Dudink, Pierre Martory, Sebastian Verel, Simon Blondeel (v.l.)

DREIBAND CLUB TEAMS KLEINES BILLARD - Belgischer Express nicht zu schlagen!

Das niederländisch/belgische Team von „De Goeie Queue“ gewann das Turnier für Vereinsmannschaften auf dem kleinen Billard. Im Viertelfinale gegen das beste deutsche Team Lok Staßfurt wurde erstmals Jean-Paul de Bruijn eingesetzt. Es wurde ein lockerer Sieg über die Sachsen-Anhalter. Im Halbfinale und Finale kam es dann noch besser, denn nun spielte Frederic Caudron mit. Das Endspiel bestritt Jerry Hermans an Platz eins und Caudron an zwei. Gegner war das türkische Team mit Omer Karakurt und Serdar Bas. Caudron gewann sein Match gegen Bas mit 40:22 in 9 Aufnahmen, sodass Hermans mindestens 23 Punkte brauchte. Und die schaffte er, denn er verlor gegen Karakurt mit 40:29 in 14 Aufnahmen. Zwei tschechische Teams komplettierten das Podium. Lok Staßfurt mit Markus Schönhoff und Uwe Werner endete auf Rang fünf.

Das Podium im Dreiband Club Teams kleines Billard

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