HO-CHI-MINH - Am dritten Tag der Vorrunden beim Weltcup im vietnamesischen Ho-Chi-Minh dominierten erneut die asiatischen Spieler. Obwohl mit etlichen guten europäischen Teilnehmern das Feld nun bunter wurde, konnten sich die Vietnamesen und Koreaner reihenweise durchsetzen. Unter den Opfern der Pre-Qualifikation waren auch die deutschen Spieler Lukas Stamm, Tom Löwe und Cengiz Karaca. 

Die Bedingungen vor Ort sind alles andere als bequem, besonders dann, wenn man keine lange Gewöhnungszeit hat. Hohe Luftfeuchtigkeit, mehr als 15 Stunden Anreise und natürlich superstarke Konkurrenten sind die Zutaten für eine schwierige Weltcupteilnahme.

Gestern in der zweiten Qualifikation ging der Tagessieg an einen Vietnamesen, der 1,818 GD spielte. Es folgen vier weitere Landsleute, bevor die ersten Koreaner zu sehen sind. Alle 16 Gruppensieger der Pre-Pre-Qualifikation kommen aus den Ländern Vietnam, Korea und Japan. Als bester Gruppenzweiter schaffte es der Türke Muammer Rahmet nur durch die Absage eines anderen Spielers den Aufstieg in den heutigen Tag. Der einzige Deutsche, der gestern im Einsatz war, ist Hamed Mohssen, der mit 0,603 GD Gruppendritter wurde. 

Die härteste Gruppe war ohne Zweifel Gruppe A. Zunächst besiegte der Vietnamese Dao den Koreaner Jung mit 30:16 in 15 Aufnahmen. Dann verlor der Niederländer Sam van Etten gegen den Koreaner mit 28:30 in 27 Aufnahmen. Das dritte Match dieser Gruppe war das Highlight der bisherigen Tage in Ho-Chi-Minh. Der junge Niederländer, der sich im Prinzip erst in seiner ersten internationalen Saison befindet, besiegte den Vietnamesen mit 30:27 in nur 10 Aufnahmen. Trotz dieser Sonderleistung schied van Etten aus, denn Dao spielte aus beiden Partien sensationelle 2,280 GD. Das war mehr als ausreichend für Platz 1. Der Niederländer schied mit 1,567 GD aus und hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Kein Zweifel, dass hier ein Spieler heranwächst, der den Niederländern noch viel Freude bescheren wird.

Heute nun der dritte, und aus deutscher Sicht wichtige, Tag der Vorrunde. Mit Lukas Stamm, Tom Löwe und Cengiz Karaca hatten wir drei Eisen im Feuer, von denen es doch einer schaffen sollte. Doch es wurde nichts. In Gruppe D wurde der Berliner Cengiz Karaca Gruppendritter mit 1,170 GD und einer 8er Schlußserie im zweiten Match, die für ein Remis gegen Gruppensieger Yooh Wan Kim reichte. Kim holte sich den Gruppensieg nach dem Auftaktsieg gegen Francis Forton mit 30:17 in 19 Aufnahmen und eben dem Remis gegen Karaca in 21 Aufnahmen. Am Ende spielte der Koreaner 1,500 GD. Karaca verlor sein Auftaktmatch gegen den Belgier Forton mit 18:30 in 20 Aufnahmen.

Lukas Stamm kam in Gruppe I zum Einsatz und gewann den Auftakt gegen den Japaner Miyashita knapp mit 30:29 in 34 Aufnahmen. Miyashita hatte anschließend gegen den Koreaner Anh keine Chance und verlor mit 13:30 in 21 Aufnahmen. Das entscheidende Match zwischen Stamm und dem Koreaner begann zerfahren. Beide Spieler taten sich schwer und die Hoffnung auf einen Sieg des Berliners blieb bis zur Pause erhalten. Doch nach der Pause gab der Koreaner Gas und entschied in wenigen weiteren Aufnahmen das Match für sich. Lukas Stamm verlor mit 14:30 doch recht deutlich. Am Ende sicherte er sich durch einen Sieg noch Platz 2 in der Gruppe, die 0,721 GD sind allerdings deutlich unter seinem Niveau.

In Gruppe J hatte es Tom Löwe mit zwei Koreanern zu tun, die sich am Ende als zu stark für den Deutschen erwiesen. Sieger der Gruppe wurde der ebenfalls noch relativ junge Beom Yeol Lee, der das Duell gegen Landsmann Dong Hoon Kim mit 30:22 in 22 Aufnahmen gewann und gegen Tom Löwe nach 13 Aufnahmen mit 30:17 siegreich den Tag beendete. Tom Löwe belegte ohne Sieg mit 0,913 GD Platz 3 der Gruppe.

Gruppensieger Lee aus der Löwe-Gruppe spielte 1,714 GD und belegt damit Rang 2 der Tageswertung hinter Landsmann Bong Joo Hwang, der genau 2,0 GD spielte. Erstmals in dieser Woche stellte Korea mit sieben Spielern mehr Gruppensieger als Vietnam, deren Spieler fünf Gruppen gewannen. Einen großen Erfolg verbuchte unser Nachbarland Österreich, die mit Gerhard Kostistansky und Herbert Szivacz zwei Spieler in die nächste Runde schicken können. Die Türkei hingegen dürfte nicht zufrieden sein, denn sie schafften es nur durch Tolgahan Kiraz, eine Gruppe zu gewinnen. Ausgeschieden dagegen unter anderem Turgay Orak, Ahmet Alp.

Morgen nun die Vorrunde, bevor am Freitag das Hauptturnier beginnt. Ronny Lindemann ist in Gruppe G gelistet und die ist nicht unmöglich zu gewinnen. Gerhard Kostistansky und der Däne Dion Nelin sind die Gegner des Deutschen. Die Partiedistanz beträgt ab morgen 40 Punkte, was wohl auch Lindemann entgegen kommen sollte. Die Partien beginnen um 10:00 Uhr Ortszeit (05:00 Uhr deutsche Zeit). Ronny Lindemann trifft um 11:30 Uhr auf Gerhard Kostistansky.

Die Gruppeneinteilung

Gruppe A: Hong Chiem Thai, Van Tai Nguyen, Sung Won Choi

Gruppe B: Jeffrey Jorissen, Tolgahan Kiraz, Jun Tae Kim

Gruppe C: Myung Woo Cho, Yooh Wan Kim, Van Ly Dao

Gruppe D: Ja In Kang, Jung Sub Kim, Nguyen Quoc Nguyen

Gruppe E: Jacob Haack Sörensen, Lütfi Cenet, Herbert Szivacz

Gruppe F: Arnim Kahofer, Sung Kyu Oh, Nikos Polychronopoulos

Gruppe G: Ronny Lindemann, Gerhard Kostistansky, Dion Nelin

Gruppe H: Can Capak, Ji Hun Ahn, Gökhan Salman

Gruppe I: Ngoc Tri Nguyen, Michael Nilsson, Nguyen Chi Long

Gruppe J: Mashhour Abu Tayeh, Quang Hao Truong, Chang Hoon Heo

Gruppe K: Wan Young Choi, Boom Yeol Lee, Choong Bok Lee

Gruppe L: Roland Forthomme, Bong Joo Hwang, Trung Hau Do Nguyen