PORTO - Der Weltcup 2017 macht für seine vierte Station halt in Porto. Der FC Porto, legendärer Fußballclub in Portugal, ist für eine Woche Gastgeber der gesamten Weltelite im Dreiband.

Der ausrichtende Club erlebte in den letzten Wochen die erfolgreichste Periode der Vereinsgeschichte. Zunächst gewannen die Portugiesen den Europapokal im Dreiband für Vereinsmannschaften in der Besetzung Daniel Sanchez, Torbjörn Blomdahl, Rui Costa und Joao Ferreira. Ferreira, der jüngste Spieler im Team und Eigengewächs von Porto, wurde zum großen Held, als er mit einer spektakulären Schlußserie die Partie beendete und dem FC Porto den Billard-Champions League Triumph sicherte. Im mitunter etwas unterkühlten Dreiband-Sport werden die emotionalen Ausbrüche der anwesenden Fans nach dem Sieg über die Türken unvergessen bleiben. Es war ohne Zweifel einer der rührendsten Momente, die es im Billardsport je gegeben hat.

Letzte Woche gewann der FC Porto dann auch den nationalen Titel. In Abwesenheit des Weltmeisters Daniel Sanchez holten sie um wiederholten Mal die Meisterschaft in Portugal. 

Und nur wenige Tage später begannen auf dem Gelände des FC Porto bereits die nationalen Vorwettkämpfe für den Weltcup. Bis morgen noch werden die nationalen Plätze für die Qualifikation ausgespielt, die am Montag beginnt.

Während der Europapokal in den eigenen Räumlichkeiten der Billardabteilung stattfand, wird der Weltcup in einer großen Halle, dem Pavillon Dragon Calxa, direkt auf dem Gelände des Fußballstadions ausgetragen.

Der Weltcup in Porto findet zum vierten Mal in Folge statt. 2014 entschloß man sich, nach einigen Jahren Pause, wieder zu einer Ausrichtung.

2014
Dick Jaspers, die aktuelle Nummer eins der Welt nutzte das Comeback von Porto zu seinem eigenen kleinen Comeback auf dem Siegerpodest. Der Niederländer gewann nach ein paar Jahren vergeblicher Versuche seinen 20. Weltcup. Im Finale bezwang er den Belgier Roland Forthomme mit 40:39 in 26 Aufnahmen. Gemeinsame Dritte wurden Sung Won Choi, wenig später dann Einzelweltmeister, und Peter Ceulemans, der damit seinen größten Erfolg bei einem Weltcup feierte. Porto 2014 fand auch noch durch ein weiteres Ereignis weltweite Beachtung. Semih Sayginer kehrte in den internationalen Sport zurück. Porto schenkte ihm dafür eine Wildcard, die er zu einem Sieg in der ersten Runde über David Martinez nutzte.

2015
Der Schwede Torbjörn Blomdahl wurde erst Europameister in Brandenburg und gewann dann auch den Weltcup in Porto. Im gleichen Jahr schnappte er sich dann auch den Weltmeistertitel. Ein gigantisches Jahr für einen der ganz großen Stars in der Szene. In Porto schlug er im Endspiel den Koreaner Hyung Bum Hwang gnadenlos mit 40:13 in 18 Aufnahmen. Im Halbfinale besiegte er den Titelverteidiger Dick Jaspers in 16 Aufnahmen mit 40:25. Mit Blomdahl, Jaspers und Sanchez (Dritter) standen am Ende drei Spieler des FC Porto auf dem Treppchen. Zum zweiten Mal hintereinander verlor Frederic Caudron in der ersten Runde. Porto schien für ihn kein gutes Pflaster zu sein, aber……

2016
schlug die große Stunde des Belgiers. Caudron wollte dieses Sieg mit aller Macht. Er war bereits Weltranglistenerster und konnte diese Position eindrucksvoll verteidigen. Seine Stationen zum Sieg waren: Sayginer (Sieg in 23 Aufn.), Cho (Sieg in 11 Aufn.), Sung-Won Choi (Sieg in 29 Aufn - 40:39). Am Finaltag war er unbezwingbar. Erst erledigte er Daniel Sanchez in 12 Aufnahmen und bezwang dann Nikos Polychronopoulos in 16 Aufnahmen. Mit 2,197 GD spielte er dazu auch den besten Durchschnitt im gesamten Feld.

Das Siegerpodest von 2016 mit Frederic Caudron als Triumphator 

9 Deutsche Teilnehmer sind dabei

In der diesjährigen Ausgabe greifen neben den üblichen Protagonisten auch neun deutsche Spieler zum Queue. Neben den ägyptischen Weltcups gehört Porto damit zu den beliebtesten Turnierorten im Weltcup. Und die Liste der deutschen Spieler liest sich vielversprechend. Angeführt wird die deutsche Delegation von Martin Horn. In Hurghada gab er im Dezember ein kleines, aber vom Ergebnis her sensationelles Comeback. Eine ganze Woche pflügte er sich durch das Feld und wurde am Ende nach 12 gespielten Partien Dritter. Sein Partner im Nationalteam, Ronny Lindemann, ist in Porto ebenfalls dabei. Lindemann spielt in diesem Jahr aufgrund seines deutschen Meistertitels alle Weltcups mit und überzeugte in Vietnam mit sehr guter Form. Dustin Jäschke ist mit Platz 55 der Bestplatzierteste in der Weltrangliste und ebenfalls in Porto am Start. Vervollständigt wird die deutsche Delegation durch Norbert Roestel, Dieter Ernst, Wolfgang Wolf, Hamed Mohssen, Peter Ehrhardt, Hans-Joachim Roestel.

Insgesamt werden 149 Teilnehmer in Porto am Start sein. Ab Montag bis einschließlich Donnerstag finden wie üblich die Vorrunden statt, bevor dann am Freitag, den 07. Juli das Hauptturnier beginnt. Die 14 gesetzten Spieler, die aufgrund ihres Weltcupranking bereits im Hauptturnier platziert sind, werden ergänzt durch drei Wildcards. Die Wildcard der UMB geht an den Ägypter Ihab El Messery. Die Wildcards der Organisation gehen zurecht an den portugiesischen Europapokalhelden Joao Ferreira und an den jungen Knaben aus Korea, Myung Woo Cho.

Die Liste der gesetzten Spieler