BRANDENBURG - Um 17:30 Uhr findet die feierliche Eröffnungszeremonie statt und direkt im Anschluß geht es für die 8 verbliebenen Dreibandspieler in die letzte Runde am heutigen Tag. Das Viertelfinale bildet den Abschluß eines zweiten Wettkampftages, der viele Überraschungen bereit hielt. Eine davon, und die ist aus deutscher Sicht mehr als positiv, ist der Auftritt von Christian Rudolph, der auf dem besten Weg ist, seine überzeugende Darbietung von 2013 zu wiederholen. Christian Rudolph, als Vizeeruopameister gesetzt, gewann am Mittag Runde 1 gegen Arnim Kahofer. Mit 40:38 in 29 Aufnahmen behielt er die Oberhand gegen einen starken Österreicher, der nach der Quali gut eingespielt war, und den Deutschen gleich von Beginn an unter Druck setzte. 

Der Auftakt war gemacht und es folgte Sieg Nummer 2 gegen Roland Forthomme. Diesmal war Rudolph nach 26 Aufnahmen der 40:31 Sieger. Forthomme war einer der Überflieger der ersten Runde, besiegte den Dänen Knudsen in 17 Aufnahmen (2,352). Rudolph steht nun in der Runde der letzten 8 und trifft auf Dick Jaspers. Der Holländer in Weltklasseform besiegte in Runde 1 Jerome Barbeillon und anschließend Eddy Leppens. In 24 und 23 Aufnahmen blieb er bisher noch unter seiner derzeitigen Form und bleibt hoffentlich gegen Rudolph auf diesem Niveau, denn hat der Deutsche eine echte Chance auf das Halbfinale.

Die Überraschungen des Turniers sorgen in Brandenburg für Schlagzeilen. In Runde 1 scheiterte Dani Sanchez am clever spielenden Martin Bohac aus Tschechien. In 28 Aufnahmen gewann Bohac mit 40:39. Aber das war noch nicht das Ende für den Tschechen. In Runde 2 war Jeremy Bury an der Reihe. Bury, der in der Auftaktrunde den zweiten Deutschen im Hauptfeld Andreas Niehaus besiegte, verlor gegen Bohac in 24 Aufnahmen mit 40:31. Bohac trifft nun auf Adnan Yüksel, der nicht unbezwingbar ist. Yüksel gelang die nächste Überraschung. Er traf nach überstandener erster Runde auf den Titelverteidiger Marco Zanetti und bezwang den Italiener in 23 Aufnahmen mit 40:27. Überraschennd auch deshalb, weil Zanetti in Runde 1 seine momentane Form eindrucksvoll bewies. In 12 Aufnahmen, der besten Partie bisher, bezwang er den Österreicher Andreas Kronlachner (40:6). Aber so ist der moderne Dreibandsport, oder um in der Bauernregel-Sprache zu bleiben: Eine Superpartie macht noch keinen Titel. Wer wüsste das besser als Marco Zanetti!

Den nächsten Superstar erwischte es ebenfalls in Runde 2. Frederic Caudron, zunächst in 13 Aufnahmen siegreich gegen den Tschechen Baca (40:14), traf nun auf Nicos Polychronopoulos. Zunächst sah alles nach einem weiteren Sieg aus. Caudron legte den höchsten Gang ein und hatte nach 10 Aufnahmen bereits 29 Punkte versammelt. Doch Poly gab sich nicht geschlagen und als sich beim Belgier die kleinen Fehler häuften, schlug der Grieche zu. Am Ende war es mit 40:38 ein knapper, aber sehr verdienter Sieg in 23 Aufnahmen. 

Der Gegner von Nicos Polychronopolos heisst Torbjörn Blomdahl. Der Schwede bezwang zunächst Peter de Backer in 30 Aufnahmen unspektakulär. Spektakulär indes war seine unmittelbare Vorbereitung auf seine zweite Partie, diesmal gegen Jean Reverchon. Das Queue war verschwunden. Es war eingeschlossen und der Schlüsselbesitzer unauffindbar. Erst kurz vor dem Einspielen kam die Erlösung. Blomdahl liess sich am Tisch nichts davon anmerken und gewann 40:23 in 26 Aufnahmen. 

Bleibt noch das letzte Duo des Vierterfinals. Eddy Merckx besiegte zunächst Semih Sayginer mit 40:34 in 21 Aufnahmen und anschließend Jean-Paul de Bruijn in sehr starken 16 Aufnahmen. Nun trifft er auf Murat Tüzül, der gleich zwei Topstars eliminierte. In der ersten Runde seinen Landsmann Tayfun Tasdemir mit 40:27 in 18 Aufnahmen und in Runde 2 den Griechen Kasidokostas 40:31 in 31 Aufnahmen

Um 18:30 Uhr steigt nun die letzte Dreibandrunde des Tages mit folgenden Partien:

Nicos Polychronopoulos - Torbjörn Blomdahl

Christian Rudolph - Dick Jaspers

Murat Tüzül - Eddy Merckx

Adnan Yüksel - Martin Bohac

Ein Wort noch zum Ende der gestrigen Qualifikation. Aus deutscher Sicht schaffte es der Coesfelder Andreas Niehaus als Einziger ins Hauptfeld. In der entscheidenden Partie schlug er am Abend Peter Ceulemans und feierte erneut einen schönen internationalen Erfolg. Alle anderen Deutschen blieben auf der Strecke. Leider auch Martin Horn, in den große Hoffnungen gelegt wurden. Martin Horn war gegen den Spanier Jimenez 9 Aufnahmen lang praktisch chancenlos. Zu diesem Zeitpunkt führte der Spanier bereits mit 21:0. Das Ausscheiden war zu diesem Zeitpunkt praktisch schon entschieden. Am Ende verlor Martin Horn in 18 Aufnahmen 30:16.

Einen erfrischenden Eindruck hinterließ Dustin Jäschke, der gegen Polychronopoulos erst auf der Zielgerade das Match verlor, aber insgesamt seine Teilnahme mehr als rechtfertigte.