Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Istanbul (TUR)
Türkei Weltcup; wieder ein GD-Festival?
© Istanbul Plakat
Der Weltcup-Auftakt in Istanbul vom 10. bis 16.Februar 2014
ISTANBUL - Der Weltcup-Zirkus startet seine neue Runde im Jahr 2014. Traditionell findet der Auftakt in der Türkei statt, dem Land mit der wohl größten Dichte an guten Spielern in Europa und einigen potentiellen Siegkandidaten. In diesem Jahr geht es in die 14-Millionen Metropole Istanbul, die sich als einzige Weltstadt auf zwei Kontinenten (Europa und Asien) befindet. Gleichzeitig ist Istanbul die viertgrößte Stadt der Welt und durch seine außergewöhnliche Transitlage eine der wichtigsten Stationen der internationalen Logistik.
Auch im Billardsport kann Istanbul glänzen. Die Zahlen schwanken zwar, aber man darf davon ausgehen, dass es eine vierstellige Zahl an Billardtischen in Istanbul gibt. Austragungsort ist das Bahcelievler Siyavuspasa Sports Center, in dem ab Montag auf 12 Tischen die Qualifiaktionsrunden beginnen. Insgesamt verkraftet das Turnier eine maximale Teilnehmerzahl von 196 Spielern, wovon 155 bereits fest eingeschrieben sind. Die weiteren Plätze sind für die einheimischen Spieler reserviert und namentlich wohl noch nicht bekannt.
Selbst wenn man die Turnierstätte und mithin auch den Austragungsort gewechselt hat, so lohnt doch ein Blick ins vergangene Jahr, als der Türkei-Weltcup noch in Antalya ausgetragen wurde.
Der Sieger 2013 hieß Torbjörn Blomdahl, der damit gleich die Führung im Gesamtweltcup übernahm und sie bis zum Ende der Reise, die in Hurghada endete, nicht mehr abgab. In Antalya wurde erstmals auf die 40-Punkte-Distanz gespielt und die Profis zeigten sogleich, dass sie sich schnell darauf eingestellt haben. Es hagelte nur so an herausragenden Partien, die den Zuschauern vor Ort und den tausenden von Fans vor den Bildschirmen weltweit natürlich gefielen. Blomdahl zeigte gleich in der Grundrunde, dass mit ihm zu rechnen sein wird und gewann sein erstes Match in 12 Aufnahmen (3,333 GD). Ganz anders dagegen der spätere Weltmeister 2013 Frederic Caudron, der einen rabenschwarzen Tag erwischte und gegen Ahmet Alp in 34 Aufnahmen verlor. Mit welch einer Dominanz er sich davon allerdings erholte, sollten die folgenden Turniere zeigen. Antalya war ein Blomdahl-Turnier, dass nur in Griechenland noch eine Steigerung erfuhr. Blomdahl spielte gerade so, wie er es brauchte. Gegen Forthomme ließ er 28 Aufnahmen zu, gegen Kim sogar 30. Im Halbfinale gegen Merckx mußte er sich steigern, denn Merckx hatte in seiner 7-Aufnahmen-Partie (5,714 GD) bereits die Latte sehr, sehr hoch gehängt. Blomdahl gewann in 17 Aufnahmen und das Finale gegen Bury in 22 Aufnahmen.
Das Ausscheiden von Dick Jaspers zeigte die Explosionskraft, die in dieser Distanz steckt. Jaspers spielte im Turnier sagenhafte 2,466 GD und war dennoch im Halbfinale gegen Bury chancenlos.
Martin Horn, am Ende auf Platz 10 war einer von 7 Spielern, die das Turnier mit 2 GD oder mehr abschlossen. Rudolph und Lindemann kamen am Ende auf die Ränge 44 und 46.
Neben dem Turniersieg geht es in diesem Jahr auch im Kampf um die Top 12 der Weltrangliste hoch her. Die Liste der begehrten 12, die gesetzt sind, endet aktuell bei Dong Koong Kang, der 212 Punkte hat. Direkt hinter ihm lauert Lütfi Cenet mit 192, dann folgt Jae Ho Cho mit 167 und Murat Naci Coklu mit 149 Punkten. Coklu ist einer von zwei einheimischen Spielern, der sich über eine Wildcard freuen kann. Der andere ist der eher noch unbekannte Tolgahan Kiraz.
Angeführt wird das Teilnehmerfeld allerdings von Frederic Caudron, der als Weltranglistenerster nach Istanbul fährt und 50 Punkte Vorsprung auf Vorjahressieger Blomdahl hat. Hinter den beiden folgen Filipos Kasidokostas, Marco Zanetti, Dick Jaspers, Sung Won Choi, Jeremy Bury, Eddy Merckx, Kyung Roul Kim, Tayfun Tasdemir, Dani Sanchez und Dong Koong Kang.
Die internationalen Wildcards gingen an Japaner O Takeshima und den Südamerikaner Carlos Campino.
Erfreulich aus deutscher Sicht ist es, dass immerhin 10 Spieler die Reise in die Türkei antreten werden. Natürlich vermissen die deutschen Fans nach wie vor Martin Horn, aber sowohl Ronny Lindemann, Christian Rudolph und Johann Schirmbrand ist eine Qualifikation für die Endrunde zuzutrauen.
Alle Spiele werden Live von Kozoom übertragen.
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