Hurghada - Die beeindruckende Übermacht der türkischen Spieler bestimmt weiter die Szenerie beim Weltcupfinale im ägyptischen Hurghada. Nachdem in diesem Jahr Tayfun Tasdemir in Höhe Chi Minh und Murat Naci Coklu in Istanbul einen Weltcup gewinnen konnten, stürmten gestern 7 Spieler aus der Türkei das Hauptturnier. Zusammen mit Tayfun Tasdemir, der ja gesetzt ist, bildet nun die Türkei mit 8 Spielern die stärkste Nation, vor Korea, die mit 7 Spielern ins Rennen geht.

Die ganz großen Überraschungen, zum Beispiel durch den Franzosen Le Devenetec oder einen Ägypter, blieben gestern aus, aber es gab reihenweise bemerkenswerte Ergebnisse. 

Aus österreichischer Sicht ist hier unbedingt Arnim Kahofer zu nennen, der als Gruppensieger das Hauptturnier erreichte. Kahofer spielte ein feines Match gegen den Türken Mehmet Gören und gewann 40:38 in 25 Aufnahmen. Anschließend gewann Gören gegen den Koreaner Chi Yeon Cho und somit kam es abschließend zum finalen Aufeinandertreffen von Kahofer gegen den Koreaner. Kahofer verlor zwar in 20 Aufnahmen mit 40:21, aber das genügte, um knapp vor Gören zu bleiben, der einen etwas geringeren GD aufwies. 

Die stattliche Weltcupgemeinde in Hurghada sah gestern auch einen glücklichen Semih Sayginer, der endlich wieder über zwei Partien überzeugen konnte und das Hauptturnier als Gruppensieger erreichte. Sayginer gewann zunächst gegen den Jungen Koreaner Cho mit 40:28 in 26 und später dann auch gegen Jean-Paul de Bruijn, den er mit 40:34 in 26 Aufnahmen besiegen konnte. Mit 1,538 GD wurde er dann Siebenter der Tageswertung. 

Ganz vorn in der GD-Rangliste der letzten Quali-Runde stehen zwei andere türkische Spieler. Murat Naci Coklu, der Sieger von Istanbul im Oktober, spielte 1,904 GD und auch das beste Einzelmatch mit 15 Aufnahmen (2,666). Er schlug in der zweiten Partie den Griechen Nikos Polychronopoulos mit 40:31 in 15 Aufnahmen. Für "Poly" reichte es aber trotzdem noch, denn er kam als einer von vier besten Gruppenzweiten weiter. Noch besser scorte allerdings Landsmann Kostas Papakonstantinou, der seine Gruppe mit 1,632 GD gewinnen konnte und dabei auch noch mit 16 Punkten die höchste Serie spielte. 

Einer der ganz Starken am gestrigen Tag: Kostas Papakonstantinou mit seiner HS von 16 Punkten

Für Christian Rudolph kam das Ende bereits schon nach der ersten Partie. Er verlor gegen den Koreaner Hong mit 40:31 in 36 Aufnahmen und später dann gegen Cenet mit 40:37 in 31 Aufnahmen. Das Fazit aus deutscher Sicht muß daher lauten: Wieder viel wertvolle Erfahrung gesammelt, aber immer noch ein weiter Weg bis in das Hauptturnier. 

Die 16 Qualifikanten, bestehend aus 12 Gruppensiegern und 4 Gruppenzweiten

1 Murat Naci Coklu 4-1.904-11
2 Tolgahan Kiraz 4-1.860-13
3 Quoc Nguyen Nguyen 4-1.739-10
4 Kostas Papakonstantinou 4-1.632-16
5 Jae Guen Kim 4-1.568-10
6 Javier Palazón 4-1.568-7
7 Semih Sayginer 4-1.538-11
8 Murat Tüzül 4-1.269-7
9 Gokhan Salman 4-1.111-7
10 Lütfi Cenet 3-1.403-8
11 Arnim Kahofer 2-1.355-8
12 Eddy Leppens 2-1.245-7

1 Jin Pyo Hong 3-1.290-8
2 Nikos Polychronopoulos 2-1.731-6
3 Jean Paul de Bruijn 2-1.480-7
4 Adnan Yüksel 2-1.469-11

Was hat die Auslosung für die erste Runde gebracht? 

Die kurioseste Paarung ist ohne Zweifel erneut die Begegnung zwischen Murat Naci Coklu und Nikos Polychronopoulos, die bereits gestern in der Gruppe um den Sieg kämpften und das beste Match des Tages spielten. Beide Treffen in Runde 2 ab 14:00 Uhr aufeinander.

Endlich wieder ein Hauptturnier für Semih Sayginer. Nun trifft er auf Daniel Sanchez

Daniel Sanchez, der Führende in der aktuellen Weltcupwertung, trifft auf Semih Sayginer und hat damit sicherlich ein schweres Los. Sein unmittelbarer Gegner im Kampf um die Krone ist Dick Jaspers. Jaspers spielt in der ersten Runde gegen Landsmann De Bruijn und hat damit nur scheinbar ein besseres Los. Schon einige Male ist er über seinen Landsmann gestolpert. 

Titelverteidiger Zanetti trifft auf Eddy Leppens und der neue Weltmeister und Weltranglistenerste Torbjörn Blomdahl spielt gleich zu Beginn gegen den Ägypter Mohsen Fouda, der eine Wildcard erhalten hat. Der entthronte Weltmeister Choi spielt gegen den Shootingstar von Bordeaux und Ägypter mit Weltklasseformat Sameh Sidhom. 

Frédéric Caudron, von dem man immer noch den Durchbruch in diesem Jahr erwartet, spielt gegen den Kolumbianer José Juan García und seine belgischen Kollegen Forthomme und Merckx treffen auf die türkischen Qualifikanten Kiraz und Tuzul. 

Im 2-Stunden-Rhythmus, beginnend mit 12:00 Uhr wird die erste Runde gespielt.