Billard Karambol - Karambolage - Europameisterschaft - Brandenburg (GER)
Torbjörn Blomdahl ist neuer Dreiband-Europameister; Titel Nr. 9!
© Kozoom/Harry van Nijlen
Das Podium der Dreiband-EM mit Merckx, Blomdahl, Yüksel und Jaspers (v.l.)
BRANDENBURG - Der Schwede Torbjörn Blomdahl hat es geschafft und den Europameistertitel gewonnen. Zum nunmehr 9. Mal setzte er sich die kontinentale Krone auf und übernahm ganz nebenbei auf die Führung in der aktuellen Weltrangliste.
Blomdahl schlug im Finale den Belgier Eddy Merckx mit 40:31 in 17 Aufnahmen und fügte seiner unvergleichlichen Karriere einen weiteren Titel hinzu. Bemerkenswert dabei ist, dass der letzte seiner bis zum Finale 8 Titel ganze 10 Jahre alt ist. Ein Zeitraum, in dem in vielen Sportarten ganze Karrieren stattfinden. Sein erster Titel stammt sogar aus dem Jahr 1985 und ist 30 Jahre alt. Zuletzt stand er 2008 im legendären Finale von Florange (FR) im Finale gegen einen unschlagbaren Dick Jaspers.
Diesmal war er es, der im Finale nicht zu stoppen war. Viele hatten vor dem Endspiel Eddy Merckx auf der Rechnung. Bis zum Endspiel zauberte Eddy Merckx unglaubliche 2,580 GD auf das Billard und lieferte sein Meisterstück am Mittag ab. Im Halbfinale besiegte er Dick Jaspers in 10 Aufnahmen mit 40:15. Jaspers selbst nahm seine Niederlage sportlich, denn der Belgier war in diesem Match einfach zu überlegen.
Blomdahl selbst steigerte sich im Verlaufe des Turniers von Partie zu Partie. So richtig in Fahrt kam er am Samstag Abend im Viertelfinale, als er den Caudron-Bezwinger Polychronopoulos in 22 Aufnahmen mit 40:30 besiegte. Eine weitere kleine Steigerung folgte dann im Halbfinale gegen den Türken Adnan Yüksel. 40:14 in 20 Aufnahmen der phänomenale Endstand. Jeder Versich von Yüksel irgendwie ins Spiel zu kommen scheiterte. Blomdahl war zu jeder Sekunde der Herr am Tisch.
So auch im Finale, dass er mit 7 und 2 eröffnete und nach 7 Aufnahmen bereits mit 19:1 führte. Anschließend folgte die übliche Phase, in der der Führende wenig riskiert und der Gegner sich bemüht, den Rückstand aufzuholen. Merckx gelang es tatsächlich wieder an Blomdahl heranzukommen, doch kaum war das geschehen, entfloh der Schwede wieder und beendete das Match in der 17. Aufnahme zum 40:22. Nun folgte der Nachstoß und die beste Aufnahme von Merckx. Die Hälfte der benötigten Punkte gelangen ihm noch zum Endstand von 40:31. Bei Blomdahl brachen alle Dämme. Überglücklich riss er sein Queue in die Luft.
Wie oft in den letzten Jahren hörte man, dass Blomdahl mit einem Titelgewinn überfällig wäre. Und jede Saison hatte er seine unschlagbaren Momente, aber der Titel wollte nicht gelingen. Nun ist er im Alter von 52 Jahren wieder Europameister und obendrein noch Führender in der Weltrangliste.
Der Dreiband-Wettbewerb war der erhoffte spektakuläre Auftakt der EM 2015, die noch weitere 7 Tage Titelkämpfe vor sich hat. Die Meisterschaft erlebte einiges an Überraschungen. Das Erstrunden-Aus von Dany Sanchez. Anschließend das Aus von Caudron und Zanetti nur eine Runde später. Aber auch der beherzt aufspielende Tscheche Martin Bohac, der erst im Viertelfinale an Adnan Yüksel scheiterte und sicherlich die größte Überraschung war.
Auch Christian Rudolph darf sich auf die Seite der positiven Ergebnisse stellen. Vor zwei Jahren wurde er in einem sensationellen Turnier Vizeeuropameister. Was muß alles zusammen passen, damit das wiederholbar wäre? Einiges, und Christian Rudolph nährte die Hoffnung auf eine neuerliche Medaille mit zwei Siegen gegen Kahofer und Forthomme. Im Viertelfinale scheiterte er an Dick Jaspers, der in 25 Aufnahmen keineswegs überzeugte, aber den Deutschen doch deutlich bezwang.
Ein großes Turnier spielte ohne Zweifel Eddy Merckx. Der Belgier war in vier Partien bis zum Endspiel auf dem Weg zu einem neuen Europarekord und scheiterte erst in der Schlußpartie. Mit 2,417 GD spielte er gleichwohl eine gigantische Turnierleistung.
Blomdahl indes begnügte sich zunächst damit, die Partien zu gewinnen. Erst im Finale wußte er, was er leisten muß. Und so mobilisierte er sein ganzes Können, seine ganze Dynamik und Ausstrahlung, um von Beginn an keinen Zweifel aufkommen zu lassen, wer hier den Titel gewinnt. Eine Lehrstunde in Sachen Siegeswillen! Und im Sog seines Dreiband-Triumphes will der Schwede nun auch im Einband überzeugen. Nach den beiden Bronzemedaillen bei der EM 2013 und der WM 2014 hat Blomdahl auch daran Geschmack gefunden geht erneut ins Rennen um den Titel. Noch am Abend spielte er bereits sein erstes Match und gewann dies gegen Raymund Swertz mit 100:39 in 9 Aufnahmen (11,111 Durchschnitt)
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