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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Veghel (NED)

Torbjörn Blomdahl gewinnt 45. Weltcup seiner Karriere

Gepostet von am 30. Oktober 2022

Torbjörn Blomdahl gewinnt 45. Weltcup seiner Karriere

Ton smilde
Torbjörn Blomdahl nach seinem 45.Weltcupsieg und dem ersten seit 2017.

VEGHEL - Fünf Jahre musste der Schwede Torbjörn Blomdahl auf seinen 45. Weltcupsieg warten, doch seit gestern ist er zurück in der absoluten Spitze. Obwohl er in dieser Zeit einen weiteren Weltmeistertitel gewann, blieb ihm ein Weltcupfinale verwehrt. Seit nunmehr 35 Jahren ist der Schwede an der Spitze und ist bekannt für seine Schnelligkeit, seine spektakulären Lösungen und sein Stoßrepertoire. Am späten Nachmittag triumphierte er gestern im Finale des Weltcup im niederländischen Veghel gegen den Koreaner Choong Bok Lee. Der Koreaner spielte sein erstes Weltcupfinale und verlor  gegen den Schweden mit 30:50 in 21 Aufnahmen.

Torbjörn Blomdahl zeigte sich nach seinem Sieg erleichtert und glücklich: „Im Weltcup musste ich fünf Jahre warten, aber nun fühlt es sich so gut an. Ich habe gezeigt, dass ich noch gewinnen kann.“ Blomdahl hat seit einiger Zeit Diabetes und auch etwas Gewicht verloren: „Zum Glück fühle ich mich wieder fit und habe genug Energie, um bei einem Weltcup mit den besten Spielern der Welt mitzuhalten.“ Rührend auch die letzten Worte von UMB-Präsident Farouk Barki am Ende der Siegerehrung: „Willkommen zurück Torbjörn, willkommen zurück Champ.“

Der Sieger von Veghel, der seinen ersten Weltcup 1987 im belgischen Veurne gewann, besiegte im Verlauf des Turniers Jacob Sörensen, Sung Won Choi, Jose Juan Garcia, Dani Sanchez, zweimal Semih Sayginer und schließlich Choong Bok Lee im Endspiel. Bis zur Mitte des Matches belauerten sich beide Gegner, ehe Blomdahl angriff und sich von seinem Finalgegner absetzte. 

Dick Jaspers, der das Finale verpasste und zum zweiten Mal im Turnier von Choong Bok Lee besiegt wurde, ist vorzeitig Gesamtsieger des Weltcupzyklus 2022. In der Weltrangliste ist der Niederländer weiter ungefährdet an der Spitze. 

Die vier Erstplatzierten in Veghel 2022

Das Podium: Choong Bok Lee, Torbjörn Blomdahl, Dick Jaspers, Dani Sanchez (v.l.)

ENDKLASSEMENT VEGHEL 2022 (Top 16)

1 Torbjörn Blomdahl 14-1.860-16

2 Choong Bok Lee 12-1.515-12

3 Dani Sánchez 10-2.084-12

4 Dick Jaspers 8-1.914-11

5 Haeng Jik Kim 8-1.903-12

6 Eddy Merckx 8-1.892-8

7 Semih Sayginer 6-1.782-14

8 Murat Naci Coklu 6-1.576-10

9 Jung Han Heo 6 1.742-10

10 Sameh Sidhom 4-1.948-9

11 Lütfi Cenet 4-1.827-13

12 Duc Anh Chien Nguyen 4-1.666-13

13 Jacob Sörensen 4-1.575-16

14 Jeffrey Jorissen 4-1.641-8

15 Myeong Jong Cha 4-1.465-9

16 Ruben Legazpi 4-1.429-9.

HALBFINALE

Drei große europäische Namen und ein eher unerwarteter Koreaner bildeten das Halbfinale in Veghel. 

Torbjörn Blomdahl - Dani Sanchez 50:26 (24/23)

Der Schwede schaffte mit der 16er Serie im zweiten Teil des Matches den entscheidenden Schlag. Bis dahin war Sanchez eher im Vorteil und in der 15. Aufnahme ging es mit 25:18 für den Spanier in die Pause. Doch ab diesem Zeitpunkt verlor Sanchez seine Kontrolle und leistete sich viele Fehlaufnahmen. Die 16er Serie in der 18. Aufnahme gab Blomdahl die endgültige Sicherheit für den Sieg. Sanchez hatte nichts mehr entgegen zu setzen. 

Mit diesem Sieg erreichte Blomdahl erstmals seit 2017 im französischen La Baule wieder ein Weltcupfinale. 

Dani Sanchez behauptet trotz der Niederlage den zweiten Platz in der Weltrangliste hinter Dick Jaspers.

Choong Bok Lee - Dick Jaspers 50:47 (36/35)

Ein bisschen Verzweiflung war im Gesicht von Dick Jaspers zu sehen, nachdem er das Halbfinale gegen Choong Bok Lee verloren hatte. „Ich war wirklich nicht gut, nicht konzentriert genug im Match, war zu leicht ablenkbar. Vieles stört einen nicht, wenn man gut spielt, aber ich war nicht gut. Deshalb verlor ich meinen Fokus. Ich hatte nicht das richtige Gefühl, konnte meinen zweiten Ball oft nicht richtig treffen. Und bei all den unterschiedlichen Positionen ist es genau das, was dazu geführt hat, dass es schief gelaufen ist.“ 

Nach nervösem Beginn ging es mit 27:24 in 18 für Lee in die Pause. Die Spannung blieb auch danach hoch. Lee führte mit 41:34, Jaspers glich aus. Doch dann verfehlte der Niederländer fünf mal hintereinander. Nach 36 Aufnahmen hatte Lee mit 50:47 gewonnen und stand damit im Finale gegen Torbjörn Blomdahl. Dick Jaspers hingegen verpasste zum dritten Mal in Folge in seinem Heimatland das Endspiel, bleibt aber weiter unangefochten die Nummer 1 der Welt und Gesamt-Weltcupsieger. 

Choong Bok Lee besiegte im Turnier zweimal Dick Jaspers

Deutsche Bilanz Veghel 2022

Schon im Vorfeld des Weltcups gab es für die DBU einen Rekord. Nicht weniger als 25 deutsche Spieler sollten im Laufe der Woche in das Weltcupgeschehen, angefangen mit den Vorrunden, eingreifen. Die Hoffnung war, wenigstens einen Spieler neben dem gesetzten Martin Horn ins Hauptfeld zu bringen.

Am ersten Vorrundentag schafften dann auch fünf deutsche Spieler den Gruppensieg, darunter Murat Gökmen als Tagesbester. Am zweiten Tag der Qualifikation war es mit Ramazan Durdu noch ein DBU-Spieler. Am dritten Tag schlug die große Stunde für Luaks Stamm und Cengiz Karaca. Beide gewannen ihre Gruppen und spielten 1,4 GD. 

Am letzten Tag der Vorrunde waren somit mit Lindemann, Stamm und Karaca drei Deutsche vertreten. Stamm und Lindemann spielten in der gleichen Gruppe, ergänzt durch Lütfi Cenet. Karaca sah sich in seiner Gruppe dem koreanischen Ex-Weltmeister Sung-Won Choi gegenüber. Lukas Stamm gewann das innerdeutsche Duell gegen Lindemann, der wiederum gegen Cenet verlor. Im Match um den Gruppensieg war dann auch Lukas Stamm dem starken Türken nicht gewachsen und wurde Gruppenzweiter. Cengiz Karaca gewann sein Match und kämpfte dann wie vorhersehbar gegen Choi um den Gruppensieg. Es war ein spannendes Match, indem sich der Koreaner am Ende mächtig strecken musste. Mit 37:40 hatte Karaca das Nachsehen und wurde am Ende ebenfalls nur Gruppenzweiter. 

Nun lag die Hoffnung wie so oft bei Martin Horn. Für den Weltmeisterschaftsdritten wurde die Gruppenphase eine Tortur ohne Happyend. Im ersten Match gegen Jacob Haack-Sörensen lag der Deutsche schon mit 4:31 zurück, ehe er glänzend zurückkam. Eine 16er Serie und später noch eine 10er Serie brachten ihn am Ende zumindest in Reichweite und im Nachstoß fehlte ein Punkt zum Unentschieden. Mit 39:40 ging das Match in 18 Aufnahmen verloren. Gegen den Vietnamesen Nguyen verlor Horn in wieder nur 18 Aufnahmen mit 33:40 und hatte somit eigentlich kaum noch Chancen auf die KO-Runde. Nach zwei aufregenden Partien war gegen Bury dann auch die Luft etwas raus und Horn verlor mit 25:40 in 23 Aufnahmen. 

Der Kampfgeist gegen Sörensen und seine hohen Serien sind jedoch 10 Tage vor der Weltmeisterschaft ein Indiz dafür, das die Form und die mentale Verfassung stimmt. Gleiches gilt auch für Cengiz Karaca, unseren zweiten WM-Teilnehmer, der rechtzeitig zum Jahres-Höhepunkt seine Form stabilisieren kann.

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