SINOP - Die 5. Ausgabe der Weltmeisterschaft der Damen im Dreiband findet vom 24. bis 26. Oktober im türkischen Sinap statt. 16 Frauen aus 9 Nationen gehen an den Start bei einem Turnier, dass nur eine wahre Favoritin kennt. Therese Klompenhouwer, die den Frauen-Dreibandsport auf ein Niveau gehoben hat, bei dem sie mit den Männern mithalten kann. Die Niederländerin kann sich eigentlich nur selbst schlagen, denn sie doppelt so stark, wie die meisten ihrer Kolleginnen. Ihr absolutes Meisterstück gelang ihr beim Weltcup im koreanischen Guri, in dem sie als erste Frau das Hauptturnier erreichte und damit Sportgeschichte schrieb. Dort verlor sie dann gegen Torbjörn Blomdahl mit 40:20 in 12 Aufnahmen. Insgesamt spielte sie in Guri über 1,300 GD, ein sensationelles Ergebnis.

Und dennoch wird es für die sympathische 31-jährige kein Spaziergang in Sinop. Bisher waren die WM-Auftritte für die 5-fache Europameisterin eher enttäuschend. Bereits 2012 in Japan sollte es mit dem WM-Titel klappen, doch es wurde nur ein kaum erwähnenswerter 7.Platz. Weltmeisterin wurde die bis dahin in Europa unbekannte Natsumi Higashiuchi, die vor ihren Landsfrauen Nishimoto, Fukumoto und Hayashi das Championat gewann. Die fünfte Japanerin, Doppel-Weltmeisterin Orie Hida, wurde mit dem besten GD von 0,827 am Ende Neunte.

Nun soll also alles anders werden für Therese Klompenhouwer. Die Anreise ist diesmal ohne anschließenden Jetlag zu bewältigen, die Form stimmt sowieso. Lediglich der Druck könnte ihr zu schaffen machen, denn bei den vielen Männerturnieren und den Ligen, in denen sie spielt, gehört sie selten zu den Favoriten und kann ihr Leistungsvermögen ohne Zwang darbieten.

In Sinap ab Freitag zweifelt kaum einer daran, dass die Niederländerin alles in Grund und Boden spielt und das kann auch die Chance für eine Aussenseiterin sein.

Wirklich echte Siegchancen muß man neben Klompenhouwer den Japanerinnen einräumen. Die Titelverteidigerin Higashiuchi und natürlich Orie Hida dürften dabei die größten Medaillenchancen haben. In den Gruppen wird auf eine Distanz von 25 Punkten gespielt, ab der KO-Runde geht es auf 35 Punkte. 

Neben den Japanerinnen muß man Karina Jetten, die Vizeeuropameisterin und Gülsen Degener, die türkische Meisterin, bei der Medaillenvergabe beachten. Und auch Yuko Nishimoto (JP) hat gute Podium-Chancen und reist immerhin mit dem drittbesten GD von 0,862 in die Türkei.

Deutsche Spielerinnen sucht man in der Teilnehmerliste leider vergeblich. Wie schon vor 2 Jahren in Japan findet die Weltmeisterschaft ohne deutsche Beteiligung statt. Die Gründe dafür sind unbekannt.

Das Turnier wird von Kozoom LIVE übertragen. Die Übertragung ist frei empfangbar für alle Mitglieder.

Gespielt wird auf 4 Billards zunächst eine Gruppenphase in 4 Gruppen. Die ersten beiden Frauen jeder Gruppe qualifizieren sich für die anschließende KO-Runde, die mit dem Viertelfinale am Samstag ab 17:00 Uhr beginnt. Das Halbfinale und das Finale wird dann am Sonntag um 10:00 Uhr und 15:00 Uhr gespielt.