VIERSEN - Zwei absolute Superstars standen am Sonntag Nachmittag auf dem Podium der Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften und präsentierten Koreas glücklichstes lächeln. Der 39-jährige Sung-Won Choi und der 44-jährige Jae-Guen Kim gewannen zusammen das erste Team-Gold für ihr Land. Bisher war der zweite Platz aus 2015 das beste Ergebnis für die Dreibandmacht. Ihr Sieg im Finale über Belgien (40:34 in 24 Aufnahmen) wurde LIVE in ihrem Heimatland ausgestrahlt und erreichte mehr als 1,2 Millionen Zuschauer. Die neuen Meister fühlten sich wie auf dem Mond am Nachmittag nach ihrem historischen Sieg. „Das war unsere Hauptaufgabe, für unser Land diesen Sieg zu holen. Der Druck war höher als je zuvor, denn niemals zuvor haben so viele Menschen diese WM verfolgt. Wir verlassen Deutschland als Weltmeister und werden Südkorea als neue Weltmeister betreten.“

Für Sung-Won Choi war dies nach seinem Einzel-WM Sieg der zweite große Titel. Der Sieg gegen die Belgier ging erst in der Schlußphase an Korea. Ein erster Angriff von Choi und Kim mit einer 9er Serie in der 5. Aufnahme wurde von Belgien noch gekontert. Eine ganze Weile ging es anschließend hin und her, ohne das ein Team sich wesentlich absetzen konnte. Beim Stand von 25:25 konnte sich dann Korea mit 4 und 6 Punkten absetzen.

Frederic Caudron: „Wir haben es versäumt, unsere Chancen konsequent zu nutzen und die Koreaner sind stark genug, dass sofort zu bestrafen.“ Roland Forthomme: „Ich fühlte nie, dass dieses Match leicht werden könnte. Die Positionen, die ich für Caudron absetzte, waren oft schwierig und das machte es schwer für uns höhere Serien zu spielen.“

Die Belgier, die während des gesamten Turniers ziemlich zuverlässig höhere Serien produzierten, konnten am Ende die Niederlage nicht verhindern. „Wir konnten am Ende cool bleiben, trotz des Drucks.“ Der letzte Ball von Korea und der verpasste Punkt von Forthomme nach 3 Punkten im Nachstoß setzte den Schlußpunkt. Es folgte ein extatischer Jubel. Die beiden Sieger umarmten sich und sangen leise die Nationalhymne.

Ergänzt wurde das Podium von den Spielern der Niederlande, die ihr Halbfinale gegen Belgien verloren und Frankreich, die gegen den späteren Sieger Korea das Nachsehen hatte. Das Turnier, dass zum ersten Mal im Scotch Double vom ersten Tag an ausgetragen wurde, hatte einen zögerlichen Start mit viel Skepsis unter Spielern und Zuschauern. Am zweiten Tag, als die stärkeren Teams die Arena betraten, stiegen auch die Durchschnitte und auch die Spannung.

Das Highlight des gesamten Turniers war zweifellos die belgische Monster-Serie von 20 Punkten im Viertelfinale gegen Deutschland. Den besten MGD in den Gruppenspielen erzielte Niederlande A mit 2,051, gefolgt von der Türkei mit 1,739, Schweden mit 1,666, Deutschland und Belgien mit je 1,509. Die Teams aus Kolumbien und der tschechischen Republik verpassten die KO-Phase trotz ausgezeichneter Teams-GD´s von 1,702 und 1,604.

Dem Titelverteidiger Niederlande A gelang ein kleines Wunder gegen Niederlande B, als sie den Rückstand von 23:6 noch drehten und 34 Punkte in 8 Aufnahmen erzielten. Die Franzosen erreichten das Viertelfinale durch einen hauchdünnen 40:39 Sieg gegen Dänemark. Südkorea qualifizierte sich gar nur dank des besseren Durchschnittes gegen über Ägypten für die KO-Phase.

Farouk Barki, der UMB-Präsident kündigte während des Turniers an, dass es im kommenden Jahr bereits weitere Änderungen geben wird. Die Zahl der teilnehmenden Teams wird von 24 auf 16 reduziert. In dem neuen Format wird es dann 4 Gruppen mit je vier Spielern geben. Der Sieger und der zweite jeder Gruppe qualifiziert sich für das Viertelfinale.

Endstand (MGD und Höchste Serie)

1 Südkorea 1.515-9

2 Belgien 1.701-20

3 Niederlande A 1.923-10

3 Frankreich 1.269-14

5 Deutschland A 1.628-13

6 Schweden 1.575-9

7 Türkei 1.424-9

8 Niederlande B 1.267-6

9 Ägypten 1.311-6

10 Kolumbien 1.702-7

11 Tschechien 1.604-7

12 Griechenland 1.296-9.

Mit zwei WM-Titeln ist Sung-Won Choi der absolute Held in Korea

Im letzten Jahr Dritter, jetzt die Silbermedaille für Belgien

Die beiden Bronzemedaillengewinner Frankreich und Niederlande

Die begehrten Trophäen der UMB-Team WM