BRANDENBURG - Die Europameisterschaften 2015 in Brandenburg biegen in die Zielgerade ein und das deutsche Team ist weiter fleißig am Medaillen sammeln. Am drittletzten Tag gab es ein Goldmedaille durch Susanne Stengel-Ponsing in der Freien Partie der Damen und eine Bronzemedaille durch Dirk Harwardt im Dreiband auf dem kleinen Billard. 

Wer kann die Französin Magali Declunder in der Freien Partie schlagen? Die Antwort heisst: Susanne Stengel-Ponsing. Die Saarländerin wurde in ihrer Gruppe Zweite mit einem Sieg gegen die Holländerin Daisy Werdekker und einer Niederlage gegen die Französin Veronique Ales. Dabei spielte sie eher bescheidene 3,6 GD und wusste aber, dass sie das besser kann. Im Halbfinale traf sie dann auch Magali Declunder, die weltweit beste Spielerin in den klassischen Diszilplinen, die ja nur aus der Freien Partie bestehen. Declunder spielte nach Siegen in 3 und 6 Aufnahmen überragende 26,66 GD und war natürlich klare Favoritin auch im Spiel gegen Stengel-Ponsing.

Die Deutsche allerdings startete mit eine mächtigen Serie von 63 Punkten vom Anstoß weg und beeindruckte damit die sieggewohnte Französin. Obwohl anschließend keine größeren Serien mehr folgten, konnte sie einen kleinen Vorsprung ins Ziel retten und zog mit 135:123 nach 15 Aufnahmen sensationell ins Finale ein. 

Dort traf sie dann auf die Holländerin Mirjam Prium-Emmens, die ihrerseits im Halbfinale die zweite Französin Veronique Ales eliminierte. Das Endspiel war nicht hochklassig und wurde erst nach der Aufnahmendistanz entschieden. Ganze 11 Punkte Vorsprung reichten Susanne Stengel-Ponsing zum 53:42 Sieg und ihrem überraschenden Triumph bei diesen Europameisterschaften. Sie holte damit auch gleichzeitig die dritte Goldmedaille für die deutsche Mannschaft. 

Ebenfalls mit Edelmetall belohnt wurde Dirk Harwardt im Dreiband auf dem kleinen Billard. Hinter Kenny Miatton und Steven van Acker, beide aus Belgien, wurde er zusammen mit Omer Karakurt sensationeller Dritter. Sein bestes Spiel zeigte er in der ersten KO-Runde der besten 32, als er den Österreicher Herbert Szivacz in 20 Aufnahmen mit 40:18 deklassierte. Anschließend folgte gegen den Belgier Rick van Aspert in 22 Aufnahmen ebenfalls ein ungefährdeter Sieg. Im Viertelfinale dann gewann Harwardt gegen Berry Dallinga und hatte damit bereits seine Medaille sicher. Gegen den späteren Sieger Miatton scheiterte er dann in 27 Aufnahmen mit 33:40.

Das Finale entschied Miatton gegen seinen Landsmann knapp mit 40:37 in 24 Aufnahmen für sich.