HURGHADA - 10, 12, 13, 14,17 und 19; das waren am gestrigen Auftakt in die Endrunde die besten Partien. Lütfi Cenet, in seinem Heimatland Türkei die aktuelle Nr. 1 des nationalen Rankings, brannte ein Feuerwerk an Weltklasse ab, dass man so noch nie von ihm gesehen hat. Er schlug den koreanischen Superstar Jae Ho Cho mit 40:19 in nur 10 Aufnahmen. Und es sah nach 7 Aufnahmen wahrlich nicht nach einem Supermatch aus. Cenet führte zu diesem Zeitpunkt mit 9:5. 3 Aufnahmen später sollte es vorbei sein. Los ging es mit einer 16er Serie, gefolgt von einer Fehlaufnahme. In der 10.Aufnahme gelangen dem Hurghada Finalisten von 2012 nochmals 15 Punkte als Schlußserie und er Sieg gegen einen der ganz Großen im Weltcupzirkus.

Der erste Auftritt des ägyptischen Stars Sameh Sidhom währte ganze 12 Aufnahmen, dann hätte er gegen den nun Ex-Weltmeister Sung Won Choi verloren. Choi spielte seine beste Weltcuppartie des Jahres. Irgendwie spielte er befreit auf und man hatte den Eindruck, als das Blomdahl ihm durch den Gewinn des WM-Titels eine kleine Last von den Schultern genommen hat. Das ganze Jahr war er als amtierender Weltmeister dem Erwartungsdruck nicht gewachsen und spielte unter seinen Möglichkeiten. Nun hat er sich mit diesem Auftakt in die Favoritenrolle gespielt. 

Sein Landsmann Jung Han Heo folgte mit der nächsten Superpartie in 13 Aufnahmen. Er gewann ein sehenswertes Duell gegen Adnan Yüksel mit 40:25. Heo ist bekanntermaßen einer der "Big Five" in Korea, hat aber selbst noch nie ein Finale im Weltcup erreicht. Ohne Zweifel ist er einer der ganz großen Favoriten, wenn seine Nerven bis zum Ende durchhalten.

Bereits in der Mittagsrunde erlebten die Zuschauer einen ganz großen Auftritt des Vorjahresgewinners Marco Zanetti. Der Italiener, der seine Top12 Position verteidigen muß, gewann gegen Eddy Leppens 40:25 in 14 Aufnahmen (2,857). Sein bestes Match in diesem Jahr. 

Javier Palazon war der Nächste, der die 2-Durchschnitt Marke durchbrach. Er bezwang den Vietnamesen Nguyễn Quoc Nguyễn in 17 Aufnahmen mit 40:30. 

Was machten die vier Fighter um den Gesamtweltcup? Bester im Quartett war Daniel Sanchez, der mit Semih Sayginer wohl das schwerste Los getroffen hatte. Der Spanier bezwang Sayginer in 19 Aufnahmen mit 40:29 und währte damit seine Chance auf den Gewinn der Weltcupwertung, die er aktuell anführt. Ihm folgten in jeweils 21 Aufnahmen Torbjörn Blomdahl und Dick Jaspers. Der schwedische Weeltmeister hatte erwartungsgemäß keine Probleme mit dem Ägypter Mohsen Fouda und gewann mit 40:24 in 21 Aufnahmen. Jaspers siegte gegen seinen Landsmann De Bruijn mit 40:36 in ebenfalls 21 Aufnahmen. Jaspers führte bereits mit 39:21, bevor er 4 Matchbälle verpasste und De Bruijn die Chance zum Aufholen eröffnete. Am Ende erlöste sich Jaspers selbst mit einem verwandelten, aber brutal schweren Matchball. 

Besonders schwer tat sich Tayfun Tasdemir. Der türkische Sieger von Vietnam gewann sein Match nach langem Kampf gegen Arnim Kahofer, der gut 2 Drittel des Matches bestimmte und erst in der Schlußphase den Spielfluss verlor. 

Der erste Befreiungschlag nach dem Verlust des WM-Titels. Sung-Won Choi gewinnt in 12 Aufnahmen gegen Sidhom

Ebenfalls eine Runde weiter ist Frédéric Caudron. Sein Sieg in 26 Aufnahmen (40:31) gegen José Juan García zählte nicht zu den Top-Ereignissen des Tages, aber für den Belgier bedeutet es erstmal, dass er weiter im Turnier verbleibt. Caudron trifft nun auf den Koreaner Heo und da wird er sich gewiss steigern.

Von den 8 ins Turnier gestarteten Türken sind nun noch 4 übrig geblieben. In der heutigen ersten Runde kommt es nun zur Begegnung der beiden Weltcupsieger dieses Jahres; Murat Naci Coklu gegen Tayfun Tasdemir. Etwas überraschend schaffte es gestern auch Tolgahan Kiraz in den heutigen Tag. Er schlug Roland Forthomme und trifft heute auf Dani Sanchez. Der Held des gestrigen Tages Lütfi Cenet trifft auf Dick Jaspers.