HURGHADA - Drei Tage Qualifikation beim Weltcupfinale in Hurghada sind gespielt und heute geht es in die letzte Runde vor dem Hauptturnier der besten 32 Spieler. Von der großen deutschen Gemeinde hat es keiner in den heutigen Tag geschafft, sodass sich die deutschen Fans heute ausschließlich auf die beiden Auftritte von Christian Rudolph konzentrieren können, der erst heute ins Geschehen eingreift. 

Aus deutscher Sicht gab es einige beachtenswerte Lichtblicke. Johann Schirmbrand überstand die ersten beiden Tage und schied erst gestern aus. Am Sonntag und Montag schaffte er den Aufstieg jeweils als bester Gruppenzweiter, nachdem er sein zweites Match verlor. Am Sonntag verlor er gegen den ägyptischen Junior Youssef Ossama und am Montag gegen den Franzosen Gregory Le Deventec, die beide die Gruppe gewannen. Am Montag spielte Schirmbrand mit 1,500 GD die beste Einzelleistung der Pre-Pre-Quali. 

Ebenfalls erfolgreich am ersten Tag war Thomas Wagner und Frank Sudar, die beide ihre Gruppe gewannen. Nur Frank Sudar überstand auch noch den Montag, was ein toller Erfolg ist.

Dustin Jäschke´s erster Auftritt folgte am Montag und er gewann seine Gruppe mit einem feinen Sieg gegen Francis Forton in der entscheidenden Partie um den Gruppensieg. Jäschke besiegte den Belgier mit 30:10 in 15 Aufnahmen und gewann die Gruppe mit 1,176 GD. Thomas Kerl gewann ebenfalls am Montag seine Gruppe und musste sich gestern einem zu starken Sayginer beugen. 

Dustin Jäschke schied gestern aus, nachdem er tags zuvor noch mit 2 Durchschnitt gegen Forton gewann

Gestern kam dann das endgültige Aus für Schirmbrand und Jäschke. Beide wurden Zweite in ihrer Gruppe, waren aber zu weit entfernt von den GD´s, die für ein Weiterkommen gereicht hätten. In der Tageswertung wurde Schirmbrand als Gruppenzweiter Siebenter und Jäschke Zehnter. 

Christian Rudolph ist nun die letzte Hoffnung beim Finale des Jahres. Rudolph spielt in Gruppe J gegen den Koreaner Jin Pyo Hong und gegen den Türken Lütfi Cenet.

Tageswertung am dritten Tag (Pre-Qualifikation)

1 Gokhan Salman 4-1.935-6
2 Jae Guen Kim 4-1.578-8
3 Kostas Papakonstantinou 4-1.538-11
4 Myung Woo Cho 4-1.500-10
5 Semih Sayginer 4-1.500-9
6 Birol Uymaz 4-1.304-7
7 Ihab El Messery 4-1.224-7
8 Gregory Le Deventec 4-1.224-6
9 Durk Hee Hwang 4-1.111-6
10 Ahmed Bayatrli 4-1.090-7
11 Javier Palazón 4-1.090-5
12 Mehmet Goren 4-0.967-6
13 Hesham Zaghloul 4-0.731-5
14 Jin Pyo Hong 3-1.333-7
15 Savas Bulut 3-1.132-9
16 Hesham Saad 2-0.846-5.

Die besten Gruppenzweiten:

1 Dionisis Tsokontas 3-1.052-11
2 Tolgahan Kiraz 2-1.116-8
3 Can Capak 2-1.116-8
4 Haluk Kara 2-1.044-6.

Die Türkei ist die stärkste Nation in Hurghada. Nicht nur zahlenmäßig, sondern auch von den Leistungen überstrahlen sie alle anderen Länder ohne Schwierigkeiten. Es scheint, als hätte das türkische Billard nach den Weltcupsiegen von Tasdemir und Coklu in diesem Jahr einen zusätzlichen Schub erhalten. Am ersten Tag wurde Savas Gungor, ein bislang relativ unbekannter Spieler, Zweiter der Tageswertung mit 1,052 GD. Den zweiten Tag gewann er dann mit 1,500 GD. Gestern nun schied er als Gruppenzweiter aus. Dafür übernahmen andere Spieler seinen Platz und das mit erstaunlichen Leistungen. Von den 20 Glücklichen, die das Ticket für den heutigen Tag erhielten, sind allein neun Spieler aus der Türkei. Bis auf Haluk Kara, der eher unbekannt ist, sind es die Etablierten, die man so auch erwarten konnte. Gökhan Salman gewann die Tageswertung mit dem außergewöhnlich starken Durchschnitt von 1,935. Ausgerechnet gegen Schirmbrand gelang ihm die Superpartie, als er mit 30:14 in nur 11 Aufnahmen (2,727) gewann. 

Noch besser war der Einstand von Semih Sayginer, der zum Auftakt des Tages seinen Landsmann Bastunali mit 30:8 in 10 Aufnahmen bezwang. Den Gruppensieg sicherte sich Sayginer dann mit einem 30:15 Sieg gegen Thomas Kerl und kommt in der Tageswertung auf 1,500 GD. 

Semih Sayginer spielte gestern mit 30 in 10 die beste Partie des Tages

Zwei weitere bemerkenswerte Überraschungen gibt es aus Hurghada zu vermelden. Zum einen der Franzose Gregory Le Deventec. Er ist heute nun den vierten Tag in Folge am Start. Am Tag 1 gewann er seine Gruppe mit mäßigen 0,810 GD. Am Montag dann der Sieg mit 1,276 GD. In der zweiten Partie gewann er da gegen Johann Schirmbrand knapp mit 30:29 in 17 Aufnahmen. Gestern nun gewann er mit 1,224 GD vor dem Türken Kiraz und dem Koreaner Ahn. Le Deventec ist in Frankreich eher im Einband bekannt und bemüht sich seit einigen Jahren um den Aschluß an die nationale Spitze im Dreiband. Nun ist er der einzige Franzose, der noch im Turnier verblieben ist.

Die zweite Überraschung ist Ägypten. In den vergangenen Jahren war es jeweils so, dass die einheimischen Spieler recht schnell ausschieden. Nun hat Ägypten eine ganze Reihe von hoffnungsvollen Nachwuchstalenten, die vom Spanier José Maria Quetglas trainiert werden und durchaus schon beachtet werden müssen. Und das drei Spieler des Gastgeberlandes Ägypten den Tag überstehen, dass hat es bisher noch nicht gegeben. Gelungen ist dies Ihab El Messery, der die Gruppe mit Dustin Jäschke gewann und den beiden Nachwuchsspielern Hesham Zaghloul und Hesham Saad. 

Der koreanische Nachwuchsstar Myung Woo Cho hatte gestern ebenfalls seinen ersten Auftritt. Er kam direkt aus Barcelona, wo er zu einem Einladungsturnier geladen war. In diesem Turnier, dass von Ruben Legazpi gewonnen wurde, wurde Cho Zweiter und bezwang im Halbfinale Dani Sánchez mit 35:20 in 16 Aufnahmen. Gestern nun gewann er seine Gruppe mit 1,500 GD vor dem Belgier Rudi Hendrickx und dem Franzosen Jean Reverchon. Heute trifft er in Gruppe A auf Jean-Paul de Bruijn und Semih Sayginer.

Der Sanchez-Bezwinger von Barcelona. Myung Woo Cho trifft heute auf Semih Sayginer und de Bruijn

Die spektakulärsten Gruppen am letzten Tag der Qualifiaktion:

Group A with Jean Paul de Bruijn, Myung Woo Cho and Semih Sayginer

Group C: Jae Guen Kim, Pedro Piedrabuena, Ihab El Messery

Group E: Adnan Yüksel, Murat Tüzül, Durk Hee Hwang

Group J: Lütfi Cenet, Christian Rudolph, Jin Pyo Hong

Group K: Tolgahan Kiraz, Can Capak, Savas Bulut

Group L: Murat Naci Coklu, Nikos Polychronopoulos, Hesham Saad.