Billard Karambol - Karambolage - Kozoom Interview
Semih Sayginer: Die Rückkehr des Magiers!
Semih Sayginer
Viele Jahre erwartet, nun ist es endlich soweit. Das Comeback von Semih Sayginer beim Weltcup in Porto
ISTANBUL - Der Weg für die Rückkehr in die Billardmanege eines der spektakulärsten Billardspieler ist geebnet. Der türkische Magier Semih Sayginer (49 Jahre alt, 12. November 1964) wird nach 7 Jahren ohne offizielle Turniere sein Comeback geben. Der Weltcup in Porto wird der erste Auftritt des Weltstars.
Der türkische Prinz, mit seinem wundervollen Stoß und seinen brillanten Lösungen, war einmal Weltmeister (2003 in Valladolid) und einmal Europameister (Porto 1999) und ist nach wie vor ein fabelhafter Dreiband Spieler und ein Meister des Entertainments. Aufgrund eines langen Konftiktes mit dem türkischen Verbandspräsidenten und dem Vorstand spielte er viele Jahre keine offiziellen Turniere.
Die Neuwahl im Verband vor zwei Monaten hat nun alles geändert. Semih Sayginer bereitet sein Comeback vor und sehnt sich nach dem Neustart. "Ich habe meine Kollegen und Freunde vermisst, alle Billardfans und die Turniere und freue mich darauf, alle wieder zu treffen."
Kozoom traf den Star der Türkei zu einem Interview.
Kozoom/Frits Bakker: Wir alle haben Dich in den letzten Jahren bei den Weltcups und den Weltmeisterschaften vermisst. Wie geht es Dir? Was hast Du in all den Jahren getan?
Semih Sayginer: "Ich habe Dinge getan, die ich immer gerne tue. In den letzten sechs, sieben Jahren war ich beschäftigt mit Musik, Schauspiel, war Sprecher eines Unternehmens, Fitness und natürlich auch Billard. Ich war sehr beschäftigt in der Zeit. Ich habe sogar Theater gespielt und Geschichten vorgelesen. Da gibt es auch bald noch eine Tour durch das ganze Land. Aber ich habe auch Billard immer als einen wichtigen Teil meines Lebens gesehen, denn ich liebe diesen Sport so sehr..."
Kozoom/FB: Hast Du Deine Kollegen und Freunde vermisst?
Semih: "Es gab einige Gelegenheiten, meine Freunde zu treffen. Etwa, wenn ich zu Veranstaltungen eingeladen war, oder wenn sie kamen, um in Istanbul an einem Turnier teilzunehmen. Wir kennen uns alle seit so vielen Jahren und teilen viele Erinnerungen. Ja, natürlich habe ich alle vermisst und auch die Teilnahme an all den Turnieren in vielen Ländern."
Kozoom/FB: Wir war das Leben für Dich in all den Jahren ohne den Billard-Zirkus?
Semih: "Glücklicher und gesünder, aber nicht, weil ich kein Billard gespielt habe. Ich hatte viel Zeit, viele neue Dinge zu lernen, die mich auch zu einem besseren Menschen gemacht haben. Aber natürlich hat meinem Leben auch der wichtigste Teil gefehlt: Die großen Billardturniere..."
Kozoom/FB: Du hast bestimmt das internationale Billardgeschehen verfolgt. Was waren die bemerkenswertesten Dinge für Dich?
Semih: "Das Niveau der Spieler ist sehr bemerkenswert."
Kozoom/FB: Welche Spieler haben Dich überrascht und was hat sich an der Spitze geändert?
Semih: "Das Niveau der vietnamesischen Spieler. Sie werden immer stärker. Die koreanischen Spieler waren immer stark, aber jetzt fangen sie an, die Spitze zu erobern. Viele starke Spieler erscheinen da jetzt und werden auch in der Zukunft die Weltrangliste bestimmen."
Kozoom/FB: Wie bereitest Du Dich auch das Comeback auf der internationalen Bühne vor?
Semih: "Meine Vorbereitung ist so, wie sonst auch. Viel trainieren und besonders die Schwachstellen üben. Z.B Bälle auf lange Entfernung, um den Ball 2 besser zu treffen. Bald werde ich auch damit beginnen, einige Turniere zu spielen, um den richtigen Spielrhythmus zu bekommen."
Kozoom/FB: Ist der Weg zurück für Dich nun, nach den Veränderungen im türkischen Verband, komplett frei?
Semih: "Ja, aber ich muß einen Irrtum aufklären, den viele Menschen haben. Ich war in all den Jahren nicht gesperrt, ich hätte also auch unter dem ehemaligen Verband spielen können. Aber es war meine Entscheidung, nicht zu spielen und jeglichen Kontakt mit dem Verband zu meiden, nachdem, was sie für mich und den Billardsport in der Türkei getan haben."
Kozoom/FB: Ist es möglich, schnell wieder an die Spitze zu kommen, nachdem Du viele Jahre keinen Spiel-Rhythmus hattest?
Semih: "Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube, dass mir meine Vorbereitung und meine Einstellung dazu, helfen werden. Ich bin positiv eingestellt und möchte zurück kommen und spielen. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber ich werde mein Bestes geben."
Kozoom/FB: Wie sehen Deine Pläne für dieses und für das nächste Jahr aus?
Semih: "Ich werde versuchen, so viele Turniere wie möglich mitzuspielen, um meine Kollegen und Freunde zu treffen."
Kozoom/FB: Hast Du viele Reaktionen auf Dein Comeback erhalten?
Semih: "Ja, das habe ich und alle Kommentare waren sehr positiv. Das hilft mir natürlich und gibt mir zusätzliche Motivation, es zu schaffen.
Kozoom/FB: Was hat sich im Billard verändert in all den Jahren, in denen Du weg warst?
Semih: "Die größte Veränderung war das Spielsystem bei den offiziellen Turnieren. Keine Sätze mehr, dafür lange Distanz bei Weltcups, Weltmeisterschaften und Kontinentalmeisterschaften. Das ist für mich die größte Herausforderung, weil ich das nicht gewohnt bin. Als ich begann, international zu spielen, spielten wir nur im Satz-System. Der Weltcup in Porto wird das erste Turnier in meiner Karriere sein, dass ich nach diesem System spiele."
Kozoom/FB: Wird sich Dein Leben verändern, wenn Du wieder beginnst Turniere zu spielen?
Semih: "Ja, es wird sich eine Menge ändern, aber ich werde weiterhin auch eine Menge andere Dinge tun. Es wird auf jeden Fall notwendig sein, ein gutes Zeitmanagement zu haben, um alles gut zu verwalten."
Kozoom/FB: Weißt Du, wie viele Billard-Fans sich nach Deinem Comeback sehnen, wie viele Menschen genau darauf gewartet haben?
Semih: "...ich kann es nur erahnen. Aber ich habe einen Eindruck davon bekommen, durch die vielen positiven Kommentare in den Medien und von den Billardfans auf der ganzen Welt. Sie vermissen mich sehr."
Kozoom/FB: Gibt es eine Chance, dass Du in Teamwettbewerben, z.B mit dem FC Porto spielst?
Semih: "Warum nicht? Der FC Porto ist nicht nur ein Billard-Club. Wenn ich dort bin, dann habe ich das Gefühl zu Hause zu sein."
Kozoom/FB: Im letzten Jahr hast Du auch bei den Verhoeven Open in New York gespielt. Warum hast Du in diesem Jahr nicht teilgenommen?
Semih: "Es ist im Moment eine hektische Zeit für mich. Ich hätte gern gespielt, denn es wäre eine gute Vorbereitung für mich gewesen, aber mein Zeitplan hat es nicht zugelassen. Vielleicht im nächsten Jahr.
Vielen Dank für das Interview, Semih. Wir alle warten gespannt auf Dein Comeback in Porto.
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