Billard Karambol - Dreiband - Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften - Viersen (GER)
Scotch Double zerstört Deutschlands WM-Träume!
© Eines der ganz großen Duelle der WM: Horn gegen Zanetti mit dem 40:38 Sieg in 16 Aufnahmen für den Deutschen
VIERSEN - Es lief alles so gut für Deutschland A. Ein eingespieltes Team, welches unter dem tosenden Applaus Italien besiegte und so ins Viertelfinale stürmte. Martin Horn zeigte einmal mehr seine Weltklasse und behielt nach überragendem Start die Nerven gegen den Comeback-Künstler Marco Zanetti. 20 Punkte Vorsprung erarbeitete sich Deutschlands Nr. 1 innerhalb von wenigen Aufnahmen, bis der Italiener ins Spiel fand und Punkt um Punkt aufholte. Am Ende rettete Martin Horn den Sieg in 16 Aufnahmen. 40:38 der grandiose Endstand.
Christian Rudolph zeigte eine durchwachsene Partie, die er nicht verlieren konnte. Salvatore Papa war einfach nicht konkurrenzfähig und so reichten 40 Punkte in 38 Aufnahmen um Deutschland den glatten 4:0 Sieg zu bescheren.
So ging es dann ins Viertelfinale gegen die Türkei. Das Duo Tasdemir/Yüksel erreichten die KO-Runde durch einen Sieg gegen Tschechien am Vormittag. Beide taten nur das Nötigste, um für den Abend Kräfte zu sparen.
Bevor es zum abendlichen Showdown kam, zeigten andere Mannschaften ihre sensationelle Form. Allen voran Belgien mit ihrem Supermann Caudron. Gegen Portugal gelang den Titelverteidigern ein Team-GD von 2,500. Frederic Caudron zauberte ganze 10 Aufnahmen lang, ehe er 40:9 gewonnen hatte. Eddy Merckx war in 22 Aufnahmen fertig.
Korea A mit Cho und Heo fertigten Ägypten mit ebenfalls zwei Siegen ab. Jae Ho Cho gelang eine Superpartie in 14 Aufnahmen zu Sieg gegen Riad Nady.
Nach den Gruppenspielen und der Auslosung der Europokal-Quali-Gruppen, standen dann ab 17:00 Uhr die Viertelfinals auf dem Spielplan.
Zunächst das Bruderduell der beiden koreansichen Teams A und B. Wie zu erwarten gewann Korea A das Match. Diesmal war Heo der bessere im Premium-Team der Koreaner. Er gewann in 15 Aufnahmen gegen Chi Yeon Cho mit 40:21. Sein Teampartner Jae Ho Cho war nach 20 Aufnahmen fertig. Der erste Halbfinalist stand damit fest und an den Nebentischen wurde der Gegner der Koreaner ausgespielt. Niederlande und Dänemark kämpften um den Einzug in die Vorschlußrunde. Beide Partien verliefen ausgeglichen. An Position 1 nutzte Dick Jaspers in der Schlußphase seine Chancen besser und besiegte Tonny Carlsen in 21 Aufnahmen. Es sah zunächst nach einem noch viel schnellerem Ende aus. Jaspers begann das Match mit der dritten 15er Serie des Turniers, doch die glich Carlsen bereits nach 7 Aufnahmen aus. Nervenstark auch Barry van Beers, die Nr. 2 im Holland-Express. Sein Wille, den Entscheidungssatz zu vermeiden, wurde belohnt. Eine sehenswerte 5er Schlußserie in der 27. Aufnahme bescherte ihm den Sieg gegen Hansen und Holland das Halbfinale.
Die zweite Runde des Viertelfinals und der abendliche, umjubelte Auftritt der deutschen Mannschaft. Die Türkei war ein machbarer Gegner, das konnte man durchaus behaupten. Ein kleines Fragezeichen vielleicht hinter Christian Rudolph. Nun, Deutschlands Nr. 2, strafte alle Kritiker Lügen und lieferte eine zauberhafte Partie gegen Adnan Yüksel, bei der er nie gefährdet war. Nach 24 Aufnahmen brachte er Deutschland mit 2:0 in Führung. Yüksel blieb bei 25 Punkten stehen. Nach der alten Regel hätte man bereits abbrechen können, da Martin Horn am Nebentisch bereits über 30 Punkte hatte. Nicht so in diesem Jahr. Es ging weiter hin und her zwischen Horn und Tasdemir. Gegen Ende war es ein Nervenkampf ohne Gleichen. Beim Stand von 37:38 hatte Horn plötzlich die Chance zum Sieg, spielte zwei fehlerfreie Bälle und bekam seinen ersten Matchball. Doch den verpasste er hauchdünn und gab Tasdemir die vielleicht letzte Chance zum Sieg. Tademir löste die beiden restlichen Punkte und verschaffte damit der Türkei die Chance im Entscheidungssatz das Halbfinale zu erreichen.
Nach kurzer Pause ging es los. Yüksel gewann das Ausstoßen und die Türkei begann mit 5 Punkten. Deutschland verfehlte den ersten Punkt durch Rudolph. Weitere 2 Punkte durch die Türkei zum 7:0. Nun 3 Punkte für Deutschland und ein wenig Hoffnung. Nervenstark dann die Türkei mit 7 Punkten in Folge und der erste Matchball. Den verpasste Yüksel und gab Deutschland beim Stand von 14:3 die vielleicht letzte Chance. Mit unbändigem Willen schafften die beiden unter dem Jubel der voll besetzten Festhalle 10 Punkte zum 14:13. Der letzte Versuch, eine schwierige Position für Horn verfehlte das Ziel nur knapp, die Position für Tademir aber war gut genug, sodass die Türkei den entscheidenden Ball verwandelte.
Deutschland schied damit aus und die Türkei steht im Halbfinale gegen Belgien. Die Titelverteidiger kamen gegen Spanien zu einem 3:1 Erfolg. Die Form von Frederic Caudron ist unbeschreibbar. Der Belgier startete verhalten in die Partie gegen Legazpi und hatte in der 14. Aufnahme nur einen Mini-Vorsprung von 24:20. Doch dann beendete er das Match mit der Turnierhöchstserie von 16 Punkten. Ein Highlight des Abends. Nach 3 Partien hält Caudron nun nach Siegen in 19, 10 und 15 Aufnahmen bei 2,727 GD. Eddy Merckx schaffte gegen Dani Sanchez die nötigen 2 Punkte im Nachstoß zum Unentschieden und vermied damit auch den ungeliebten Entscheidungssatz.
Heute kommt es damit zu folgenden Halbfinalpaarungen:
11:00 Uhr Merckx (Be) - Tademir (Tü); Caudron (Be) - Yüksel (Tü)
11:00 Uhr Heo (Ko) - Jaspers (Nl); Cho (Ko) - Van Beers (Nl)
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