HURGHADA - Kein Zweifel; der deutsche Vizemeister Johann "Hansi" Schirmbrand hat jetzt schon Geschichte geschrieben. Als erster deutscher Spieler, und als einer der ganz wenigen auf der Welt, schafft er es vier (!!!) Qualifikationsrunden zu überstehen und sich ins Hauptfeld eines Weltcups zu kämpfen. Auch am gestrigen Mittwoch war er nicht zu schlagen und hat jetzt 8 Partien in Folge gewonnen. Im Hauptturnier spielt er nun in der ersten Runde gegen den Koreaner Heo und auch da ist ihm ein Sieg zuzutrauen. Er hat soviel Selbstvertrauen und soviel schon erreicht, dass es noch nicht das Ende sein muß. Sollte er die erste Runde überstehen, dann wäre dies ein Novum in der Billardgeschichte.

Der Tag begann für den deutschen Quali-Giganten mit einem Sieg gegen den Vietnamesen The Vinh Ly, den er in 29 Aufnahmen 40:32 besiegte. Anschließend einige Stunden Pause, ehe er sein Meisterstück mit dem Sieg gegen Murat Naci Coklu ablieferte. Nach 22 Aufnahmen und einem weiteren Sieg von 40:33 zog er in das Hauptfeld als Gruppensieger ein.

Ronny Lindemann konnte da in Gruppe A nicht mithalten. Zunächst verlor er gegen Kim in 28 Aufnahmen 40:29, bevor er dann im zweiten Match gegen Tasdemir nach 32 Aufnahmen mit 40:34 ausschied.

Der dritte Deutsche im Kampf um die Hauptturnier-Tickets war Christian Rudolph. Rudolph gewann sein Auftaktmatch gegen Arnim Kahofer 40:29 in 33 Aufnahmen, brauchte dann wenigstens ein Unentschieden, um als bester Gruppenzweiter ins Hauptfeld zu kommen.

In der Partie gegen Heo wählte er nach dem Ausstoßen ganz bewußt den Nachstoß. Es sollte eine richtige Wahl sein. Beide lagen über 2/3 der Partie gleichauf, ehe der Koreaner zum Schlußspurt ansetzte und nach 28 Aufnahmen den Matchball verwandelte. Rudolph, bei 34 Punkten gelandet, gelang die Sensation und 6 Punkte im Nachstoß zum Unentschieden und zum Eintritt ins Hauptturnier.

Dort wartet heute kein geringerer als der aktuelle Weltmeister Frederic Caudron auf den Deutschen. Rudolph weiß, dass er auch gegen den Überflieger des Jahres nicht chancenlos ist. Bereits zweimal in diesem Jahr ist Caudron in der ersten Runde eines Weltcups ausgeschieden. Warum nicht auch ein drittes Mal?

Gewonnen hat die letzte Qualifikation Jean-Paul de Bruijn, der zweimal gewann und 1,904 GD produzierte. Hinter ihm folgen mit Adnan Yüksel und Murat Tüzül zwei türkische Spieler. Schirmbrand rangiert mit 1,568 auf einem sensationellen 5.Platz in der Tageswertung.

Ausgeschieden hingegen ist Ruben Legazpi, der Griechenland-Finalist, der sich in seiner zweiten Partie nochmal mächtig ins Zeug legte und eine 16er Serie spielte. Er gewann das Match gegen den Vietnamesen Ngo, aber es reichte nicht, um weiter im Turnier zu bleiben. Seinem Gegner ereilte das gleiche Schicksal. Auch er muß zuschauen, denn geschafft hat es aus dieser Gruppe etwas überraschend der Grieche Papakonstantinou.