Daniel Sanchez hat sich am gestrigen Abend in beeindruckender Manier durchgesetzt und mit seinem vierten Sieg im vierten Spiel das Viertelfinalticket gelößt. In einer sensationellen Partie setzte er sich gegen Kim durch und das in schlichten 14 Aufnahmen und einem Durchschnitt von 3,571. Gleichzeitig gewann Jae Ho Cho am Nebentisch in 26 Aufnahmen gegen Coclu und sicherte sich somit den zweiten Platz in der Gruppe. Kyong Roul Kim, Zweitplazierter des Vorjahres, darf nun Ende März zu Hause bleiben und wird die Spieler zählen, die im Endklassement des Agipi Masters im Gesamtdurchschnitt hinter ihm bleiben. Noch nie schied ein Spieler mit einem derartig großen Durchschnitt (2,313) aus einem Turnier aus.

Große Turniere erzeugen manchmal auch große Durchschnitte. Da ist es dann einer, oder es sind zwei Spieler, die die magische Grenze von 2 Durchschnitt überschreiten. Zu wichtig sind die Plazierungen und das darauf folgende taktische Spiel, dass große Durchschnitte nicht zuläßt.

Am Wochenende traten 10 Spieler in zwei Gruppen an. 6 Spieler erreichten einen Durchschnitt von mehr als 2,0 und von den gespielten 20 Partien wurden nicht weniger als 15(!!!) mit über 2,0 Durchschnitt beendet. Primus aller Teilnehmer war Daniel Sanchez, der Spanier, dem das Agipi Masters bisher nicht wohlgesonnen war. Jedes Jahr spielt er stark, teilweise auch über 2,0 Durchschnitt, aber war nie in Reichweite des Sieges. Diesmal spielte er nicht nur stark, nein er spielte wie noch nie ein Spieler in einem internationalen Turnier und kam am Ende auf 2,469 Durchschnitt. Nur geringfügig schlechter der Sieger der Gruppe A Tayfun Tasdemir, der seine Gruppe mit 2,326 gewann und im letzten Gruppenspiel in 20 Aufnahmen Marco Zanetti besiegte. Zanetti begann diese Partie mit 8 Punkten und fügte dann in der 4. Aufnahme noch eine Serie von 12 Punkten dazu. Der Italiener führte zur Pause nach 5 Aufnahmen  bereits mit 25:5, um am Ende mit 50:39 noch zu verlieren. Zanetti steuerte einen GD von 2,124 zum Gesamtergebnis bei. Der "schlechteste" der 2 Durchschnitt Spieler war Filippos Kasidokostas, der 2,076 spielte und sich lediglich mit der Höchsten Serie des Wochenenden (16 Punkte) schmücken darf.

Ausgeschieden hingegen der Titelverteidiger Torbjörn Blomdahl, der seine Auftaktpartie gewann und anschließend nur noch stauen konnte, was seine Konkurrenten da produzierten. Nicht auszudenken, was für ein Durchschnitt Blomdahl in Bestform beigesteuert hätte.

Das erste Wochenende der Gruppenspiele ist nun zu Ende und in wenigen Tagen beginnt die zweite Hälfte mit Gruppe C und D. Und der Billardfan darf sich freuen. Die nun folgenden Spieler sind reihenweise gut für ähnliche Durchschnitte wie ihre Vorgänger. Ganz oben natürlich Frederic Caudron und Dick Jaspers, die beide schon galaktische Durchschnitte erzielt haben. Dazu Martin Horn, der im letzten Jahr über 2,1 Durchschnitt spielte und natürlich Eddy Merckx, Weltmeister und Weltrekordler mit 50 Punkten in 6 Aufnahmen. Auch der Lokalmatador und Frankreich-Star Jeremy Bury hat schon bewiesen, dass 2 Durchschnitt für ihn machbar ist.