Billard Karambol - Dreiband - Weltmeisterschaft - Bordeaux (FRA)
Rudolph siegt; Choi und Sayginer nach Niederlage unter Druck
© Kozoom
Mit einer emotionalen Rede eröffnete Kozoom-CEO Xavier Carrer die Weltmeisterschaft in Bordeaux
BORDEAUX - Unter den Klängen der Marseillaise wurde gestern gegen 13:30 Uhr feierlich die Dreiband-Weltmeisterschaft in Bordeaux eröffnet. Mit einer Schweigeminute gedachten die Organisatoren, Spieler und Gäste den Opfern der grauenvollen Terroranschläge in Paris vor einigen Wochen.
Der Chef des Organisationskomitees und Kozoom-CEO Xavier Carrer betonte in seiner Eröffnungsrede, wie stolz er auf dieses Event ist. Es sei ein Traum, der in Erfüllung geht, und der auch von den brutalen Verbrechern der Pariser Anschläge nicht platzen könne.
Der Spielort, das Palais des Congres in Bordeaux, ist für die WM in eine Arena verwandelt worden, in dessen Zentrum die vier Gabriels Tische stehen. Auf der einen Seite erhebt sich die gewaltige Tribüne und auf der anderen Seite mehrere VIP-Boxen, in denen die Ehrengäste Platz finden.
"Holiday in Ice" titelte der Niederländer Frits Bakker über den Zustand der Tische am ersten Tag. Eine bekannte Tatsache, dass das Material in den ersten Runden rutscht und es einiger Erfahrung bedarf, darauf spielen zu können. Der beste Mann des ersten Tages Eddy Leppens urteilte wie folgt: "Ich wusste, dass es schwierig werden würde, aber ich habe vom Start weg sehr technisch gespielt, hatte das richtige Tempogefühl und später auch das Selbstvertrauen ein gutes Match zu spielen." Leppens gewann sein erstes Gruppenspiel gegen den Peruaner Cayo Bardales mit 40:16 in 18 Aufnahmen (2,222).
Nicht allen war dieses richtige Gefühl beschert. Gleich in der ersten Runde gab es Resultate, die man schon als Überraschung bezeichnen kann. Der Weltmeister Sung Won Choi verlor sein Auftaktmatch gegen seinen Landsmann Jae-Guen Kim mit 35:40 in 30 Aufnahmen. Nun ist es bei einem koreanischen Duell keine Schande zu verlieren, für Choi bedeutet dies aber schon gewaltiges Druck. Er muß nun gegen Arai gewinnen, gut spielen und ist dann immer noch auf Schützenhilfe des Japaners angewiesen.
Selbiges gilt für Semih Sayginer, der erst letzte Woche bei seinem Grand-Prix Sieg in der Türkei große Form bewies, gestern aber gegen Luis Aveiga in 32 Aufnahmen 40:32 verlor. Heute nun geht es für ihn um alles, wenn er auf Eddy Merckx trifft.
Eines der prominentesten Opfer des ersten Tages: Weltmeister Sung-Won Choi
Ein Unentschieden gab es gestern. Der Japaner und frühere Weltmeister Ryuuji Umeda spielte gegen den Koreaner Hyung Kon Kim 40:40 in 37 Aufnahmen. Dank der höheren Serie von Umeda (5:4) trifft heute nun der Koreaner Kim auf den hoch gehandelten Favoriten Dick Jaspers.
Jean Reverchon, einer der beiden Franzosen, verlor ebenfalls gleich zum Auftakt. Reverchon unterlag etwas überraschend einem gut spielenden Ägypter El Messery mit 40:28 in 32 Aufnahmen und muss nun gegen Blomdahl einen schweren Gang antreten.
Einen besseren WM-Einstand als viele andere erwischte der österreichische Meister Arnim Kahofer. Mit seinem Schweizer Gegner Cetin Behzat hatte er erwartungsgemäß keine Problem, spielte gut und gewann in 30 Aufnahmen mit 40:19.
Wie schon im letzten Jahr gibt es auch in Bordeaux einige Spieler, die sofort das richtige Rezept für das Problem des ersten Tages finden. Dazu zählt unter anderem Nikos Polychronopoulos, der mit 12 die bisher höchste Serie spielte und seinen Gegner Lizarazo aus Kolumbien in 26 Aufnahmen mit 40:28 bezwang. Oder auch der US-Amerikaner Miguel Torres, der keine Probleme mit dem Ägypter Riad Nady hatte und in guten 26 Aufnahmen mit 40:14 gewann.
Zu den Siegern des ersten Tages zählt auch unsere Deutsche Hoffnung Christian Rudolph. Rudolph hat bekanntermaßen in seiner Gruppe den Tschechischen Meister Jan Ales und den spanischen Superstar Daniel Sanchez. Gegen Ales musste er gestern zum Auftakt ran und hatte in 33 Aufnahmen keine Schwierigkeiten mit 40:17 die Partie zu gewinnen.
"Mein Gegner kam garnicht zu recht und hat viel verteidigt. Unter diesen Bedingungen war meine Leistung gut", so Rudolph in einem ersten Kommentar. Und zum Material: "Die Billards sind mit einem neuartigen Granito Tuch versehen und rutschen sehr. Teilweise wird es sehr lang, aber dann auch wieder kurz, je nachdem in welchem Winkel man auf die kurze Bande kommt."
Meisterte in souveräner Manier die erste Hürde: Der deutsche Meister Christian Rudolph
"Die Atmosphäre is sehr gut und es gibt viel Applaus. Xavier Carrer hat zur Eröffnung eine sehr emotionale Rede gehalten. Alles sehr beeindrucken."
Und so geht es heute weiter:
13:30 Uhr Arai - Choi
13:30 Uhr Blomdahl - Reverchon
13:30 Uhr Merckx - Sayginer
13:30 Uhr Jaspers - Kim
16:00 Uhr Tasdemir - Behzat
16:00 Uhr Sanchez - Ales
16:00 Uhr Zanetti - van Erp
16:00 Uhr Caudron - Christoforou
18:30 Uhr Cho - Lizarazo
18:30 Uhr Hwang - Sisterna
18:30 Uhr Heo - Nilsson
18:30 Uhr Forthomme - Nady
21:00 Uhr Sidhom - Bardales
21:00 Uhr de Bruijn - Nelin
21:00 Uhr Kang - Teves
21:00 Uhr Tran - Piedrabuena
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