RONCHIN - Der Euro Grand Prix im Cidre 47/2, der am vergangenen Wochenende im französischen Ronchin gespielt wurde, endete mit einem spannenden Finale. Der Niederländer Raymund Swertz und der Tscheche Marek Faus trennten sich nach 5 Aufnahmen unentschieden 250:250. Und auch die erste Verlängerung endete ohne einen Sieger. Erst die zweite Verlängerung brachte die Entscheidung zugunsten von Swertz, der mit 1:0 gewann. Der Niederländer, der genauso wie Marek Faus einer der besten Cadre-Spieler der Welt ist, gewann damit den ersten Euro-GrandPrix im Cadre 47/2. „Was für ein erstaunliches Finale. Ich bin überglücklich.“, sagte der Holländer anschließend. „Die Spannung war sehr hoch, als ich in der zweiten Verlängerung nur einen Punkt machte. Dann musste ich auf meinem Stuhl warten, was mein Gegner macht.“

Raymund Swertz, der in den letzten sechs Partien gegen Marek Faus fünf mal gewann und einmal unentschieden spielte, hat in seiner Karriere kaum soviel Druck erleben müssen. Zunächst hatte er das Gefühl, dass er wohl das Finale gewonnen hatte. Nach seiner fünften Aufnahme führte er mit 250:94, als Marek Faus zum Nachstoß antrat. Der Tscheche versammelte die Bälle fehlerlos und begann seine große Serie, bei der er jede Schwierigkeit meisterte und am Ende ebenfalls die 250 Punkte erreichte.

Unter Todesstille im Saal war Swertz dann der erste, der die nötigen 25 Punkte der Verlängerung aussties. Faus behielt die Nerven und konnte erneut ausgleichen. Im zweiten Shootout begann Swertz dann mit nur einem Punkt. Den zweiten, einem schweren Dreibänder, verpasste er durch einen Konter. Marek Faus brauchte nun nur zwei kleine Punkte zum Sieg,aber er vergab die Chance und verpasste gleich den Anfangsball. 

Raymund Swertz, der in den klassischen Disziplinen immer noch als eines der größten Talente der Welt gilt, ist schon seit vielen Jahren als Cadrespieler erfolgreich. Der mehrfache niederländische Meister war dreimal Europameister. (2x 2013, 2015) und dreimal Junioreneuropameister. Der Holländer spielt auch Dreiband und trainiert mit Dick Jaspers zusammen in seinem Club HCR Prinsen in Haarlo. Und auch in dieser Disziplin sind seine Fortschritte bemerkenswert.

„Ich fühle mich jetzt völlig leer, aber sehr glücklich über diesen Sieg.“ seufzte Swertz nach seinem Sieg in Ronchin, wo er in den Vorrunden ungeschlagen blieb und unter anderem ein Match bis 200 Punkte in einer Aufnahme beendete. Ähnlich gut war nur Olivier Careaux, der in der Vorrunde die Partien in einer und zwei Aufnahmen erledigte. Swertz erreichte das Finale durch einen Sieg gegen Patrick Dupont, als er die maximale Serie von 250 Punkten in der zweiten Aufnahme schaffte. Im zweiten Halbfinale gewann Marek Faus gegen Olivier Careaux mit 250:61 in vier Aufnahmen und einer 185er Serie.

Die besten Acht beim Euro Grand Prix 47/2:

1. Raymund Swertz (Netherlands)
2. Marek Faus (Czech Republic)
3. Olivier Careaux (France)
3. Patrick Dupont (France)

5. Jean Francois Florent (France)
5. Willy Gérimont (France)
5. Nicolas Gerassimopoulos (Greece)
5. Patrick Niessen (Belgium).

Raymund Swertz, der Sieger, (2.v.l.), daneben Marek Faus, umrahmt von den Schiedsrichtern des Endspiels