MONTBRISON - Zwei der besten europäischen Klassik-Spieler standen sich gestern Abend im Kampf um den Titel bei der Europameisterschaft im Cadre 47/2 gegenüber. Am Ende siegte der Niederländer Raymund Swertz in einem spannenden Endkampf gegen den Spanier Raul Cuenca. Nach einer Schlußserie von 134 Punkten triumphierte Swertz nach 3 Aufnahmen mit 250:217. Gemeinsam auf dem dritten Platz landeten der Belgier Patrick Niessen und der Tscheche Marek Faus. 

Mit einem Siegesschrei entwich der Druck aus Raymund Swertz, der mit diesem Titel endgültig der absolute Star im Cadre 47/2 ist. Das Viertel- und das Halbfinale erledigte der Niederländer mit 250 Punkten in nur einer Aufnahme. In atemberaubender Geschwindigkeit zeigte er den Zuschauern vor Ort und den Tausenden vor den Bildschirmen die Attraktivität der klassischen Disziplinen. Einer der Hauptakteure neben Swertz war dabei auch der Deutsche Sven Daske, der das Viertelfinale äußerst tragisch verlor. Swertz gewann das Ausstoßen und beendete das Match in etwa 45 Minuten in einer Aufnahme. Nie hatte man das Gefühl, das die Serie irgendwann zu Ende sein könnte.

Daske musste lange warten, bis er zum Nachstoß antreten konnte. Doch dann war der Hamburger fokussiert und gewillt, das Unmögliche zu schaffen und die Partie auszugleichen. Nach einigen schwierigen Situationen hatte er schließlich die Bälle im Drittel versammelt und machte sich auf die Reise. Nach 235 Punkten hatte man nicht das Gefühl, das Daske noch einmal scheitern könnte. Doch vier Punkte später passierte das das Mißgeschick und der Deutsche verfehlte 11 Punkte vor Schluß das Remis. Mit 250:239 in nur einer Aufnahme hatte Daske verloren und landete am Ende auf Platz 5, aber mit der Gewissheit, Bestandteil DER Partie der Meisterschaft gewesen zu sein.

Das Halbfinale war für Swertz eine klare Angelegenheit. Der Tscheche Marek Faus verpasste den Anfangsball und Swertz machte mit 250 Punkten sofort kurzen Prozess. 

Der Niederländer spielte mit 104,54 GD den mit Abstand besten Durchschnitt aller 24 Teilnehmer und genoss die Siegerehrung, begleitet von der niederländischen Nationalhymne. 

Raymund Swertz erhielt für den Titel die Siegprämie von 2.000 € und eine Extraprämie für den besten Durchschnitt und die höchste Serie im Turnier. Swertz bedankte sich bei der französischen Organisation und gratulierte auch seinen Konkurrenten auf dem Podium: „Ich freue mich sehr über diesen Sieg und werden auch weiter die klassischen Disziplinen mit Dreiband kombinieren, weil ich das Spiel so liebe.“, versicherte er den Zuschauern.

Endklassement EM Cadre 47/2 (Top 12)
1 Raymund Swertz, Netherlands 10-104.54-250
2 Raul Cuenca, Spain 8-38.51-182
3 Patrick Niessen, Belgium 4-42.23-225
4 Marek Faus, Czech Republic 6-72.22-211
5 Sven Daske, Germany 4-39.93-239
6 Arnim Kahofer, Austria 4-76.12-191
7 Nikolaos Gerassimopoulos, Greece 4-35.58-200
8 Pierre Martory, France 4-18.47-139
9 Jean Francois Florent, France 2-61.50-200
10 Johann Petit, France 2-45.83-121
11 Gert-Jan Veldhuizen, Netherlands 2-32.85-99
12 Micha van Bochem, Netherlands 2-23.33-67.

Im besten Match des Turniers, dem Viertelfinale, unterlag Sven Daske (li.) dem Niederländer mit 239:250 in 1 Aufnahme