Nachrichten Billard Karambol

 

Billard Karambol - Dreiband - Continental Cup - Eysines (FRA)

Raymond Ceulemans - Ehrengast und Namensgeber beim Continental Cup

Gepostet von am 14. Dezember 2018

Raymond Ceulemans - Ehrengast und Namensgeber beim Continental Cup

Kozoom
Raymond Ceulemans - Ehrengast in der Arena, wo in den nächsten drei Tagen der Ceulemans Cup gespielt wird

EYSINES/BORDEAUX - Die Bühne für die großen Stars beim Ceulemans Continental Cup zwischen Europa und Asien ist angerichtet. Drei Tage eines intensiven Wettbewerbs liegen vor uns. Der größte Champion aller Zeiten, der Belgier und Namensgeber des Ereignisses, Raymond Ceulemans ist der prominenteste Ehrengast in Bordeaux. Der 82-Jährige reist zusammen mit seiner Frau Angele nach Bordeaux und fühlt sich geehrt: „Es ist für mich eine ganz besondere Ehre und Anerkennung, diesem Turnier meinen Namen geben zu dürfen. Die Welt freut sich auf den Kampf zweier Kulturen. Die besten acht Europäer gegen die besten acht Asiaten.“

Das Publikum wird in großen goldenen Buchstaben mit dem Titel Ceulemans Continental Cup begrüßt. Der kontinentale Vergleich geht auf eine Initiative von KOZOOM zurück und soll in den jährlichen Turnierkalender aufgenommen werden. Ceulemans sieht die Europäer in der Favoritenrolle, jedoch kann es durchaus auch anders kommen. „Das Format mit kurzen Etappen ist sehr dynamisch und attraktiv für die Zuschauer. Wir werden sicher ein hohes Niveau sehen, da die Entwiclung der besten Spieler der Welt in den letzten zwei oder drei Jahren enorm ist. Ich denke, die Europäer sind mit ihren acht Spielern immer noch stärker, aber sie sollten sich vor den Koreanern hüten. Und die große Zukunft gehört natürlich Vietnam. Wir müssen in Europa glücklich sein, dass wir mit Blomdahl, Jaspers, Caudron, Merckx, Zanetti und Sanchez eine außergewöhnliche Generation haben. Sie sind immer noch stark genug, um die Asiaten zu schlagen.“

Dreiband hat in den letzten 2-3 Jahren einen großen Schritt gemacht, sagt der mehrfache Weltmeister in vielen Disziplinen. „Die Spieler haben keine Angst. Sie greifen an, spielen wunderbare Lösungen und können hohe Serien erzielen. Dreiband hat sich so stark entwickelt, weil die Spitzenspieler mittlerweile Profis geworden sind und ihren Lebensunterhalt damit bestreiten können. Ich verfolge die neue Ära ganz genau und glaubt mir, ich sitze auf heute auf meinem Stuhl, um mich daran zu erfreuen.“

Der größte Einfluss für eine neue Zukunft kommt vor allem aus Korea und Vietnam, wo Millionen von Spielern immer besser werden. „Hier in Europa wird es schwierig werden, junge Talente an die Spitze zu bringen. In den asiatischen Ländern gibt es so viele junge Spieler. Ich habe dies bereits in den Jahren von Sang Lee gesehen. Die Koreaner, die später nach Amerika gingen, spielten oft Schaukämpfe und Turniere in Seoul. Billard ist dort so populär geworden. Ich erinnere mich an eine Straße wie den Champs Elysees mit mindestens 10 Clubs und 50 Billards auf wenigen hundert Metern. Auf längere Zeit werden wir den Kampf wohl verlieren. Ich denke, dass Caudron, Jaspers, Sanchez und Zanetti noch zehn Jahre an der Spitze sind, aber dann müssen wir befürchten, dass es keine guten Nachfolger gibt.“

In diesem Jahr gehörte Ceulemans zu den Spielern, die beim McCreery Turnier in New York um das höchste Preisgeld aller Zeiten, eingeladen waren. „Mein Start war gut, ich habe mein zweites Spiel gegen Pedro Piedrabuena gewonnen, der sein erstes Match in 10 Aufnahmen beendet hatte. Dann konnte ich aber dieses Niveau nicht mehr halten. Am Ende habe ich mit Blomdahl um den 10. und 12. Platz gekämpft. Der Verlierer war letzter im Turnier. Wir sagten uns im Spass, dass wir in unseren besten Jahren um den Titel gespielt haben, jetzt spielen wir um den letzten Platz.“

Der Kampf zwischen den besten Europäern und den besten Asiaten bis 600 Punkte weckt Erinnerungen. Ceulemans: „Caudron und Jaspers haben vor nicht allzu langer Zeit in Spanien über 600 Punkte gespielt. Im letzten Teil gab es keine große Spannung mehr, weil Caudron einen zu großen Vorsprung hatte. Ich habe einmal in Buenos Aires ein solches Spiel gespielt. Ich denke, es war 1985 und es ging bis 400 Punkte an fünf Tagen. Es wurde in einer Boxarena gespielt. Jeden Tag waren 3.500 Zuschauer da. Ezequiel Navarra war ein professioneller Spieler, man nannte ihn „El Match de Siglo“ Ich gewann 400:301 und für die Leute dort war dies eine große Sensation, denn Navarra wurde als der beste Spieler der Welt angesehen. Als das Match beendet war, rief ein Zuschauer: „Jetzt habe ich Gott gesehen.“

Raymond Ceulemans überraschte die Welt noch einmal mit dem Weltmeistertitel 2001 in Luxemburg. Es war 10 Jahre nach seinem letzten WM-Gold und kam überraschend. Im gleichen Jahr wurde er belgischer Meister im Finale gegen Frederic Caudron. „Eigentlich wollte ich garnicht an der WM teilnehmen, aber ich wurde von vielen Freunden überzeugt. Zwei Tage vor dem Meldeschluß habe ich zugesagt. Im Finale habe ich dann gegen Marco Zanetti gewonnen. In den drei Sätzen habe ich Serien von 9, 10 und 11 Punkten gespielt. Der Titel kam wie aus heiterem Himmel. Niemand hat das erwartet. Danach habe ich nie wieder eine Weltmeisterschaft gespielt.“

Die aktuelle Entwicklung am Rande der Arena in Bordeaux analysierend, erklärt Ceulemans: „Ich wurde vierzig Jahre früh geboren. Aber ich hatte eine gute Zeit. Ich freue mich, dass die Topspieler heute viel Geld verdienen können. Es werden auch noch viele goldene Jahre folgen. Ich hatte meine beste Zeit, so ungefähr mit 60. Ich war ein Spieler von 1,5 GD, meine Konkurrenten spielten alle etwa 1,2 GD. Deswegen habe ich so viele Titel gewonnen. Mit vier oder fünf europäischen Spitzenspielern, die sich aller gegenseitig schlagen können und den Asiaten, die ganz dicht an der Spitze sind, ist dies heute nicht mehr möglich. Der Unterschied liegt in der mentalen Stärke. Technisch gesehen sind sie sehr stark. Es fehlt ihnen immer noch die Erfahrung, der Altersunterschied. Man kann es auch bei den Weltmeisterschaften sehen. Korea hat einen Weltmeister, aber Achtung, die werden kommen. Ich kann sie nicht mehr aufhalten und ich frage mich, wie der Kampf der Kulturen enden wird.“

EUROPA

Frédéric Caudron (Belgien)
Eddy Merckx (Belgien)
Dick Jaspers (Niederlande)
Marco Zanetti (Italien)
Torbjörn Blomdahl (Schweden)
Dani Sánchez (Spanien)
Murat Naci Coklu (Türkei)
Jérémy Bury (Frankreich)

ASIEN

Haeng-Jik Kim (Korea)
Nguyen Quoc Nguyen (Vietnam)
Sung-Won Choi (Korea)
Jung-Han Heo (Korea)
Jae-Ho Cho (Korea)
Quyet Chien Tran (Vietnam)
Minh Cam Ma (Vietnam)
Dong-Koong Kang (Korea)

 

 

Zurück zu allen Nachrichten

Kommentare

Posten Sie als Erstes einen Kommentar

Poste neuen Kommentar

Einloggen oder jetzt registrieren um einen Kommentar zu hinterlassen

Forgot your password?

Sie haben noch keinen Account?

Jetzt kostenlos anmelden um Kommentare zu schreiben, deine Fotos hinzuzufügen, im Forum teilzunehmen und den exklusiven Newsletter zu erhalten.

Dann kannst du einen Premium Pass für vollen Live- und Video-Zugang erhalten.

Kozoom beitreten