SEOUL - Vier Survival Sieger gibt es in der Geschichte dieser Turnierform und nun auch den ersten Doppelsieger: DICK JASPERS. Besser und eindrucksvoller hätte der Niederländer der Welt nicht zeigen können, dass er derzeit der beste Spieler ist. Erst letzte Woche gewann er in Brandenburg die Europameisterschaft, setzte sich dann am Montag in das Flugzeug nach Seoul und gewann dort heute Nachmittag das prestigeträchtige Survival 3C Masters. Vor einer Woche kassierte Jaspers 8.800 Euro für den Europameistertitel, beim Masters in dieser Woche waren es nun üppige 50.000 Dollar, die an den Niederländer gingen. Das beste Jahr in der Karriere von Jaspers wird immer noch besser. In dieser Form ist er nicht zu schlagen und scheint alles zu gewinnen, was ihm dar geboten wird. Die Ehrenliste in dem Jahr, indem sich er und fast alle Spieler aus den Top25 weigerten, einen Vertrag in Korea (PBA) zu unterzeichnen, wird immer länger.

Der Weltmeister, Europameister und Nummer 1 der Welt trat am Sonntag Nachmittag zum Finale gegen drei Koreaner an. Die übermacht war zwar nicht so brutal, wie noch im Halbfinale, als es eine wahre Jaspers-Show gab, für die er mit Ovationen gefeiert wurde. Das letzte Match dieser Woche war praktisch bis zum Ende spannend. Jaspers beendete das Match mit 80 Punkten vor Heo mit 68, Jae-Ho Cho mit 48 und In-Won Kang mit 44 Punkten.

Der Weg bis zum Finale und dem dortigen Sieg war nicht ganz einfach für den Niederländer. Jaspers verpasste die direkte Qualifikation für das Viertelfinale und musste in die „Zweite Chance“: „Ich muss sagen, dass dies ein sehr hartes Format ist, aber es ist wunderbar und wird dem Kozoom-Publikum gut präsentiert.“, war der erste Kommentar nach dem Finale. „Ich hatte genau dann Glück, als ich es am meisten brauchte. Es war ein perfektes Szenario für mich, aber ich bleibe wie immer auf dem Boden. Ich habe jetzt drei Survival Finals gespielt und zwei davon gewonnen. Aber es war immer eine schwere Arbeit, auch dieses Mal. Da war die lange Reise nach der Europameisterschaft, um dann gleich wieder konzentriert zu sein. Aber ich genieße das jetzt alles, denn das sind die Höhepunkte der Karriere. Es passiert nicht so oft, einige Turniere in einem Jahr zu gewinnen.“

Am Sonntagabend, ein paar Stunden nach dem Finale, reist Jaspers nun zurück in seine Heimat, um dann in einer Woche erneut auf große Reise zu gehen. Dann beginnt der Weltcup in Ho-Chi-Minh. Das bestärkt ihn in seiner Entscheidung bei der UMB zu bleiben und sich nicht für die Turnierserie in Korea zu entscheiden. Dick Jaspers: „Ich habe während des Turniers gehört, dass die Verhandlungen zwischen der UMB und der PBA gescheitert sind, weil die UMB mit der Vielzahl der Turniere, die die PBA organisieren will, nicht einverstanden war. Ich kann die UMB gut verstehen, aber ich verstehe auch die Spieler, die in der Weltrangliste nicht weit oben stehen und damit ein bisschen Geld verdienen können.“

Der letzte Tag beim Survival Masters begann zunächst mit den beiden Halbfinals. Im ersten Durchgang traten drei Koreaner gegen Torbjörn Blomdahl an. Jung-Han Heo und Jae-Ho Cho waren die Sieger im ersten Kampf. In-Won Kang und Dick Jaspers gewannen das zweite Halbfinale.

Eindrucksvoll war das zweite Halbfinale. Vor dem Halbzeitpfiff war es In-Won Kang (44), der das Match dominierte. Dick Jaspers blieb zunächst im Schatten. Der Angriff von Jaspers kam dann mit einer 12er Serie, die ihn auf 118 Punkte brachten und nur wenig später folgte die zweite 12er Serie, die praktisch den Sieg bedeuteten. Zanetti und Sanchez waren geschlagen und In-Win Kang rettete sich mit dem zweiten Platz ins Finale.

Endstand Finale:
1 Dick Jaspers 80-1.687-10
2 Jung-Han Heo 68-1.500-3
3 Jae-Ho Cho 48-1.187-5
4 In-Won Kang 44-1.125-3.

Halbfinale Match A:
1 Jung-Han Heo 135-2.470-8
2 Jae-Ho Cho 47-1.176-4
3 Wan Young Choi 47-1.294-5
4 Torbjörn Blomdahl 11-0.647-2

Halbfinale Match B:
1 Dick Jaspers 151-3.000-12
2 In-Won Kang 59-1.466-5
3 Dani Sánchez 19-0.800-5
4 Marco Zanetti 11-0.666-4

Martin Horn´s zweiter Survival Auftritt endete in Seoul im Viertelfinale. In einer schweren Gruppe mit dem Welt- und Europameister Dick Jaspers, sowie dem Vizeweltmeister Jeremy Bury schaffte er zunächst die direkte Qualifikation hinter dem Koreaner Haeng-Jik Kim. Die zweite Vorrundengruppe endete damit, dass drei Spieler die gleiche Punktzahl hatten und damit die Verlängerung über den Einzug in das Viertelfinale entscheiden musste. Martin Horn behielt die Nerven und holte sich das Viertlfinalticket vor Jaspers und Bury.

Nach einem Tag Pause, indem die „Zweite Chance“ gespielt wurde, ging es für den Deutschen dann weiter mit dem Viertelfinale. Und dort hatte er dann am Ende keine Chance gegen einen überragenden Zanetti und einem brillanten Jung-Han Heo. Zwar kämpfte Horn in der zweiten Halbzeit und konnte bis auf 10 Punkte an Zanetti heran kommen, aber in der Schlußphase musste er die Übermacht des Italieners und des Koreaners anerkennen. Martin Horn hat aber erneut gezeigt, dass er in die absolute Weltspitze gehört, sich dort auch durchsetzen kann und das bei den kommenden Weltcups in Ho-Chi-Minh, Porto und Blankenberge sicherlich auch zeigen wird.