Billard Karambol - Karambolage - Europameisterschaft - Brandenburg (GER)
Nachwuchs und Dreiband Männer im Fokus der ersten Tage
© Kozoom
Gibt es am ersten Wochenende schon die ersten deutschen Medaillen? Freie-Partie Nachwuchs und Dreiband Herren im Fokus
BRANDENBURG - Es ist unbestritten der wichtigste Titel der Europameisterschaft, der bereits in den ersten Tagen der EM 2015 vergeben wird. Im Dreibandwettbewerb der Männer treten 64 Spieler an, um den besten Spieler Europas zu ermitteln. Wie schon vor zwei Jahren haben sich die Organisatoren entschieden, neben dem Dreibandwettbwerb, drei Nachwuchstitel am ersten Wochenende zu vergeben. Damit setzen sie wieder auf eine wirklich wunderschöne Kombination aus Weltstars und Nachwuchsspielern in der 20 Tische umfassenden Wettkampfarena.
Jeder, der selbst mal als hoffnungsvoller Nachwuchssportler an Wettkämpfen teilgenommen hat, wird wehmütig auf diese Zeit zurückblicken und hätte sich eine solche Bühne sicher gern gewünscht.
Und es ist richtig, es genau so zu machen, denn der Billardsport hat es verdient und es ist auch ein Fingerzeig in Richtung der vielen Kritiker, die dem Sport das Vorhandensein nachrückender Jugend absprechen. Denen sei ein Besuch in Brandenburg wärmstens empfohlen.
Aus deutscher Sicht könnte es am ersten Wochenende gleich Medaillen geben. In den Freie Partie Wettbewerben der Jugend auf dem kleinen Tisch ist sowohl im Einzel Simon Blondeel, als auch im Klub-Wettbewerb der DBC Bochum, Titelkandidaten.
Wichtigster Konkurrent im Teamwettkampf dürften die Holländer aus Horna sein, die mit Sam van Etten und Ferry und Jordy Jong ins Rennen gehen. Für den DBC Bochum treten die Blondeel Brüder, Simon und Lukas, sowie Tobias Bouerdick an.
Tobias Bouerdick ist den meisten noch bekannt als einziger deutscher Titelträger der Ausgabe 2013. Vor zwei Jahren gewann er den Dreibandtitel der Jugend auf dem kleinen Billard. Dafür ist er nun zu alt und für den Junioren-Wettkampf auf dem großen Tisch ist er nicht qualifiziert. Mit dem DBC Bochum kann er aber durchaus eine Medaille gewinnen.
Zeitgleich mit den Männern gehen auch die Junioren im Dreiband auf die Jagd nach dem kontinentalen Titel. Auf die Goldmedaille beim gleichwohl wichtigsten Nachwuchswettbewerb kommen gleich eine ganze Reihe von Spielern. Einer der ganz großen Favoriten ist dabei Berkay Karakurt aus der Türkei. Er könnte Nachfolger seines eigenen Bruders werden, der vor zwei Jahren den Titel gewann. Die große französische Hoffnung ist nicht Junioren-Weltmeister ASdrian Tachoire, sondern Gwendal Marechal. Tachoire konnte sich nicht qualifizieren und daher nicht dabei. Marechal allerdings ist ein ebenso großes Talent und absoluter Medaillenkandidat.
Ebenfalls Medaillenchancen hat auch der deutsche Teilnehmer Tom Löwe. Anfang April gewann er den deutschen Meistertitel in Bad Wildungen vor Tobias Bouerdick. Zwar war sein GD von 0,666 nicht sonderlich überzeugend, aber er kann es besser, was er in dieser Saison schon oft bewiesen hat.
Ganz im Fokus des Interesses steht allerdings die Jagd nach dem Dreibandtitel der Herren. Titelverteidiger ist, wie könnte man das vergessen, Marco Zanetti. Der Italiener gewann den Titel vor zwei Jahren mit dem brutalen GD von 2,500 vor Christian Rudolph aus Deutschland und Frederic Caudron und Glenn Hofman. Die Meisterschaft aus 2013 ist mit seinen Sensationen, unter anderen der Weltrekordserie von Caudron (28 HS gegen Zanetti im Halbfinale), kaum zu überbieten, aber zumindest gibt es einen weiteren prominenten Teilnehmer, der allein schon eine Meldung wert ist. Semih Sayginer, Mister Magic, gibt nach seinem Weltcup-Comeback, nun auch seine Wiederkehr in einem internationalen Titelkampf.
Viel darf oder muss man auch von Dick Jaspers erwarten. Er könnte der Star der Meisterschaft werden. Seine Form ist kaum zu beschreiben. Nach seinem Sieg in Luxor mit der Rekord-Finalpartie in 8 Aufnahmen (5,000 Durchschnitt) ist er weiter in Superform mit 5,555 GD im belgischen Ligaspiel und mit 2,5 GD in der EC-Quali.
Was ist von den deutschen Teilnehmern zu erwarten? Christian Rudolph ist der einzige gesetzte Deutsche und tritt erst am Samstag an. Die übrigen 5 deutschen Spieler müssen über die Qualifikation ab morgen 09:00 Uhr gehen. Insgesamt gibt es 16 Gruppen á 3 Spieler, von denen sich nur der Gruppenerste für das Hauptturnier qualifizieren kann.
Hier die Gruppen mit deutscher Beteiligung:
Gruppe C
Nikos Polychronopoulos (GR)
Gérard Goedert (LU)
Dustin Jäschke (DE)
Gruppe F
Martin Horn (DE)
Salvatore Papa (IT)
Sergio Jimenez (ES)
Gruppe I
Michael Nilsson (SE)
Ronny Lindemann (DE)
Semih Sayginer (TR)
Gruppe J
Arnim Kahofer (AT)
Tolgahan Kiraz (TR)
Thomas Kerl (DE)
Gruppe L
Peter Ceulemans (BE)
Andreas Niehaus (DE)
Arie Salomon (IL)
In der Qualifikation wird bis 30 Punkte gespielt, bei den übliche 2 Time-Outs. Die erste Runde beginnt um 09:00 Uhr auf 8 Billards. Die zweite Hälfte dann ab 11:30 Uhr. Abgeschlossen wird die Quali am Abend mit dem letzten Durchgang ab 21.30 Uhr. Anschließend wird aus allen Gruppenersten ein Ranking gebildet, dass die Grundlage für die erste Runde des Hauptturniers darstellt. Das Hauptturnier beginnt dann am Samstag, um 09:00 Uhr. Die zweite Runde (Achtelfinale) wird ab 14:30 Uhr gespielt.
Um 17:30 Uhr folgt die offizielle Eröffnungszeremonie der Europameisterschaft bevor dann ab 18:30 Uhr das Viertelfinale folgt. Halbfinale und Endspiel findet dann wie üblich am Sonntag statt. Auch die Nachwuchstitel in der Freien Partie und Dreiband werden am Sonntag entschieden.
Kompletter Terminplan der Europameisterschaften 2015 in Brandenburg als PDF
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