Billard Karambol - Dreiband - Coupe d'Europe Clubs - Istanbul (TUR)
Mission erfüllt; AEJ / Dallinga holt sich den Europapokal
© Kozoom/Harry van Nijlen
Mission erfüllt und den Europapokal nach Sluiskil geholt. AEJ / Dallinga gewinnt in Istanbul die Billard-Champions League
ISTANBUL - Frederic Caudron, Dick Jaspers, Eddy Merckx und Jean-Paul de Bruijn haben den Europapokal für AEJ / Dallinga gewonnen. Das Quartett, dass vor einer Woche bereits den holländischen Pokal gewann und auch holländischer Meister wurde, gewann nun auch den höchsten europäischen Titel. Im Finale trafen sie nicht etwa auf die türkischen Titelverteidiger vom BBSK, sondern auf den französischen Meister Andernos. Das Team aus Sluiskil gewann das Endspiel durch zwei zu Ende gespielte Partien von Caudron und Merckx. Beide gewannen ihre Matches in je 19 Aufnahmen. Caudron besiegte dabei Filippos Kasidokostas mit 40:24 und Merckx war gegen Jerome Barbeillon mit 40:17 siegreich. Abgebrochen wurden daraufhin die beiden Partien an den Nebentischen zwischen Jaspers und Forthomme und De Bruijn und Connesson. Jaspers und Forthomme spielten ihre erste Hälfte praktisch im Gleichschritt. Nach 10 Aufnahmen gab Jaspers Gas und zog unaufhaltsam davon. Zum Abbruch-Zeitpunkt lag er mit 35:20 in 16 Aufnahmen in Führung und hätte sicher für den dritten Sieg gesorgt. Einzig Connesson hatte realistische Siegchancen. Er spielte eine fantastische Partie und setzte De Bruijn unter großen Druck. Beim Stand von 30:30 in 14 Aufnahmen wurde abgebrochen. Am Ende spielten alle vier des neuen EC Siegers über 2 GD und sorgten für 2,132 MGD. Ein sagenhaftes Final-Resultat.
Die Halbfinal´s
BBSK - Andernos 3:5 (1,245/1,390)
So dominant der Titelverteidiger im bisherigen Turnierverlauf, also in den beiden Gruppenspielen, auch war, im Halbfinale konnten sie den französischen Meister nicht aufhalten. Besonders Adnan Yüksel, der gestern mit 2,580 GD glänzte, war nicht wieder zu erkennen. Routinier Francis Connesson erspielte sich rasch einen großen Vorsprung, der die restliche Mannschaft zu großem Kampf motivierte. So musste Roland Forthomme wieder seiner Form hinterher laufen, ehe er ab Mitte der Partie seinem Gegner Lütfi Cenet Paroli bieten konnte. Einer der großen Matchwinner war aber Jerome Barbeillon, der auch als erster seine Partie gegen Coklu gewann. 40:26 hieß es nach 22 Aufnahmen und damit gleich 14 Punkte Vorsprung für die Franzosen. Tasdemir glich mit seinem Sieg gegen Kasidokostas aus. Er gewann 40:33 in 23 Aufnahmen, aber noch verblieben 7 Vorsprung und in den beiden übrigen Partien sah es gut aus für die Franzosen. Dann stieß Forhomme seine Partie aus und Cenet gelang, unter anderem mit einem sehenswerten Fuchs, noch der Ausgleich zum 40:40 nach 29 Aufnahmen. Nun musste Yüksel gewinnen, lag aber schon mit 38:30 hinten. Noch drei Aufnahmen ging es hin und her, ehe Connesson den erlösenden Matchball verwandelte und Andernos das Finale bescherte. Welch ein großer Triumph für die Franzosen und welche eine bittere Pille für die Gastgeber, die nun ihren Titel abgeben mussten.
FC Porto - AEJ / Dallinga 0:4 (1,225/1,553)
Im zweiten Halbfinale wurden nur zwei Partien zu Ende gespielt. Eddy Merckx spielte am besten und am schnellsten und war nach 18 Aufnahmen im Ziel. 40:18 der Zwischenstand vor dem Nachstoß von Ferreira. Der junge Portugiese gestaltete die Niederlage mit weiteren 8 Punkten noch verträglich. Dennoch 14 Punkte Vorsprung für Dallinga. An allen anderen Tischen gab es hart umkämpfte Matches. Das Top-Match an Position 1 zwischen Caudron und Blomdahl endete letztlich mit einem weiteren Sieg für Dallinga. In Aufnahme 23 gelang Caudron eine 4er Schlußserie zum 40:34. Damit nun schon 20 Punkte Vorsprung für Dallinga. De Bruijn und Jaspers war die Erleichterung anzusehen. Nun spielten sie noch jeder zwei Aufnahmen, bis abgebrochen werden konnte. Nach Punkten lagen sie 114:146 vorn. Zum Zeitpunkt des Abbruches hätte Porto maximal noch auf 140 Punkte kommen können. Dallinga gelang damit die von allen erwünschte Finalteilnahme.
AEJ / Dallinga gewann damit am letzten Tag der Sportsaison 2014/2015 auch den letzten zu vakanten Titel. Ein Titel mit Ansage? Nein, sicher nicht, bedenkt man, wie stark dieses Feld in Istanbul war. Die stärkste und vor allem stabilste Mannschaft konnte sich am Ende durchsetzen. Der neue Europacup-Gewinner wird nun im kommenden Jahr auch Gastgeber sein. In welcher Besetzung man als Titelverteidiger antreten wird, ist unklar. Im abschließenden Sieger-Interview wollte sich Frederic Caudron zu einer möglichen Zukunft in Sluiskil nicht äußern. Sicher ist, dass Dick Jaspers das Team verlassen wird. Bleibt zu hoffen, dass der Titelverteidiger, unter welchem Namen auch immer, eine Mannschaft zusammen bekommt, die Chancen auf Gold hat.
Bester Spieler des Turniers wurde Frederic Caudron, der alle vier Partien gewann und 2,162 GD spielte. Es folgt Tayfun Tasdemir, der es mit 3 Partien auf stolze 1,967 GD brachte. Dann kommen alle übrigen Teammitglieder des neuen Europapokalsiegers. Eddy Merckx mit 1,870 GD, Dick Jaspers mit 1,858 GD und Jean-Paul de Bruijn mit 1,848 GD.
Das Schlußwort gehörte dem Team-Kapitän von AEJ / Dallinga, der sich stolz auf die geleistete Arbeit zeigte und sich bei seinem Team für diese fantastische Saison bedankte. Und er machte auch seinem Ärger über so manchen unschönen Kommentar über das Superteam Luft. Nun, er wird auch dies verschmerzen können, denn keiner der Spieler hat sich irgend etwas vorzuwerfen. Schon gar nicht, wenn es nun zum bedauerlichen Ende dieses Dream-Teams kommt. Und dann ist da noch dieser unberechenbare Sport - in diesem Fall 'Dreiband' genannt. Keine Partie, kein Titel, kein Match gewinnt man, nur weil man Caudron, Jaspers usw. heisst. Man muss schon richtig gut sein. Den Beweis haben die vier in Istanbul erbracht. Gratulation!
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