HERTEN - Martin Horn, Deutschlands bester und international respektierter Spieler hat die erste Ausgabe des German Dreiband Masters in Herten gewonnen. In einem spannenden und nicht etwa einseitigem Finale schlug er den Saarländer Klaus Bosel in 30 Aufnahmen 50:41.

Klaus Bosel, mit 55 Jahren zweitältester Spieler des Feldes, schaffte mit dem zweiten Platz nicht nur eine respektable Leistung im Turnier, sondern kämpfte auch im Finale verbissen um jeden Ball. Der immer mehr unter Druck stehende Martin Horn mußte erst eine zauberhafte Schlußserie von 6 Punkten erzwingen, um sich den Gesamtsieg zu holen.

Aber zunächst zum Halbfinale. 

Die Galavorstellung des gesamten Turniers gab es am Sonntag morgen im Halbfinale zwischen Martin Horn und Christian Rudolph. Martin Horn sah man seinen Siegeswillen förmlich an und so lief er zu ganz großer Form auf und zeigte gleich in der Anfangsphase des Matches, wer der Herr am Tisch ist.

Schnell führte Horn mit 17 : 1 und später mit 30 : 11. Nach einer kurzen Erholungsphase zwischen der 13 und 15. Aufnahmen nutzte Horn dann die 16. Aufnahme zu einer sehenswerten Schlußserie von 10 Punkten zum 50 : 19 Sieg. Damit spielte er mit 3,125 die beste Turnierpartie und seine Saisonbestleistung.

Im zweiten Halbfinale war die Dramatik zwischen Klaus Bosel und dem letzten verbliebenen Hertener Markus Galla nicht zu überbieten. Galla kann sich in der Schlußphase ziemlich komfortabel absetzen und sieht schon wie der sichere Sieger aus. Dann jedoch mobilisierte der kleine Saarländer nochmals alle Kräfte und verkürzte den Rückstand bis zum Ausgleich. Dann plötzlich Matchball für Bosel. Es steht 49:48. Bosel mit einer schwierigen Position. Die Zeit läuft und läuft und plötzlich sind die 50 sek. verbraucht und Bosel muß vom Tisch. Anfangsball und große Siegchance für Galla. Der Druck und die erwartungshaltung waren dann doch zuviel und Galla verpasst den Anfangsball knapp. Bosel lößt seinen zweiten Matchball und das Finalticket.

Das Finale startete für Horn zunächst planmäßig. Wieder punktet er stetisch und kann sich deutlich absetzen. Maximal 17 Punkte Vorsprung kann der Mann vom Bergisch Gladbacher BC sich erarbeiten. Kampfmaschine Bosel jedoch ist nicht zur Aufgabe bereit und kämpft sich nochmals ran. In der 29.Aufnahme kann er den Rückstand auch 3 punkte zum 44 : 41 verkürzen. Horn scheint zu diesen Zeitpunkt angeschlagen zu sein.

Dann die 30.Aufnahme und Martin Horn am Tisch. Seine Schlußserie von 6 Punkten ist eine sehenswerte Demonstration an Können und Willenskraft, die das vollbesetzte Hertener Klubheim zu regelrechten Jubelstürmen veranlasst. Horn gewinnt das Finale mit dem beeindruckenden Gesamtdurchschnitt von 2,000. Auch die weiteren Bestleistungen können sich sehen lassen. Die beste Partie spielt Horn mit 3,125 Durchschnitt. Lediglich die Höchstserie geht mit 15 Punkten an Stefan Hetzel.

Die Siegerehrung übernahm im Anschluß dann wieder der Organisator des Turniers Jens Eggers. Alle 16 Teilnehmer, alle Schiedsrichter, Spielerfrauen und zahlreiche Fans waren anwesend, als die Preise überreicht wurden. Der extra gestiftete "Werner Naruhn Gedenkpreis", zu Ehren des verstorbenen Bundestrainers ging an Markus Galla vom Gastgeber.

Die Schlußworte gehörten zum einen dem CEB Präsidenten Wolfgang Rittmann, der durchweg respektvolle Worte fand für ein perfekt organisiertes Masters. Martin Horn, als Sieger, übernahm die Dankesworte im Namen der Spieler verbunden mit der Hoffnung auf eine Neuauflage im nächsten Jahr.