CALI - Marco Zanetti hat den vierten Titel in Folge in diesem Jahr geholt. Mit 40:20 in 16 Aufnahmen gewann er das Finale gegen Weltmeister Eddy Merckx völlig souverän und bleibt damit weiter in der Siegesspur. 

Der Europameister bewieß erneut seine absolute Klasse und zeigte niemals irgendwelche Schwächen. Während bei der Konkurrenz während eines Turniers schon mal schlechte Partien auftauchen, ist bei Zanetti eine beängstigende Konstanz vorhanden.

In der modernen Sportwelt ist Marco Zanetti eine Ausnahmeerscheinung. Es ist eine Ära der Siege eines Mannes, der augenblicklich phänomenale Qualitäten dokumentiert. Allen voran seine erstaunliche und nie nachlassende Konzentrationsfähigkeit, die, gepaart mit seiner mentalen Fitness, für seine Gegner zu einer tödlichen Mischung wird.

Dem hatten auch in Cali alle Gegner nichts entgegenzusetzen. Los gings für Zanetti in der Auftaktpartie gegen den Vietnamesen Ma, den er in 25 Aufnahmen 40:21 besiegte. Die deutsche Hoffnung Christian Rudolph war der zweite, der es versuchen durfte. Mit dem gleichen Ergebnis wie Ma mußte auch Rudolph nach 25 Aufnahmen den Tisch als Verlierer verlassen.

Dann das Halbfinale gegen Kim und der nächste Sieg, diesmal in 16 Aufnahmen. Kim, immerhin Weltranglisten Neunter, rettete sich durch eine 11er Serie im Nachstoß wenigstens noch in ein erträgliches Ergebnis und holte die meisten Punkte (25) gegen den Meister.

Dann das Finale gegen Eddy Merckx, denen viele tatsächlich zutrauten, die Siegesreise des Italienern zu unterbrechen. Doch weit gefehlt. Bis zur 8. Aufnahme konnte der belgische Weltmeister die Partie noch offen halten, dann begab sich Zanetti schon auf die Schlußrunde. 17-11, 20-13 und 27-14 waren die nächsten Stationen, bis ihm dann noch in der 15. Aufnahme seine Turnierhöchstserie von 12 Punkten gelang zum 39:19. Eine klare Angelegenheit.

In der nächsten Aufnahme erzielten beide Finalisten dann noch einen Punkt. Zanetti den Siegpunkt, Merckx den Gnadenpunkt. 

Die World Games 2013 in Cali sind damit für die Billardspieler zu Ende. Die Fans in aller Welt hatten wenigstens ab und zu die Gelegenheit, ein paar Live-Bilder einzufangen. Man darf wohl sagen, dass die Billardveranstaltung im Rahmen der Wold Games keine Randerscheinung war, sondern in einer mit 600 Zuschauern ausverkauften Halle, sich glänzend in die Spiele einfügte.

Dazu kann der Billardsport stolz sein, eine so charismatische und vor allem erfolgreiche Erscheinung wie Marco Zanetti zu besitzen, der gleich bei seiner Ankunft wie ein Star von Journalisten umringt wurde und diesen Rummel ohne Schwierigkeiten überstand. Seine Dominanz stellte selbst die SuperPartie von Merckx in 11 Aufnahmen der Auftaktrunde in den Schatten.

Herausragend im 16er Feld der World Games aber auch der junge Niederländer Glenn Hofman, der im Viertelfinale Landsmann und Titelverteidiger Dick Jaspers eliminierte und am Ende die Bronzemedaille holte. 

Für den deutschen Teilnehmer Christian Rudolph begannen die Spiele mit einem Sieg gegen Roland Forthomme. Zwei Verlängerungen waren nötig, um den Sieger zu ermitteln, der dann Rudolph hieß. Das Viertelfinale war dann Endstation für den Deutschen, der aber durchaus zufrieden sein kann. Das Turnierende gegen einen Italiener ist nun mal in diesem Jahr keine Schande, sondern eher Normalität.