BOXTEL - Wenn wir an Pater de Backer, den Mann mit der magischen 26er Schlußserie, denken, dann sind es vor allem die frühen Jahre nach der Jahrtausendwende. Dreimal gelang ihm ein dritter Platz bei den Weltmeisterschaften im Dreiband. Weltmeister wurden Dani Sanchez, Eddy Merckx und Marco Zanetti. In diesen Jahren kommentierten die Experten die Bronzemedaille und bescheinigten Peter de Backer ein herausragendes Talent. Doch die Zukunft sollte anders kommen und de Backer zog es vor, sein eigenes Geschäft aufzubauen, anstatt weiter seine sportliche Karriere zu verfolgen. Zehn Jahre nach seinen letzten internationalen Einsätzen sind es eher sporadische Highlights, vor allem in der wenig bekannten Golf-Billard Spielart.

Gestern jedoch war es sein Tag. In der niederländischen Liga war der fast vergessene 52-jährige Belgier nur 2 Punkte vom Weltrekord entfernt. Nach 26 Aufnahmen musste er seine Serie beenden, weil das Partieziel von 40 Punkten erreicht war. Er selbst kommentierte dies so: „Das werde ich noch lange genießen, denn es bedeutet, dass Peter de Backer noch lange nicht am Ende ist.“ Und es bleibt auch die Gewissheit, dass es hätte weitergehen können, denn der 27.Punkt war sehr einfach.

Die Serie selbst beendete das Liga-Match gegen Jac van Peer. Nach 12 Aufnahmen hatte de Backer 14 Punkt erzielt und dann kam die Mega-Serie. 

„Ich habe am Anfang die Bälle garnicht so besonders gut getroffen, aber im Laufe der Serie spürte ich, dass ich ein immer besseres Gefühl für den Tisch hatte. Bis 10 Punkte lief alles reibungslos und auch noch nach 16 Punkten hatte ich keine Problem. Nach 20 Punkten wurde mir klar, dass ich so eine Serie noch nie in einem Match erzielt hatte. Nach 23 Punkten hörte ich dann plötzlich…noch 3 Punkte. Da wurd emir klar, dass ich den Weltrekord nicht erreichen kann, aber die letzten drei habe ich gut beherrscht. Es war wie in einem Traum. Nach der Serie bin ich wieder aufgewacht. Nach dem 20.Punkt wurde die Partie am Nebentisch unterbrochen. Die Spannung war hoch, aber ich habe meinen Fokus nicht verloren.“

Die ganze Serie verlief ohne einen glücklichen Ball. Peter de Backer: „Ich dachte, dass ich vielleicht zwei schwere Bälle hatte, aber Eddy Merckx am Nebentisch sagte, dass es mindestens 4 waren. Wie auch immer, es ist ein fantastisches Gefühl.“

Peter de Backer suchte nach einer Erklärung: „Im letzten Jahr habe ich besser gespielt als sonst. In den letzten 10 Jahren hatte ich viel zu tun mit dem Aufbau meines Geschäftes (PDB-Art) in Aalst. Und doch habe weiter in zwei Wettbewerben in Holland und Belgien gespielt. Aber ich habe mich auch stark auf das Golfbillard-Spiel konzentriert. Das Spiel spielen in Belgien ca. 10.000 Spieler, dass ist das vierfache von Karambol. Golfbillard ist das Schachspiel unter den Billarddisziplinen.“