PORTO - Der Teamchef des neuen Europapokalsiegers strahlte im Kreise seiner Spieler auf dem Podium von Porto wie noch nie. Das französische Dreamteam aus La Baule gewann am frühen Sonntagabend den Europapokal für Clubteams im Endspiel gegen den Mitfavoriten und Ausrichterclub FC Porto. Joel Switala, der liebenswürdige Franzose und allseits verehrter Billardliebhaber, hielt den Pokal zusammen mit seinen vier Spielern stolz in den Händen. Das goldene Team mit Frederic Caudron, Jeremy Bury, Jean-Paul de Bruijn und Mikael Devogelaere besiegte das favorisierte Heimteam des FC Porto. Der Star im Team Frederic Caudron war mit zwei Siegen über Dick Jaspers und der glorreichen Schlußserie gegen Tayfun Tasdemir der unangefochtene Superspieler im Team. Der entscheidende Siegpunkt blieb dem Niederländer Jean-Paul de Bruijn vorbehalten.

Der französische Meister, der zum ersten Mal den europäischen Titel holte, bestritt in Porto ein fehlerfreies Turnier. Der Gesamtsieg war das Ergebnis eines starken Kollektivs, das in den letzten beiden Tagen andere berühmte Teams wie den FC Porto, den Titelverteidiger FBN Tekstil und die Dänen vom BK Gröndal besiegte. Die türkischen Titelverteidiger wurden im Halbfinale besiegt. Frederic Caudron war das Zugpferd im Team von La Baule mit 2,272 GD über fünf Spiele und 3,904 GD am Finaltag. An den letzten beiden Tagen spielte Jeremy Bury 1,456 GD, Jean-Paul de Bruijn 1,422 und Mikael Devogelaere 1,219 GD.

Das Spiel um die europäische Krone konzentrierte sich in der Arena des FC Porto vor allem auf das Match zwischen Frederic Caudron und Dick Jaspers. Der Niederländer startete stark und führte nach 2 Aufnahmen mit 14:0. Nach einer weiteren 8er Serie stand es nach 6 Aufnahmen sogar 23:7 für Jaspers. In der 9.Aufnahme kam dann das wundersame Finale von Caudron, der mit 11, 13, 6 und 1 das Match beendete. Endstand nach 13 Aufnahmen 40:34 für den Belgier. Zu diesem Zeitpunkt war La Baule bereits auf gutem Weg, denn Bury führte gegen Sanchez, Mikael Devogelaere kontrollierte das Match gegen den jungen Portugiesen Ferriera und Jean-Paul de Bruijn sicherte am Ende den endgültigen Triumph. Rui Costa vom FC Porto hielt stark dagegen und kämpfte sich mit einer 10er Serie zurück ins Match. De Bruijn beendete alle Hoffnungen von Porto mit einer fehlerfreien Schlußserie von 5 Punkten zum 40:34 in 28 Aufnahmen.

Für das französische Team war es das Signal für einen emotionalen Freudentanz umringt von allen Beteiligten und Spielern.

Die finale Gala in Porto wurde von Frederic Caudron eröffnet, der im Halbfinale gegen Tayfun Tasdemir beim Stand von 15:15 das Match mit einer 25er Serie beendete. Die anschließende Diskussion, ob ein Spieler eine hohe Serie am Ende des Matches noch beenden sollte, wäre etwas für die Zukunft. So blieb dem Belgier ein möglicher Weltrekord versagt.

Gleich zweimal in einer Woche kamen die Belgier in die Nähe der magischen 28er Marke. Eddy Merckx spielte bei einem Turnier in Belgien in dieser Woche 26 Punkte ohne Fehler, Frederic Caudron nun 25. Merckx verpasste seinen 27sten Punkt, Caudron hätte theoretisch noch weiter spielen können.

Das französische Team gewann damit den wichtigsten europäischen Teamtitel im Dreiband, vor dem Ausrichter FC Porto und den beiden Dritten FBN Tekstil und BK Gröndal. Beide deutsche Teams konnten nicht in ihrer besten Besetzung antreten und schafften es nicht in die Endrunde der besten acht Teams.

Das Seigerteam aus Frankreich: Caudron, Bury, de Bruijn, Devogelaere (v.L.)

Der FC Porto verpasste den Sieg vor eigener Kulisse nach einem ausgezeichneten Turnier

Die türkischen Titelverteidiger scheiterten im Halbfinale an La Baule

Dritter Platz für den BK Gröndal aus Dänemark nach der Niederlage gegen Porto