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Billard Karambol - Karambolage - Europameisterschaft - Brandenburg (GER)

Kommt noch eine deutsche Schlußoffensive?

Gepostet von am 3. Mai 2017

Kommt noch eine deutsche Schlußoffensive?

© billardmagazin Touch
Das Podium im Einband: Frederic Caudron wird zum dritten Mal in Folge Europameister

BRANDENBURG - Halbzeit bei den Europameisterschaften in Brandenburg. Nach 8 von 16 Entscheidungen darf man durchaus schon ein halbes Fazit ziehen. Der deutsche Billardsport kann im Moment auf zwei Bronzemedaillen stolz sein. Beide Podiumsplätze gelangen unseren Nachwuchsspielern.

Tobias Bouerdick holte Bronze im Dreiband der Junioren U21 und war auch im Halbfinale nicht chancenlos. Eine feine Leistung für einen Spieler, der sein letztes Nachwuchsturnier spielte und sich selbst nun die Frage nach seiner sportlichen Zukunft bei den Männern stellen wird. Im Moment darf er aber erst einmal stolz auf das verdiente Edelmetall sein.

Die zweite Bronzemedaille errang Simon Blondeel und die hatte man fast schon erwartet. Blondeel verteidigte seinen dritten Platz aus dem Vorjahr in der Freien Partie der Junioren und hat immerhin noch drei Jahre in dieser Klasse Zeit, sich den Titel zu holen.

Der Sieg in der Freien Partie ging an Sam van Etten, der schon vor Beginn der große Favorit war und souverän neuer Europameister wurde. Im Halbfinale schlug er unseren Simon mit 300:3 in einer Aufnahme. Das Finale gewann er gegen den Belgier Stef van Hees mit 300:17 in drei Aufnahmen und spielte insgesamt 127,27 GD. Simon Blondeel kam als Dritter auf 27,95 GD und auch hier ist noch großes Potential vorhanden.

Die Bronzemedaille für Simon Blondeel in der Freien Partie

EINBAND-GOLD ZUM DRITTEN MAL IN FOLGE AN CAUDRON

So schwer es einem fällt, aber zwischen Caudron und den deutschen Spielern (und auch den meisten anderen) liegen im Einband Welten. Caudron scorte bei seinem dritten Sieg in Folge (nach 2013 und 2015) 17,50 GD, eine beste Partie von 60,00 (120 in 2 Aufn.) und eine höchste Serie von 118. Lediglich Jean-Paul de Bruijn konnte ihm folgen und wurde am Ende logischer Zweiter. Seine Bilanz mit 15,718 GD, 50,00 BED und 95 HS ist ähnlich fantastisch, aber vor allem auch weit besser, als der Rest des Feldes. Das Finale verlief 5 Aufnahmen lang auf gleichwertigem Niveau. Seine 6. Aufnahme beendete de Bruijn bei 63 Punkten und hatte den Anschluß an Caudron (bei 65 Pkt.) wieder hergestellt. Das war dann wohl der Zeitpunkt, wo der Meister sich dacht, dass er die Partie beenden müsste. In Windeseile waren 55 Punkte zusammen getragen und das Partieende und damit Gold erreicht. Gemeinsam auf dem dritten Platz kam Raymund Swertz und Raul Cuenca. Der Spanier Cuenca zerstörte die Medaillenträume von Sven Daske, der sich immerhin für das Viertelfinale qualifzierte. Dort verlor er dann wenig überzeugend mit 120:55 in 22 Aufnahmen. Immerhin steht bei Daske ein Vorrundensieg gegen Arnim Kahofer zu Buche, der auf jeden Fall respektabel war. Dieter Steinberger konnte in seiner Gruppe mit Cuenca und Faus gut mitspielen, aber mehr auch nicht.

Ein wichtiger Sieg für den Belgier im Endpsiel gegen Dauerrivale Jean-Paul de Bruijn

5-KEGELBILLARD EINZEL - ITALIEN, wer sonst!

13 italienische Spieler standen im Hauptfeld der letzten 32. Im Viertelfinale waren davon noch sieben übrig geblieben. Die Dominanz der Italiener sucht seines gleichen. Allen anderen ist es vergönnt teilzunehmen, während die Azzurri die Medaillen holen. Unsere drei deutschen Teilnehmer schieden allesamt in der ersten KO-Runde aus. Etwas früh für den Gastgeber, der sich zumindest im Teamwettbewerb noch Chancen auf das Podium ausrechnet. Das rein italienische Finale gewann   Matteo Gualemi in einem 5-Satz Krimi gegen Daniel Ricardo Lopez. Vor zwei Jahren war Thomas Hähne noch im Viertelfinale, diesmal gelang das als einzigem Nichtitaliener dem Dänen Finn Mortensen.

DREIBAND U17 KLEINES BILLARD

Italien hat nicht nur Marco Zanetti und die 5-Kegel-Spieler, sondern nun auch wieder einen Nachwuchsmann im Drieband. Zwar verpasste Alessio D’Agata knapp den Titel, spielte aber mit 1,238 GD die beste Einzelleistung und verlor Gold erst in der Verlängerung. Er unterlag am Ende dem Franzosen Maxime Panaia, der nach dem Remis in 26 Aufnahmen die Verlängerung für sich entschied. Jan Gaspari wurde bei seinem ersten internationalen Auftritt Achter mit einer durchwachsenen Leistung. Er unterlag in seinem ersten Match dem übermächtigen Dylan Parent, nutzte aber dann seine Chance mit einem Sieg gegen den Tschechen Ettel und erreichte so das Viertelfinale. Gegen den späteren Sieger war dann kaum zu gewinnen. Gaspari verlor das Match nach 27 Aufnahmen mit 30:9.

ENTSCHEIDUNG IM CADRE 47/2

In Brandenburg waren deutsche Spieler bei der Siegerehrung im Cadre 47/2 immer anwesend. Nicht so in diesem Jahr. Die Medaillengewinner von 2013, Sven Daske, und 2015, Thomas Nockemann, sind ausgeschieden und warten nun auf die zweite Cadre-Entscheidung ab Freitag. Cadre 47/2 ist eine brutale Disziplin, in der man jede Mini-Chance einskalt nutzen muß. Nockemann wurde Opfer eines Raul Cuenca, der wie entfesselt spielte und in einer und zwei Aufnahmen seine Gruppenspiele gewann. Gegen den Deutschen reichte ein Anlauf zum Sieg. Sven Daske kämpfte verbissen, hatte aber in seiner Gruppe mit Swertz und dem Franzosen Jacquet zwei übermächtige Gegner. Immerhin war er gegen den Franzosen beim 191:200 in zwei Aufnahmen nicht weit vom Sieg oder Remis entfernt. Im zweiten Match bekam der Deutsche dann zwei gute Chancen, die allerdings nur zu kleineren Serien reichten. Daske verlor gegen Swertz mit 73:200 in drei Aufnahmen.

Das Viertelfinale findet damit ab 09:00 Uhr ohne deutsche Beteiligung statt.

Keine Medaille im C 47/2 für Thomas Nockemann. Hoffnung nun auf Cadre 71/2

5-KEGELBILLARD FÜR NATIONALMANNSCHAFTEN

Es ist der Wettbewerb, bei dem die Deutschen eine große Medaillen-Tradition haben. 2015 endete dieser Wettbewerb mit dem knappsten Ergebnis aller Zeiten. Die übermächtigen Italiener retteten den Titel in letzter Sekunde. Deutschland verlor das entscheidende Staffelspiel mit 199:200 und wurde damit Vizeeruopameister. Gerd Kunz, Bundestrainer, über den Wettbewerb: „In der Vorrunde folgt nach dem Einzel und dem Doppel, noch das Staffelspiel, in dem alle Spieler nacheinander spielen. In der KO-Runde geht es nur dann in das Staffelspiel, wenn Einzel und Doppel von einem Team nicht gewonnen werden. 2015 gab es diese Dramatik und die denkbar knappe Niederlage. Für die nun deutlich verjüngte Mannschaft ist das Halbfinale die Zielstellung“


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