VALENCIA - Bei der Dreiband Weltmeisterschaft der Damen werden heute die Medaillen und der Titel vergeben. In zwei Tagen hat sich das Feld von 24 angetretenen Frauen auf noch vier verbliebene reduziert. Therese Klompenhouwer, die niederländische Titelverteidigerin, Sruong Pheavy aus Kambodscha und die beiden Japanerinnen Orie Hida und Ayako Sakai haben sich für den Finaltag qualifiziert und werden heute am späten Nachmittag auf dem Podium bejubelt.

Steffi Daske scheiterte gestern Abend im Viertelfinale an der Japanerin Sakai und wird im Endklassement den geteilten fünften Platz belegen. Ein sehr gutes Ergebnis für die Norddeutsche, dass man nach den ersten Eindrücken am Montag nicht unbedingt erwarten konnte. Daske hatte am Eröffnungstag mit dem ungewohnt rutschigen Material zu kämpfen und fand im ersten Gruppenspiel erst spät ins Match. Letztlich gewann sie gegen die Kolumbianerin Perez mit 25:18 in langen 73 Aufnahmen. Damit hatte sie das Ticket für die KO-Runde schon in der Tasche. Das erste Mini-Ziel war damit erreicht. Im zweiten Match gegen Jackeline Perez aus Peru ging es ähnlich schleppend voran. Erst spät kam Daske ins Spiel und hatte einen guten Mittelteil, bei dem man den Sieg erwarten konnte. Perez fing die Deutsche aber dann noch ab und kam nach 69 Aufnahmen als erste ins Ziel. Daske verpasste anschließend den Nachstoß zum möglichen Unentschieden und landete damit auf Platz 2 in der Gruppe mit 0,345 GD. 

Ihr wahres Können zeigte Steffi Daske dann im Achtelfinale gegen die starke Türkin Guzin Mujde Karaksli. Nach 39 Aufnahmen war das Achtelfinale mit 30:21 gewonnen. der Einzeldurchschnitt von 0,769 verdeutlichen das Potential der Deutschen, die eine konzentrierte Leistung zeigte. Nach dieser Vorstellung konnte man träumen von der ersten deutschen WM-Medaille in der Geschichte des Frauen Dreiband. Gegen die Japanerin Sakai waren es dann aber nur die ersten 10 Aufnahmen, in denen Daske mithalten konnte. Punkt um Punkt baute Sakai ihren Vorsprung aus und beendete nach 39 Aufnahmen das Match zum 30:16 Sieg. Im Endklassement stehen für Steffi Daske damit 0,431 GD und eine Höchste Serie von 6 zu Buche. Das Erreichen des Viertelfinals ist ein sehr gutes Ergebnis. Daske hat allerdings damit bei weitem noch nicht ihr Potential ausgeschöpft. Sie gehört ohne Zweifel zu den technisch besten Spielerinnen und wird sich in den kommenden Jahren sicher weiter verbessern und auch eine WM-Medialle holen.

Rekordhalterin nach WM-Titeln ist die Japanerin Orie Hida, die 2004, 2006 und 2008 dreimal hintereinander gewann. Dann gab es eine Unterbechung in der Karriere und 2017 gewann sie ihre vorerst letzte Weltmeisterschaft. In ein paar Tagen wird sie 44 Jahre alt und ist damit 8 Jahre älter als die Titelverteidigerin Therese Klompenhouwer. Zweimal besiegte die Niederländerin die Japanerin in den letzten drei Jahren bei Weltmeisterschaften. Beide stehen nun im Halbfinale und können für ein Finale sorgen, in dem insgesamt 7 WM-Titel aufeinander treffen. (3x Klompenhouwer, 4x Hida).

Sruong Pheavy aus Kambodscha und Ayako Sakai aus Japan können diesen Showdown noch verhindern. Die Südamerikaner sind alle ausgeschieden. Die Europäer haben nur noch Therese Klompenhouwerim Rennen und die Koreaner sind ebenfalls nicht mehr vertreten. Klompenhouwer besticht in Valencia wieder durch unglaubliche Stabilität in ihren Matches. Kein Match unter 1 Durchschnitt und der Sieg gestern Abend im Viertelfinale gegen die Koreanerin Kim mit 30:22 in 26 Aufnahmen. 

Noch besser war gestern nur Orie Hida, die gegen die Türkin Gülsen Degener gewann. Mit 30:15 in nur 20 Aufnahmen gewann sie das Match und spielte die beste Partie im Turnier mit 1,5 Durchschnitt. Das war zugleich ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Klompenhouwer, die spätestens jetzt weis, dass der WM-Titel nur über die Japanerin führt. Ayako Sakai ist in diesem Turnier die große Unbekannte und trifft auf ihre Landsfrau Hida im Halbfinale. Unter ihrem Mädchennamen Maehara gewann sie zwar 2004 und 2006 jeweils Bronze, war aber dann viele Jahre nicht zu sehen. Ihr Sieg im Viertelfinale gegen Daske war weitgehend ungefährdet, gegen Hida wird sie indes mehr zeigen müssen.

Die Halbfinals:

11:00 Uhr Klompenhouwer - Pheavy

13:00 Uhr Hida - Sakai

In der ersten KO-Runde gestern verdeutlichten Orie Hida und Therese Klompenhouwer bereits ihre Ambitionen auf einen neuerlichen WM-Titel. Klompenhouwer gewann gegen die Dänin Marianne Mortensen mit 30:14 in 28 Aufnahmen und steht nach 4 Turniersiegen aktuell bei starken 1,157 GD und einer höchsten Serie von 9 Punkten. Orie Hida besiegte die Französin Celine Jacques mit 30:11 in 30 Aufnahmen und hält aktuell bei 0,982 GD und einer besten Serie von ebenfalls 9 Punkten. Sruong Pheavy gewann in dieser ersten KO-Runde gegen die Niederländerin Joke Breur mit 30:16 in 40 Aufnahmen und Sakai war mit 30:26 in 40 Aufnahmen gegen die Belgierin Jaimie Buelens erfolgreich.

Freuen wir uns auf einen phantastischen Finaltag, an dessen Ende die neue Weltmeisterin fest stehen wird. Wenn der Eindruck der ersten beiden Tage weiterhin Bestand hat, so kann es nur das Traumfinale zwischen Therese Klompenhouwer und Orie Hida geben. Dieses wird dann ab 16:00 Uhr LIVE auf KOZOOM zu sehen sein.

Therese Klompenhouwer zeigt sich in Valencia in phantastsicher Form und steht im Halbfinale gegen Pheavy aus Kambodscha

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Die zweite Japanerin unter den letzten vier, Ayako Sakai trifft auf ihre berühmte Landsfrau Orie Hida.